Ich helfe dir da raus

208 12 0
                                    

Kurz nach dem Mittag verschwindet Thomas kurz allein auf den Balkon und ruft Monika an. "Hallo Thomas, schön von dir zu hören." begrüßt sie ihn fröhlich. "Hey Monika. Ich wollte mal fragen, ob Steff und ich spontan mal runter kommen können? Ich glaube sie braucht das jetzt." fragt er Steff's Mutter. "Ja klar. Ich muss noch bis einschließlich Mittwoch arbeiten. Ihr könntet also am Donnerstag kommen, da hab ich zwei Tage frei. Aber, warum fragt sie mich das nicht selber. Ist etwas passiert?" fragt sie besorgt. "Ja, also....Wir waren am Freitag feiern, weil es ja für uns bald ins Studio geht und wir vorher noch Urlaub machen wollten. Irgend so ein widerlicher Typ hat Steff ziemlich direkt angefasst und sexuell belästigt. Das macht sie ziemlich fertig. Sie kann kaum schlafen, ohne dass sie schlecht träumt, isst kaum noch, redet wenig und hatt immer wieder Flashbacks. Ich glaub es tut ihr gut, wenn sie mit dir und Janet darüber spricht." erklärt Thomas. "Oh nein, meine arme Stefanie. Ja, ihr solltet auf jeden Fall her kommen. Bin ich froh, dass du angerufen hast. Ich gebe auch Janet bescheid, dass sie sich frei nehmen soll. Ist jemand bei ihr?"
"Ja, ich hab sie Freitag zu sich nach Hause gebracht und bin seitdem bei ihr. Ich wollte sie auch Nachts nicht alleine lassen, deshalb schlafe ich auf der Couch." antwortet Thomas.
"Bin ich froh, dass sie dich hat. Pass bitte gut auf sie auf. Sie braucht jemand, der für sie da ist." sagt Monika zu Thomas. "Ja bin ich. Ich sag Steff dann nachher gleich Bescheid. Vielleicht kann ich sie damit etwas aufmuntern."
"Mach das. Drück sie ganz doll von mir. Schön, dass du mich angerufen hast. Dann bis Donnerstag" sagt Monika noch abschließend und auch Thomas verabschiedet sich und legt auf. Er geht wieder rein zu Steff, die wiedermal gedankenverloren vorm Küchenfenster steht. Er nimmt sie fest in den Arm und flüstert:"Ich soll dich von deiner Mutter ganz doll drücken und sie freut sich schon, dich am Donnerstag zu sehen."
Stefanie sieht ihn verwirrt an. "Ich habe gerade mit ihr telefoniert. Ich dachte, dir tut es bestimmt gut, zuhause zu sein. Ich habe sie gefragt und wir fahren am Donnerstag nach Bautzen." beendet Thomas. "Danke" flüstert sie und schlingt ihr Arme um seinen Körper. Seine Geste berührt sie sehr. Sie ist ihm sehr dankbar dafür. Wiedermal tanzen tausende Schmetterlinge in ihrem Bauch. Sie hätte ihn jetzt am liebsten geküsst, wäre es eine andere Situation. Doch diesem Wunsch liegen zu viele Steine im Weg. Als sie sich von ihm löst, sieht sie direkt in zwei wunderschön blaugraue Augen. Sie strahlen so unendlich viel Wärme und Geborgenheit aus. Bevor sie sich in seinen Augen verlieren kann, wendet sie ihren Blick ab und macht sich was zum trinken. Auch Thomas hätte sich beinahe in ihren grünbraunen Augen verloren, hätte sie am liebsten nie wieder losgelassen. "Ich würde jetzt mal kurz in den Proberaum fahren, meine Gitarre holen. Willst du mitkommen?"
"Wenn wir fahren, ja." antwortet sie. Thomas weiß, dass sie sich unwohl fühlt, wenn ihr fremde Menschen, vor allem Männer, über den Weg laufen. Deshalb nickt er nur.

Ich helfe dir da rausWo Geschichten leben. Entdecke jetzt