Kapitel 14 - Schmerz

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Die angenehme Nachtluft peitschte Kate beim rennen ins Gesicht. Sie war möglichst schnell aus dem Haus gestürmt und rannte gerade einfach nur. Sie wollte weg, einfach weg. Ihr Herz schmerzte. Und sie konnte sich nicht erklären warum. Sie war in keiner Beziehung mit Billy, sie hatten sich nichts versprochen. Doch er hatte gesagt, ein Löwe verteidigt seine Beute... seine Beute? War es gar nicht ernst gemeint? Stimmten die Gerüchte die man so über ihn hörte, seitdem er hier wohnte? Das Billy Hargrove ein Frauenmagnet war, er so oft und so viele er mochte haben konnte? Der Casanova mit einem leichten Aggressionsproblem?

Kate war kein Mensch der solchen Dingen großartig Glauben schenkte, sie bildete sich ihre Meinung selbst. Und eigentlich hatte sie in den letzten Tagen einen anderen Eindruck von Billy gewonnen. Doch konnte man einen Menschen in wenigen Tagen kennen lernen? Sein innerstes sehen? Vermutlich hatte sie sich getäuscht.

Zugegeben, sie hatte auch hier einfach Nicole geglaubt. Wollte sie ihr glauben, um doch nicht noch mehr Gefühle für ihn zu entwickeln? War auch das eine Form von Selbstschutz? Und wenn ja wovor? Sie konnte doch nicht nur Angst vor so etwas haben.

Nachdem Kate einige Minuten gerannt war, brannten ihr die Lungen und sie hielt keuchend an. Sie beugte sich etwas nach vorn und stützte die Hände auf ihren Knien ab. Sie fühlte sich ein wenig besser, fast als hätte sie etwas Schmerz durch das Rennen abgeschüttelt. Nachdem sie sich ein bisschen erholt hatte, stellte sie sich wieder normal hin und sah sich um.

Puh, sie war zufälligerweise in die richtige Richtung gelaufen und war nicht mehr so weit von zu Hause entfernt. Man musste eben auch mal Glück haben. Den Rest des Weges ging sie zwar zügig, doch rannte nicht mehr. Ihre Gedanken drifteten nun auch in alle möglichen Richtungen. Von einer Beziehung zu Billy bis zu ihn nie wieder sehen war alles dabei. Als würde die Luft ihr Gehirn fluten. Sie musste sich im klaren werden was genau sie für diesen Menschen empfand und ob sie das überhaupt wollte. Und natürlich auch ob er das wollte. Sollte er tatsächlich etwas mit Nicole gehabt haben, dann wäre die Sache sofort gegessen gewesen. Kate wüsste nicht ob sie dann in einer richtigen Beziehung vertrauen fassen konnte und wollte.

Eine Sache ärgerte sie außerdem: Das war schon die zweite Party in kurzer Zeit von der sie ungeplant und schneller als gewollt gegangen war. Bei dem Thema schien sie aktuell kein Glück zu haben.

Zum Glück war sie nun zu Hause angekommen. Sie beeilte sich damit aufzuschließen und schnell ins Bett zu kommen. Sie konnte sich auch morgen noch weitere Gedanken darüber machen...

Es war noch dunkel und Kate lief langsam durch den Wald. Es knackte im Unterholz. Ängstlich sah sie nach rechts, von dort war das Geräusch gekommen. Doch es war nichts zu sehen.

"Hallo?" rief die zögerlich in den Wald. Keine Antwort. Sie ging ein paar Schritte weiter, als ihr plötzlich jemand von hinten an die Schulter fasste und sie herumzerrte.

Kate wollte aufschreien, doch sofort hielt ihr eine große Hand den Mund zu. Sie blickte in die Meeresblauen Augen von Billy. Warum war er ihr gefolgt? Er sah sie mahnend an.

"Nicht schreien, ich lasse jetzt los" gab er von sich, fast schon flüsternd. Sie nickte leicht, kaum merklich.

"Gut..." Er nahm seine Hand von ihrem Mund.

"Warum folgst du mir?" flüsterte Kate ängstlich. Doch Billy lachte nur leise auf.

"Ich folge dir immer" sagte er selbstsicher. Er kam einen Schritt auf sie zu, Kate wich zurück, doch ein Baum versperrte ihr den Weg um weiter nach hinten auszuweichen. Sie prallte leicht mit dem Rücken gegen den Baum. Billys Gesicht war ihr schon wieder viel zu nah. Er wollte gerade seine Hand auf ihre Wange legen, da knackte es wieder im Wald. Billy drehte sich um und sein Gesicht verzog sich zu einem mürrischen Blick. Steve Harrington kam aus dem Wald gehetzt, direkt auf die beiden zu. Er sah richtig wütend aus.

Broken ThingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt