His royal highness • or just Louis?

FOURTY-SEVEN

👑

„Harry, Snuggles?" Ich brumme leise und will mich unter der Bettdecke verstecken, was nicht sonderlich gut funktioniert. „Zu früh.", bringe ich hervor und bekomme eine Gänsehaut, als Louis mich anfängt zu kraulen. Wenn er mich damit aufwecken will, hat er sich gewaltig geschnitten. So bleibe ich gerne länger liegen.

„Es ist Weihnachten, wach auf. Der Weihnachtsmann war da." Seine Lippen legen sich auf meinen Hals, wo sie sich plötzlich festsaugen. „Kein Frühstück?", keuche ich und dränge mich in die Matratze, um Louis zu entkommen. „Erst danach. Bist du wach?" Ich brumme und drehe mich auf den Rücken, bevor ich meine Augen öffne und Louis über mir thronen sehe. Mit verstrubbelten Haaren und einem süßen Lächeln.

„Ich komme gleich wieder." Prinzessin Charlotte springt plötzlich neben mir von der Couch auf und verlässt fluchtartig das Wohnzimmer, wobei ihr alle anwesenden hinterher schauen. „Da muss ich hinterher. Es geht um dein Geschenk. Guten Morgen." Ich springe von der Couch auf, verbeuge mich vor allen anwesenden und laufe dann Charlotte hinterher, die ich im letzten Moment um eine Ecke sprinten sehe.

Schnell folge ich ihr und denke nicht groß drüber nach, als sie in einem Zimmer verschwindet und ich ihr einfach folge. Wahrscheinlich ist das hier ihr Schlafzimmer, in welches ich eigentlich nicht so einfach hineinspazieren sollte, aber ihr geht es nicht gut. Und als einziger Eingeweihter übernehme ich die Verantwortung für sie und das ungeborene Kind.

„Charlotte?" Ich trete hinter ihr ins Badezimmer und finde sie über dem Klo hängend wieder. Sie kann mich nur wehleidig anschauen, bevor sie sich würgend übergibt und vor der Toilette auf die Knie sinkt. „Hey, alles gut." Sofort bin ich bei ihr und nehme ihre Haare in meine Hände, die ich provisorisch zusammenflechte und mir ein Haargummi von ihrem Handgelenk klaue. Weibliche Geschwister in der Familie sind gerade wahrscheinlich zum Vorteil geworden.

„Danke Harry." Für einen Moment hängt sie noch über der Schüssel, bis sie sich langsam wieder aufrappelt und sich übers Gesicht fährt. „Kein Problem, geht es jetzt wieder?" Sie nickt und geht zum Waschbecken, wo sie sich ihre Zahnbürste schnappt. „Kriegst du den Zopf gleich nochmal hin? Aber mit gekämmten Haaren.", fragt sie, während sie Zahnpasta auf der Zahnbürste verteilt. Ich nicke nur und öffne den Zopf wieder, um wenig später durch den Spiegel angeschaut zu werden. „Willst du mir die Haare kämmen?" Vorsichtig nicke ich und nehme Charlotte eine Bürste ab, die sie mir reicht und dann anfängt, sich die Zähne zu putzen.

Ich fange derweil an, ihre Haare ordentlich zu entknoten und zu kämmen. Bin ich froh, dass meine Haare nur so kurz sind. „Kann ich auch einen anderen Zopf machen?", will ich wissen und schaue durch den Spiegel zu Charlotte, die sich mit einer Hand den Bauch hält. Als Antwort nickt sie nur und beugt sich vor, um den Schaum ins Waschbecken zu spucken. „Tob dich aus, aber lass meine Haare bitte dran. Bei Louis endet es meistens in einer Katastrophe." Schmunzelnd nicke ich und warte, bis Charlotte fertig ist, sich die Zähne zu putzen, bis ich anfange, ihre Haare vernünftig in zwei Partien zu teilen.

„Woher-aua! Woher kannst du das so gut?", will Charlotte wissen, als ich fast mit dem ersten Zopf fertig bin und konzentriert die Zunge rausstrecke. „Sorry, Gemma und Mama haben mir das damals beigebracht. Danach habe ich immer wieder an meiner besten Freundin geübt.", erkläre ich und schließe den Zopf mit einem Haargummi, bevor ich mich an die zweite Seite wage und daran hoffe, dass dieser Bauernzopf genau so gleichmäßig wird, wie der andere. Ansonsten kann ich alles wieder aufmachen und von vorne anfangen. „Wenn die Zwillinge das gleich sehen, musst du ihnen auch einen Zopf flechten.", kichert sie und dreht sich zu mir um, als ich fertig bin.

Ich lächle nur verhalten und werde in eine Umarmung gezogen, die ich vorsichtig erwidere. „Dass ich Angst habe, ist untertrieben.", murmelt Charlotte an meinem Hals, bevor ich die sachte von mir schiebe und mit dem Kopf schüttle. „Ich bin bei dir, versprochen. Bist du bereit oder..." Ich lasse die Frage offen stehen und gähne in meinen Ellenbogen.