Ich helfe dir da raus

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Es ist schon viel Zeit vergangen, es ist schon fast Abend. Thomas sieht, wie Stefanie angestrengt versucht, ihre Augen offen zu halten. "Ruh dich ruhig aus. Ich pass auf. Ich geh nicht weg." sagt er. Mit diesen Worten schließt sie die Augen und ist gleich eingeschlafen. Janet hat das Geschehen beobachtet. "Sie hat Angst einzuschlafen. Sie hat Angst, zu träumen." stellt sie fest. "Ja, sie schläft wesentlich ruhiger, wenn jemand da ist, der sie weckt, wenn sie träumt."
"Sie vertraut dir blind. Ich bin froh, dass du für sie da bist und ihr Halt gibst. Denn den braucht sie. Sie braucht, vor allem jetzt, eine starke Person, die bedingungslos für sie da ist." sagt sie nachdenklich. "Du tust ihr gut" ergänzt sie noch. Ihr entgeht die leichte röte und das Lächeln, welches auf Thomas Lippen liegt, nicht. Innerlich muss sie schmunzeln. "Was ist eigentlich mit Johannes und Andreas? Warum sind die Beiden nicht mit nach Bautzen gekommen?" fragt sie dann, um das Thema zu wechseln. "Die Beiden sind im Urlaub. Nowi in Schweden und Hannes mit Vera an der Nordsee, in Dänemark." erzählt Thomas. "Ich gehe auch morgen Vormittag mal zu meinen Eltern, mich dort auch mal wieder blicken lassen" ergänzt er noch. "Ja, die freuen sich bestimmt auch. Mama hat mich am Montag direkt angerufen, nachdem sie mit dir telefoniert hat. Sie war total besorgt, hat sich aber auch sehr gefreut, euch, vor allem Steff, mal wieder zu sehen." sagt Janet. "Glaub ich. Du Janet, könnt ihr Steff heute und morgen vielleicht mal aufs Essen hinweisen. Ich mach das nicht gerne. Ich möchte ihr nicht vor den Kopf stoßen oder sie dazu drängen. Ich glaub, wenn ihr sie darauf hinweist, hat das mehr Gewicht. Ich mach mir deswegen echt sorgen."
"Ja, machen wir. Ich verstehe dich. Ist mir auch schon aufgefallen. Sie sieht auch ziemlich entkräftet aus." antwortet Janet. Kurze Zeit später verändert sich der Gesichtsausdruck der schlafenden Steff schlagartig. Ihr Körper beginnt zu zittern. Thomas, der noch immer bei Stefanie sitzt, merkt das, woraufhin er sie sanft an der Schulter rüttelt. Wiedermal wacht sie panisch auf, braucht einem Moment um sich zu orientieren. Doch als sie in die vertrauten Gesichter von ihrer Mutter, Janet und Thomas schaut, beruhigt sie sich wieder. Doch ausgeschlafener ist sie nicht wirklich, demonstrativ gähnt sie. "Lass uns noch was zum Abendbrot essen und dann gleich schlafen gehen." sagt Janet, woraufhin alle beginnen, essen zu machen. Steff will sich gerade nur einen Apfel aus dem Obstkorb nehmen, als Monika zu ihr sagt: "Stefanie, bitte iss du auch etwas. Du hast schon zum Mittag nicht viel gegessen und heute Morgen sicher auch nichts. Bitte denk an dich und deine Gesundheit." sagt sie bestimmt. Stefanie murmelt nur etwas unverständliches vor sich hin und legt den Apfel wieder zurück. Stattdessen nimmt sie sich auch eine Scheibe Brot.

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