WarriorCats - Schatten der Vergangenheit // Abgeschlossen

18. Kapitel

„Flammentiger", antwortete der Kater ehrfurchtsvoll.
„Gut, Flammentiger, was führ dich hierher?", wollte die Anführerin wissen und musterte Flammentiger von oben bis unten. Ihr Blick blieb bei der blutenden Wunde am Hinterbein hängen.
„Das sollte versorgt werden", stellte sie fest und winkte eine Katze herbei.
„Nein, versorge ihre Wunde!", wies Flammentiger die Kätzin ab und deutete auf Feuerglanz, die hinter ihm saß. Die Kätzin sah zu Chicka und als diese nickte machte sich die Heilerin daran ihre Wunde zu versorgen. Verwirrt blickte sie zwischen Flammentigers und Feuerglanz' Wunde hin und her. Erleichtert entspannte sich Flammentiger ein wenig. Er spürte wie das brennen in seinem Bein langsam nachließ. Auch sein Ohr hörte gleich darauf auf zu brennen.
Chicka scheuchte die Katzen, die sich neugierig um den Besuch scharrten weg 7und wandte sich zu Flammentiger und Leaf. Flammentiger erklärte ihr dasselbe was er auch schon Ice erzählt hatte. Doch Chicka war hartnäckiger. Die Unterhaltung dauerte bis Sonnenuntergang. Feuerglanz bemerkte wie Chickas wiederstand immer geringer wurde.
„Gut, wir kommen mit", sagte Chicka schließlich. Dankbar senkte Flammentiger den Kopf und alle Anspannung fiel von ihm, genauso wie von Feuerglanz.
„Du bist echt gut in Überreden!", stellte Feuerglanz fest.
„Danke!", freute sich Flammentiger und schnurrte leise.
Chicka sprang elegant von ihrem Thron und führte die Katzen-Gruppe nach draußen. Dort hüpfte sie leichtfüßig auf einen Baumstamm und stieß, genau wie auch Ice, ein Jaulen aus. Gleich drauf kamen von überall her Katzen. Es waren etwa so viele wie normalerweis in einem Clan waren. Die Anführerin des Erdstamms hob ihre Stimme und erklärte alles was Flammentiger gesagt hatte. Jedoch ließ sie nicht wie Ice jedem die Wahl, sondern zwang die Katzen regelrecht dazu mitzukommen.
„Jeder der sich wehrt mitzukommen, wir aus dem Erdstamm verbannt!", rief sie herausfordernd. Sofort stand ein muskulöser Kater auf und ging, ohne ein Wort. Ihm folgten noch eine Pfote voll Katzen. Manche zögerten. Die Katzen, die nicht mitkamen kauerten sich in die Schatten der Büsche und beobachteten das Geschehen weiterhin.
Am Schluss blieben nur mehr etwas weniger als ein halbes Dutzend Katzen übrig. Chicka schwieg, sie schien nachzudenken.
„Gut, dann bleibe ich auch. Fly?", entschloss sie sich. Der weiß-graue Kater schüttelte den Kopf.
„Ich bleibe. Du weißt davon und ich werde sie nicht enttäuschen!", sagte er.
„Von was wissen sie? „fragten Feuerglanz und Flammentiger gleichzeitig in Gedanken. Flammentiger zuckte nur mit den Schulter und konzentrierte sich wieder auf das was passierte. Chicka stolzierte zu den Katzen, die blieben, während Fly sich zu den wenigen Katzen gesellte die gingen.
„Wohin gehen wir jetzt?", fragte der Kater wie ein Schüler beim Territoriums Rundgang. Leaf übernahm das Reden: „Wir übernachten hier und bei Sonnenaufgang machen sich die Clan-Katzen auf nach Hause." Feuerglanz und Dornenranke nickten, doch Flammentiger schüttelte den Kopf.
„Nein, wir müssen noch zum Feuerstamm, aber davor sollten wir zu den Clans zurück und ihnen Bescheid geben." Entsetzt sprang Feuerglanz auf und starrte Flammentiger an.
„Das ist zu gefährlich und das weißt du ganz genau!", schrie sie ihn an.
„Ich weiß, aber hast du den Traum schon vergessen? Wir müssen auch noch zum Feuerstamm!", entgegnete Flammentiger.
„Ja, schon, aber...", setzte Feuerglanz an.
„Aber es muss sein. Für die Clans!", versuchte Flammentiger die Kätzin zu überreden. Er merkte wie die Katzen um sie herum langsam merkwürdig schauten. Es sah sicher merkwürdig aus, wie Flammentiger und Feuerglanz sich anstarrten, ohne auch nur mit einem Schnurrhaar zu zucken.
„Es muss aber noch einen anderen Weg geben!?", maunzte Feuerglanz niedergeschlagen.
„Feuerglanz? Ich hatte letzte Nacht noch einen Traum", gestand der Kater, er wagte nicht die Kätzin anzuschauen.
„Erzähl! Aber laut!", forderte Feuerglanz.
„Ähm...Ich hatte letzte nach noch einen Traum", begann er,
„Ich sah zuerst ein Feuer, dann waren die Flammen mit einem Mal in Eis eingeschlossen, die in die Luft gehoben wurden und zerbarsten. Die Reste fielen als Erde zu Boden. Der Vorgang wiederholte sich ständig, bis auf einmal ein Sumpf entstand. Er kam wie aus dem nichts und um ihn herum entstanden Berge, Täler und sogar ein Meer!" Gespannt hatten die Katzen zugehört. Fly sah zu seinen Katzen und nickte.
„Ich hatte genau denselben Traum, nur erschien in diesem Traum ein brauner Kater mit solchen grünen Augen, der sagte, dass wir vertrauen haben sollen und den Berg, das Tal und das Meer finden sollen."
Begeistert schnurrte Flammentiger.
„Gut, dann wäre das geklärt!"; freute er sich.
„Moment", mischte sich Leaf nun ein, „Ich hatte denselben Traum wie Fly, letzte Nacht."
„Echt?", Flammentiger war komplett begeistert und schnurrte ununterbrochen. Feuerglanz' Augen hatten sich bei jedem Wort noch ein wenig mehr geweitet.
„Bleibt nur noch die Frage ob Ice und der Anführer der Feuerkrallen denselben Traum hatten", meinte Dornenranke leise hinter Flammentiger.
„Genau! Deshalb müssen wir auch zu den Feuerkrallen", sagte Flammentiger und schaute mit einem triumphierenden Blick zu Feuerglanz, die sich schließlich geschlagen gab.
„Okay", gab sie zu.