12. Kapitel

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Die Clans waren seit vier Sonnenaufgängen unterwegs und würden bald den Zweibeinerort erreichen. Feuerglanz' Pfoten taten weh. Junge jammerten und Älteste keuchten. Keiner sprach ein Wort und wenn doch, dann so leise, dass es niemand verstand. Die erschöpften Katzen erreichten erst weit nach Sonnenhoch wieder den Zweibeinerort. „Gibt es freiwillige Katzen, die Leaf und ihre Katzen suchen wollen", fragte Sonnenstern in die Stille hinein. Die gelb- braun getigerte Kätzin ließ ihren Blick über die Menge schweifen. Feuerglanz sprang augenblicklich auf, genauso wie Flammentiger und Stacheleis. Zögernd folgten Blitzblüte, Nelkenohr, Schattenfluss, Traubenfuß, Flügelblatt, Dornenranke und Fliedersee, die neue zweite Anführerin des TalClans, ihrem Beispiel. Als Lilienwolke bemerkte, dass auch Stacheleis unter den Freiwilligen war, stand auch sie auf. Luftsturm, der neben ihr gesessen hatte, sprang auf und versuchte Lilienwolke davon zu überzeugen, dass sie auf ihre Jungen aufpassen musste. Schließlich gab Lilienwolke nach und kauerte sich zu ihren vier Jungen. Feuerglanz hatte die sechs Katzen beobachtet und wandte sich jetzt wieder zu den Anführerinnen. Die drei Katzen hatten sich beraten und waren zu dem Schluss gekommen, dass jeder Clan seinen Zweiten Anführer losschicken würde. Also kamen auch noch Flussstein und Echoherz mit. Somit waren es ein Dutzend Katzen. „Es ist am besten, wenn wir euch in drei Gruppen aufteilen", setzte Silberstern an, Lichtstern übernahm das Wort, „Fliedersee, du gehst mit Flügelblatt, Stacheleis und Traubenfuß. Flussstein, Dornenranke, Feuerglanz und...Flammentiger ihr seid eine Patrouille. Der Rest schließt sich Echoherz an. Bei Sonnenuntergang kehrt ihr um, wenn ihr sie nicht gefunden habt. Ist das klar?" Streng sah Lichtstern die zweiten Anführer an. Die beiden anderen Kätzinnen nickten ihren Stellvertretern nur aufmunternd zu.

Flammentiger duckte sich und kroch hinter Dornenranke unter einem Busch hindurch. Auf der anderen Seite lag ein Donnerweg. Monster rasten hin und her, doch keines schien die Katzen zu bemerken. „Ich gehe zuerst", verkündete Feuerglanz unvermittelt, während die anderen Katzen aus der Patrouille wie gebannt auf die Monster starrten. „Nein!", rief Flammentiger und schob die Kätzin vom Donnerweg weg. „Ich gehe!", sagte er bestimmt und kauerte sich an den Rand des Weges. Als ein Monster voreigefahren war, legte der Kater ein Ohr und eine Pfote auf den schwarzen Untergrund. Dann sprang er auf und sprintete hinüber. Keine zwei Herzschläge nachdem er auf der anderen Seite war, raste ein Monster vorbei. „Jetzt du!", befahl Flussstein Feuerglanz. Die Kätzin trottete nach vorne und kauerte sie ins schmutziges Gras. Es dauerte eine Ewigkeit bis der Donnerweg leer war. Wie auch Flammentiger kurz zuvor legte sie ihr Ohr auf den Stein. Nichts vibrierte. Feuerglanz sprang auf und rannte auf die andere Seite. Von rechts näherte sich in der Ferne ein großes schwarzes Monster und Feuerglanz trieb ihre Pfoten an weiterzulaufen. Mit viel Glück erreichte sie die andere Seite und plumpste ins Gras. Dort blieb sie keuchend liegen und wartete darauf, dass auch Dornenranke und Flussstein den Donnerweg überquerten. Hintereinander gingen sie vom Donnerweg fort und betraten nun ein Labyrinth aus Zweibeinernestern. Die Nester ragten links und rechts von ihnen in die Höhe und schlossen sie ein. Ein paar wenige Zweibeiner waren unterwegs, aber kein einziges Monster. Vorsichtig schlichen die vier Katzen durch die Gassen. Feuerglanz schnupperte an jedem Gegenstand. „Hier!", rief sie aus, nachdem sie an einer Pflanze geschnuppert hatte, die in einem komischen Loch saß. „Wohin sind sie gegangen?", fragte Flammentiger. Feuerglanz schnupperte erneut und deutete mit dem Schweif auf eine Grasfläche. Auf der Fläche standen wirr verteilt Bäume und Büsche. Zwischendurch verliefen Wege auf denen Zweibeiner auf und ab spazierten. Flussstein übernahm wieder die Führung und lief voran. „Kommt!" Schnell rannte Feuerglanz dem zweiten Anführer hinterher. Ein aufgeregtes Kribbeln machte sich in ihrem Bauch breit. Würden sie jetzt auf Leaf und ihre Katzen treffen und den SumpfClan finden? Wo ist Leaf? Sie müssten ganz in der Nähe sein! Der Geruch von den fremden Katzen wurde immer stärker. Dornenranke lief voraus und blieb schließlich vor einem Busch stehen. Er war ungewöhnlich groß. Sogar etwas größer als, der Kriegerbau des TalClans, als sie noch in ihrem alten Territorium gelebt hatten. Flammentiger hob die Nase um besser riechen zu können. Leicht öffnete er sein Maul. „Wir sind ganz nahe dran!", flüsterte er. Feuerglanz nickte und trat näher. Sie presste sich flach auf den Bauch und spähte in den Hohlraum. Eine Kätzin sprang heraus und zerkratzte ihr die Nase. Erschrocken jaulte die rot-getigerte Kätzin auf. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie wie auch Flammentiger zurückzuckte. Auf seiner Nase war wie aus dem nichts ein Kratzer erschienen. „Entschuldigung die Störung!", versuchte Flussstein die Kätzin zu beruhigen. Feuerglanz erkannte beim zweiten Mal hinsehen die cremefarbene Kätzin, die beim Transport von Horizontgeist geholfen hatte. „Erinnerst du dich noch an mich?", fragte sie deshalb. Verwirrt blickte die Kätzin sie an. Mit einem Mal trat Erkenntnis in ihre Augen und sie nickte. „Feuerglanz. Schön dich wieder zu sehen! Was führt dich hierher?", fragte sich und wandte sich den anderen drei Katzen zu. „Mein Name ist Storm. Wie heißt ihr?" Feuerglanz ergriff das Wort: „Das sind Flussstein, Dornenranke und Flammentiger. Wir suchen jemanden. Um genauer zu sein einen Clan." Neugierig geworden kniff Storm die Augen zusammen. Ihr Blick streifte Flammentiger kurz und glitt weiter zu Dornenranke. Blitzschnell huschte er wieder zurück zu Flammentiger. 

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Voten und kommentieren nicht vergessen!

Die Katze oben sollte Feuerglanz darstellen. Sie ist aber denke ich noch etwas dunkler mit dunkleren Augen.

WarriorCats - Schatten der Vergangenheit // AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt