Ich helfe dir da raus

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Kurz nach Mittagszeit wacht Stefanie dann von alleine auf. Verlegen sieht sie zu Thomas, als sie feststellt, dass sie seine Hand die ganze Zeit festgehalten hat. Doch er geht nicht weiter darauf ein. "Du schläfst wesentlich ruhiger, wenn jemand neben dir ist." stellt er fest. Stefanie lächelt als Antwort leicht.  "Ich mach mir was zum Essen. Möchtest du etwas?" fragt er Stefanie, kann sich ihre Antwort allerdings schon denken. Wie erwartet verneint sie. "Aber wenigstens etwas trinken." fordert er sie auf und macht ihr einen Tee. Nachdem er etwas gegessen hat, geht er auf den Balkon um frische Luft zu schnappen. Thomas lässt den Blick über die Dächer von Berlin wandern. Am liebsten würde er bei diesem schönen Wetter jetzt spazieren gehen, doch Stefanie ist ihm jetzt erstmal wichtiger. "Warum ich?" hört er plötzlich eine leise zerbrechliche Stimme hinter sich. Er dreht sich zu ihr um und schließt sie einfach in seine Arme. "Ich weiß es nicht Steff. Das hat keiner verdient" antwortet er ihr auf ihre Frage. Eine angemessene Antwort gibt es auf diese Frage nicht, aber er kann ihre Verzweiflung verstehen. Als sie sich wieder gelöst haben, sieht er auf sein Handy. "Hannes schreibt gerade, sie fahren jetzt los" informiert er Steff. Diese sieht augenblicklich wieder etwas bedrückt aus. "Was ist los?" fragt Thomas. "Mir fällt es so schwer, darüber zu sprechen. Was, wenn ich das nicht kann?" spricht sie ihre Zweifel aus. "Ich bin mir sicher, du kannst das. Du konntest das bei mir, also warum bei den Anderen nicht, das ist nichts anderes." sagt er. 'Wenn er wüsste, dass es für mich etwas anderes ist. Dass er für mich etwas ganz anderes ist' denkt sie sich. "Außerdem bist du eine so starke Frau. Aber denk daran, Stärke ist nicht, das nicht an sich ran zu lassen, sondern auch mal seine Gefühle zu zeigen. Und ich weiß, Hannes und Nowi werden Verständnis dafür haben"  beruhigt er sie. "Ich weiß nicht, wie du das immer schaffst, mich zu beruhigen, aber danke." sagt sie gerührt. Thomas stärkt ihr immer wieder den Rücken, gibt ihr halt und richtet sie auf, wenn sie es nicht allein schafft. Dafür ist sie ihm unendlich dankbar. Sie umarmt ihn nochmal kurz, als es auch schon an der Tür klingelt.

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