Chapter 2

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Als ein paar Sonnenstrahlen meine Wange küssen, öffne ich meine Augen. Unter den weichen Federdecken fühlt sich meine Haut warm und angenehm an. Ich kann mich an nichts von letzter Nacht erinnern. Ausser an den schönen Fremden, der versucht hat, mich zu trösten. Ich sehe mich um und stelle fest, dass ich in einem Hotelzimmer bin.

»Hallo?« Keine Antwort. Ich bin ganz alleine. Auf dem Nachttisch sehe ich eine flasche Wasser, eine Aspirin-Tablette und daneben liegt eine Notiz.

»An die Hangover, Ich wollte warten bis du aufwachst, aber ich muss den ersten Flieger nach New York nehmen, ruf mich auf dieser Nummer an, sobald du aufwachst.«

ich schlucke die Aspirin. Dann starre ich die Nummer an, die er auf den Notizzettel geschrieben hat. Ich greife nach meiner Handtasche am Boden und schiebe die Notiz des Fremden in mein Portemonnaie. Ich schaue nochmal an mir herunter. Aber bis auf die Kopfschmerzen geht es mir gut. Es ist tröstlich zu wissen, dass er nicht nur süss ist. Er ist anscheinend auch ein richtiger Gentleman. Plötzlich höre ich ein Klopfen an der Tür, steige aus dem Bett auf und kämme meine vom Schlaf unordentliche Haare mit den Fingern durch.

Als ich die Tür öffne, bin ich schockiert, dass mein Bruder mit Gepäck in der Hand vor mir steht. »Drake?! was machst du hier? wie hast du mich gefunden?« schockiert starre ich ihn und den Gepäck an. »Ich habe meine Methoden« sagt er und lächelt. »Ich wusste, das du und Mutter mir eine GPS- Tracker verpasst habt!« sage ich wütend und laut. »Nur deinem Handy. Und es gibt ein Foto von dir, wie du unten in der Bar trinkst, Es ist schon überall in den Sozialen Medien«

»Oh nein.. Jetzt wird meine Mutter mich wirklich an die kurze Leine nehmen!« und schlage meine Hände vor dem Gesicht.

»Ich weiss. Deshalb musst du jetzt auch gehen« Ich starre mein Bruder an und bemerke jetzt erst die dunklen Ringe unter seinen Augen. Er sieht so aus als hätte er die ganze Nacht nicht geschlafen. »Was ist los Drake?« Er seufzt tief, greift seine Jackentasche und drückt mir einen Stapel Umschläge in die Hand »Das sind Briefe für dich« er bedeutet mir mit einem Nicken, die Briefe in meiner Hand anzusehen. Ich sehe mir die Umschläge an. Auf allen ist der Absender George Hayes.
Aus Schock schnapse ich nach Luft. »Ja, Ava, dein Vater.« Mein Herz klopft so schnell, dass ich das Gefühl habe, Drake würde es hören. »Ich verstehe das nicht. Vater ist tot. Mutter sagte mir, er sei bei einem Autounfall gestorben, bevor ich geboren wurde.« Ich laufe nervös herum und lasse die Blicke von den Umschlägen nicht los. »Das hat sie mir auch  erzählt, aber ich fand diese Briefe in einem Versteck auf dem Dachboden.« Ich sehe, dass der letzte erst vor ein paar Monaten abgeschickt wurde. »Es scheint, dass er in New York lebt. Er hat eine Adresse und eine Telefonnummer hinterlassen« fährt Drake weiter. »Ich muss Vater finden, Drake!« Drake lässt sich Zeit und grinst. »ich habe mir schon gedacht, dass du so reagierst.Mutter ist fest entschlossen, dich in drei Monate zu verheiraten. Ava, du musst jetzt gehen, oder du wirst nie wieder die Chance darauf haben, das Land zu verlassen« Er schiebt mir das Gepäck vor meine Füsse und gibt mir
noch einen Umschlag. »Hier ist dein Reissepass und ein Ticket nach New York. Ich habe auch etwas Bargeld reingetan.« Ich habe den besten Bruder, mir steigen die Tränen in die Augen. »Danke Drake! Ich liebe dich!« Und dann umarme ich ihn ganz fest. »Ich liebe dich auch, Ava. Pass auf dich auf, okay? ich bring dich zum Flughafen.«

𝐕𝐞𝐫𝐛𝐨𝐭𝐞𝐧𝐞 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt