Ich helfe dir da raus

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"Hast du Hunger?" fragt Thomas, doch Stefanie schüttelt den Kopf. Er nimmt das so hin, in der Hoffnung, dass sie morgen etwas mehr isst, dennoch macht er sich Sorgen. Er macht sich das Mittagessen nochmal warm und setzt sich damit zu Steff auf die Couch.
Nachdem er aufgegessen hat, bringt er das Geschirr zurück in die Küche. Stefanie sitzt auf der Couch, zieht die Beine an ihren Körper und schlingt die Arme um ihre Beine. Plötzlich tauchen die Bilder wieder vor ihr auf. Ihr atmen wird immer hektischer und ihr Körper beginnt zu zittern. ~Er legt seine dreckige Hand an ihre Wange, zwingt sie dazu, ihn anzuschauen. Steff wagt nur einen kurzen Blick in sein Gesicht. Seine feuchten Lippen sind schon so nah an ihren, dass sie seinen alkoholischen Atem spüren kann. Angestrengt kneift sie die Augen zusammen, als er sie an der Taille zu sich zieht. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich immer schneller und unregelmäßiger, durch ihre Schluchzer.~
Eine warme Hand legt sich auf ihre Schulter und holt sie aus ihrer Gedankenwelt zurück. "Ganz ruhig Steff. Langsamer atmen, sonst hyperventilierst du noch. Alles ist gut, du bist zu Hause. Hier kann dir nichts passieren. Ich bin da." redet er beruhigend auf sie ein, was augenblicklich Wirkung zeigt. Komplett aufgelöst legt sie sich in die Arme von Thomas, schluchzt herzzerreißend an seine Brust. Bei ihrem Anblick verlässt auch eine Träne Thomas Augen. Ihm tut das weh, sie so zu sehen. Erschöpft schläft Steff nach einiger Zeit in Thomas Armen ein. Als er das bemerkt, steht er mit ihr auf und trägt sie ins Schlafzimmer. Dort legt er sie im Bett ab, deckt sie behutsam zu und verlässt leise das Zimmer. Auch er macht sich fertig und legt sich auf die Couch. Doch schlafen kann er nicht sofort. Er hängt noch lange seinen Gedanken nach. 'Ich weiß einfach nicht, wie ich ihr helfen soll. Ich liebe Steff so sehr und es tut so weh, sie so aufgelöst und zerbrechlich zu sehen. Vielleicht sollte ich morgen mal mit Hannes reden. Er hat für alles einen Rat. Und Steff tut es bestimmt gut, auch mal mit den anderen Beiden zu reden.' nimmt er sich vor. Mit diesem Gedanken schläft er auch ein. Doch mitten in der Nacht wird er von rauschendem Wasser  geweckt. Nach wenigen Minuten steht auch schon eine zierliche Person im Türrahmen. "Komm ruhig her" ermutigt er sie. Auf leisen Füßen tapst sie zur Couch, wo sie sich neben ihren besten Freund setzt. "Schlecht geträumt?" fragt er leise und zieht sie zu sich, als Stefanie nickt. "Darf ich hier bleiben?" fragt sie unsicher. "Klar" sagt er und hebt die Decke an, damit sie sich darunter legen kann. Als ihre kalten Füße an Thomas Bein stoßen, zieht er erschrocken, scharf die Luft ein. "Deine Füße sind ja eisig. Ist dir kalt?" fragt er sie. "Jetzt nicht mehr" antwortet sie. Daraufhin muss Thomas leicht grinsen. Nach kurzer Zeit sind beide wieder eingeschlafen. Thomas wacht diese Nacht noch öfters auf, um Stefanie zu wecken, weil sie schlecht träumt oder weil sie aufsteht, um zu duschen. Am nächsten Morgen wacht Stefanie vor Thomas auf. Es tut ihr leid, dass er diese Nacht so oft, wegen ihr, munter geworden ist, deshalb steht sie auf und geht schon mal in die Küche. Sie kocht Kaffee und macht für Thomas Frühstück. Sie selbst hat keinen Appetit, weshalb sie nur ihren Kaffee trinkt.

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