Richtig krank

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Peters Sicht

Peter wachte von einem penetranten Husten auf, das nicht von ihm kam. Er hatte nicht viel geschlafen und brauchte eine Weile, bis er sich orientiert hatte.

Dann wurde ihm klar, daß das Husten von Bob stammen musste und das dieser nicht mehr in seinem Arm lag. Er richtete sich auf und sah sich um. 

Er sah Bob am Tisch vor dem Laptop sitzen bzw. saß er nicht richtig sondern schlief vorne übergebeugt auf seinen Armen. Er hustete wieder und das klang überhaupt nicht gut.

Peter schlug die Decke beiseite und ging zu ihm. „Bob?“, sprach er ihn an, aber Bob reagierte nicht. Als er bei Bob war, wollte er ihn wachrütteln, doch als er ihn berührte spürte er wie Bob glühte. Gleichzeitig hatte er eine Gänsehaut und zitterte.

Peter griff sein Handy, das auf dem Tisch lag und rief Justus an. Es dauerte zum Glück nicht allzulange, bis ein total verschlafen klingender Justus sich meldete.

„Komm sofort rüber in unser Zimmer!“, wies Peter ihren Ersten nur an und legte auf, ohne eine Antwort abzuwarten. Dann schnappte er sich den hustenden Bob und trug ihn ins Bett und deckte ihn zu.

Bob war zwar aufgewacht dadurch, aber er nuschelte nur etwas unverständliches vor sich hin. Peter machte noch eine Nachttischlampe an, als es auch schon an der Tür klopfte.

Peter riß die Tür auf, noch bevor Justus mit dem Morsecode fertig war.

„Was ist los, Peter? Warum klingelst du mich um 6 Uhr morgens -“, fragte Justus alarmiert.

„Bob ist krank!“

Justus verstummte sofort und sah zum Bett. „Was genau hat er?“, hakte Justus besorgt nach.

„Fieber, Schüttelfrost und Husten“, zählte Peter gestresst auf, genau in dem Moment fing Bob wieder an zu husten.

„Das klingt wirklich nicht gut, ich geh zur Rezeption und frage nach einem Arzt“, stimmte Justus kurz zu und marschierte los.

Peter setzte sich zu Bob. Bob war noch blasser, als vor dem Schlafen, trotz der Decke zitterte er stark, während er eigentlich glühte und er anfing zu schwitzen. Peter hielt Bobs Hand und wartete.

Es dauerte eine halbe Stunde bis Justus in Begleitung mit einem älteren Mann eintrat, der irgendwie schon, wie ein Arzt aussah. Justus schloss die Tür hinter ihnen und blieb im Hintergrund stehen.

„Guten Morgen. Ich bin Dr Calderon. Wie hoch ist das Fieber?“, fragte Dr Calderon und stellte seine Arzttasche auf dem Schreibtisch ab.

„Sehr hoch, aber genau weiß ich es nicht, wir haben kein Fieberthermometer dabei“, antwortete Peter.

Dr Calderon griff in seine Arzttasche und gab ihm ein Fieberthermometer, einen Plastiküberzug und eine Tube mit Creme und meinte völlig selbstverständlich. „Dann miss bitte schon mal, rektal bitte.“ 

Der Arzt war damit beschäftigt sich seine Hände zu desinfizieren und einen Mundschutz anzulegen und bemerkte gar nicht, daß Peter gerade die Kinnlade runter klappte. Nunja er musste davon ausgehen, daß sie ein Paar waren. Peter schaute kurz zu Justus, der ihm mit einem Blick zu verstehen gab, das er einfach machen sollte.

Nun gut es ging hier um eine vom Arzt angewiesene, notwendige, rein medizinische Maßnahme- aber so ganz wohl fühlte sich Peter nicht. Es war eigentlich nicht weiter schlimm nur mißfiel ihm die Vorstellung, was Bob vielleicht dazu sagen würde, wenn er das mitbekäme.

Aber jetzt zählte nur seine Gesundheit. Bob hustete wieder heftig, wachte sogar davon auf, wirkte aber total benommen. Dr Calderon nutzte die Gelegenheit Bob anzusprechen und abzuhören. Das Fieberthermometer piepste und Peter wurde erlöst, er zog es heraus und zog Bob die Unterhose unter der Decke wieder richtig, erst dann warf er einen Blick auf die digitale Anzeige. Bob störte sich an nichts davon, bei ihm schien gerade nichts wirklich anzukommen.

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