Ich helfe dir da raus

195 9 0
                                    

"Wir treffen uns heute Abend, um dein Geburtstag gemeinsam zu feiern im Proberaum und bestellen Pizza." informiert sie ihren Freund, der von alle dem noch nichts wusste. Zusammen räumen sie erst die Küche etwas auf, bevor Steff beginnt, noch einen Salat für heute Abend zu machen. Verträumt steht Stefanie in der Küche und schneidet Obst für den Salat. Mal wieder kreisen ihre Gedanken und sie macht sich zu viele Sorgen. 'Ich will mich mit Thomas nicht länger verstellen. Ich möchte ihn, auch im Beisein von Hannes und Nowi einfach mal umarmen oder mich an ihn kuscheln können. Aber was, wenn wir dadurch alles zerstören? Die Band, oder diese unbeschwerte Freundschaft darunter leidet. Diese vielen Jahre, die wir hinter uns haben, die wir uns immer beigestanden haben, die wir gekämpft haben. Ist es das wert?' schwirrt ihr durch den Kopf. Dass Hannes und Nowi ja auch nichts dagegen haben könnten, sieht sie nicht. Auf einmal legen sich von hinten zwei starke Arme um ihre Taille. Mit dem Rücken an ihn gelehnt, lehnt sie ihren Kopf nach hinten. Thomas vergräbt sein Gesicht in ihren langen schwarzen Haaren und atmet tief ihren vertrauten Geruch ein. Er weiß, dass sie sich wieder einmal unheimlich Gedanken macht. Aber er ist sich sicher, dass zumindest Johannes nichts dagegen hat. Und warum sollte Andreas etwas dagegen haben? Thomas beginnt ihren Hals mit sanften Küssen zu versehen. Die Küsse werden immer intensiver. Daraufhin dreht sie sich in seinen Armen und sieht ihm tief in die Augen. "Wenn du mir schon einen Knutschfleck verpassen willst, dann bitte da, wo man ihn nicht sieht. Sonnst wird das heute mit unseren Bandkollegen noch unangenehmer" sagt sie und für einen kurzen Moment müssen beide schmunzeln. "Was findest du eigentlich unangenehm, es den Beiden zu erzählen? Ist es dir unangenehm, dass du mit mir zusammen bist?" fragt Thomas ruhig. Energisch schüttelt Steff den Kopf. "Nein, dass ich mit dir zusammen bin, ist es nicht. Aber...ist es nicht schon irgendwie komisch, dass sich nach circa 13 Jahren auf einmal etwas zwischen uns so derartigen verändert."
"Hmmmm, ja, stimmt schon. Aber was macht dir da so Sorgen?" fragt Thomas erneut. "Ich hab einfach so Angst, dass das mit der Band nicht funktioniert. Dass all das, was wir uns über Jahre so mühsam aufgebaut haben, einfach kaputt geht. Dass unsere Freundschaft darunter leidet. Ich brauch die Band, und dazu gehört auch unsere Freundschaft. Und ich brauch dich. Aber was, wenn das alles nicht funktioniert?"
"Ja, ich verstehe, was du meinst. Aber ich denke, wir können zusammen einen guten Weg finden, mit dem alle zurecht kommen. Da bin ich mir sicher. Aber auf Dauer ist das keine Lösung, unsere Beziehung vor den Beiden geheim zu halten. Und ich weiß, dass es nicht nur mir schwer fällt, sich so distanziert zu verhalten." sagt Thomas.
Steff nickt nachdenklich. "Ja, du hast recht. Wir werden es den Beiden heute Abend erzählen." antwortet sie entschlossen. Steff stellt sich auf Zehenspitzen, zieht Thomas zu sich nach unten und küsst ihn sanft auf die Lippen. Die Beiden genießen die paar Stunden noch zu zweit, bevor sie sich fertig machen. Unentschlossen steht Steff vor ihrem Kleiderschrank. Thomas kommt zu ihr und mustert sie amüsiert. "Was? Ich weiß halt nicht, was ich anziehen soll." sagt sie leicht schnippisch, als sie Thomas grinsen bemerkt. "Okay, lass mich dir helfen." sagt er nun und schiebt Steff sanft zum Bett, um sie darauf zu setzen. "Mach bitte die Augen zu." bittet er seine Freundin. In ihrem Kleiderschrank sucht er ein paar Sachen für sie zusammen. "Arme hoch" sagt er, streift ihr die alten Sachen über den Kopf und zieht ihr seine Auswahl über. Nachdem Thomas Steff fertig eingekleidet hat, öffnet sie gespannt die Augen. "Wow, du solltest mir öfters diese Entscheidung abnehmen." sagt sie, und dreht sich vor dem Spiegel hin und her. Thomas hat sich für ein schwarzes, hauch dünnes Shirt, welches im Sonnenlicht leicht durchsichtig ist, eine helle Jeansjacke und eine enge schwarze Jeans, dazu ein schlichter Gürtel mit hübscher Schnalle, der ihre Taille perfekt betont,  entschieden. Nachdem sich Steff noch ein wenig geschminkt hat, sitzen beide im Auto, auf dem Weg in den Proberaum.

Ich helfe dir da rausWo Geschichten leben. Entdecke jetzt