Trick

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Bobs Sicht

Er wartete auf Peters Antwort, auf seine Frage nach einem Gespräch. Doch es kam keine. Bob seufzte und überlegte, ob er sein Angebot wiederholen sollte.

Peter richtete sich auf und zog Bob unerwartet in einen Kuss. Einen zärtlichen und leidenschaftlichen Kuss, den Bob nur erwidern konnte und er verlor sich in dem Kuss.

Es war wie im Schwimmbad, genauso schön, genauso überraschend, nur daß er diesmal genau wusste, daß Peter es nicht machte, um irgendein Schauspiel für ihren Fall aufrecht zu erhalten. Er wusste dieser Kuss war ehrlich. Es war wohl Zeit mutig zu sein, sich endlich ganz und gar zu outen, zu öffnen.

Er spürte das sein Glück zum Greifen nah war. Als Sie kurz ihren Kuss zum Atmen unterbrachen, gab Bob sich einen Ruck: „Peter, ich liebe dich.“

Die Welt blieb stehen, kippte auf dem Kopf. Er bekam keine Luft, sein Herz setzte einen Schlag aus, nur um danach noch schneller zu schlagen und dabei noch stärker gegen seine Brust zu klopfen.

Zur Antwort erschien ein Strahlen auf Peters Gesicht, das ganz viel Hoffnung in Bob aufkeimen ließ und eine endlose Sekunde später, zog Peter ihn fest in seine Arme, hauchte überglücklich: „Ich dich auch, Bob“, und küsste ihn noch einmal.

Das war das Wesentliche, was gesagt werden musste. Zeit zum offen reden, würden sie noch genug haben, das Einzige was im Moment zählte, war das sie sich liebten und beide wieder so gut wie gesund waren. Alles andere kam später.

Sie ließen sich auf die Matratze nieder sinken,  versanken dabei überglücklich in ihrem Liebesglück. 

Eine Stunde später klopfte es, an die Tür und  Bob war sich ziemlich sicher zu wissen, wer da gerade vor der Tür stand, als Justus auch schon zusammen mit Tom und Jason das Zimmer betrat.

Nur ungern unterbrach Bob ihre Zärtlichkeiten, aber so vor den Anderen, wollte er auch nicht weiter machen. Die drei grinsten breit, als sie ihnen das Essen brachten. „Herzlichen Glückwunsch ihr zwei“, meinte Justus, „es wurde aber auch echt Zeit.“

Bob fiel ein Stein vom Herzen, daß für Justus die Tatsache, daß er sich nicht nur ausgerechnet in Peter verliebt hatte, sondern daß sie nun wirklich ein Paar waren, dem Anschein nach kein Problem darstellte. Das war nicht selbstverständlich, immerhin hingen sie doch echt viel zu dritt aufeinander und es wäre verständlich, wenn er sich dann außen vor fühlen würde.

Jason grinste Peter und ihn an und sagte dann: „Na da hat Justus Plan echt geklappt, ich hatte zugegeben meine Zweifel.“

„Welchen Plan?“, fragte Peter verblüfft nach und Bob hatte auch gerade keinen Ahnung worauf Jason anspielte.

„Mein Gespräch mit Bob vorhin, das du belauscht hast, oder genauer gesagt belauschen solltest. Justus meinte, ein Schubser in diese Richtung wäre bei euch hilfreich. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob Bob mir antworten würde, oder daß er mir tatsächlich glaubt, wir hätten noch nicht miteinander geschlafen. Tom und ich sind immerhin inzwischen seit anderthalb Jahre zusammen-“, erklärte Jason immernoch mit einem breiten Grinsen.

„Das war nicht echt? Nur ein Trick? Aber warum?“, fragte Bob nun ziemlich empört.

„Damit ihr euch endlich mal, über das Wesentliche unterhaltet und so wie ihr ausseht, habt ihr das ja nun endlich mal auf die Reihe bekommen“, beantwortete Justus die Frage sichtlich zufrieden.

„Um ehrlich zu sein, haben wir in eurer Abwesenheit, eigentlich so gut wie nichts geredet“, gestand Peter und bekam dabei ziemlich rote Wangen.

Justus Reaktion lag zwischen einem genervten Augenrollen und einem amüsierten Lachen: „Dann gehen wir mal wieder und lassen euch alleine. Essen habt ihr ja nun hier und nur so als Hinweis mit dem Zaunpfahl. Hier in dem Raum ist keiner asexuell und der Einzige, der hetero ist, bin ich und nun wünsche ich euch einen schönen Abend.“

„Wir gehen nun zum  Billiard spielen, das Programm heute ist, naja nicht so unser Ding, aber morgen ist Karaokeabend und da seid ihr dann auch wieder mit dabei“, fügte Tom noch  grinsend hinzu, bevor sie zu dritt wieder das Zimmer verließen.

„Asexuell? Wir kommt denn Justus auf sowas?“, fragte Bob irritiert, ohne eine wirkliche Antwort zu erwarten.

Doch Peter war direkt wieder dabei rot zu werden und gestand: „Ich habe das wirklich die ganze Zeit über von dir geglaubt.“

„Von mir?? Ich?? Du hast wirklich geglaubt, ich wäre asexuell??“, wiederholte Bob empört, die für ihn unfassbare Erkenntnis. Wie konnte Peter denn nur auf sowas kommen?

„Naja Tara, Emily und Kelly haben das gesagt und du hast drei Jahre lang, keinerlei Interesse an sowas gezeigt“, redete Peter sich verlegen raus.

Bob musste lachen und meinte nun gut gelaunt: „Ich glaube mir wird es viel Spaß machen, dir das Gegenteil zu beweisen.“

Ende                  
  

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