WarriorCats - Schatten der Vergangenheit // Abgeschlossen

23. Kapitel

„Flammentiger! Schnell! Bring zwei oder drei starke und schnelle Krieger mit! Wir müssen eine verletzte Katze zu einem Heiler bringen und der Feuerstamm hat keine!", hörte Flammentiger Feuerglanz panische Stimme in seinem Kopf. Er fragte gar nicht weiter nach, sondern wandte sich an Fox.
„Ihr habt keine Heilerkatze?", fragte er ein wenig zornig. Fox wiegte den Kopf hin und her.
„Naja, schon, aber Rauch wurde aus dem Stamm verbannt", erklärte er langsam.
„Egal, wo ist sie?", unterbrach Flammentiger ihn, bevor er zu einer weiteren Erklärung ansetzen konnte.
„Gleich in der Nähe. Was gibt es denn?", wollte Fox wissen. Fox rannte Flammentiger nach, der sich von der Verbindung zwischen Feuerglanz und ihm zu der verletzten Katze bringen. Die hellbraune Kätzin lag unter einem Überhang. Vier Kätzinnen, darunter auch Feuerglanz, hockten bei ihr und versuchten das Blut zurückzuhalten.
„Wie geht es ihr?", fragte Flammentiger besorgt. Feuerglanz schüttelte nur den Kopf und Flammentiger verstand. Er drehte sich zu Fox.
„Trommel ein zwei oder drei starke Krieger zusammen, die nicht nur auf Tix hören!", befahl er und beobachtete wie Fox davoneilte. Er steuerte auf einen hellgrauen Kater zu, der neben einer schwarzen, großen Kätzin stand. Er sprach kurz mit den beiden, bevor er weiterlief und aus Flammentigers Blickfeld verschwand. Der hellgrauer Kater kam mit der schwarzen Kämpferin zu der verletzen Königin, wie Feuerglanz Flammentiger kurz erklärt hatte.
„Wie können wir helfen, Flamme?", fragte der graue Kater.
„Flammentiger, bitte", erwiderte der golden-getigerte Kater und erzählte kurz von ihrem Plan. Die schwarze Kätzin verzog das Gesicht bei dem Namen von Rauch, hielt aber den Mund. Wenig später kam auch schon Fox zusammen mit einem Kater aus dem Eisstamm. Es war der gelb-braun getigerte von dem Flammentiger den Namen noch immer nicht wusste. Jetzt hörte er wie der Kater im Vorbeigehen dem hellgrauen Kater und der schwarzen Kätzin kurz etwas zu murmelte.
Aha! Er heißt Wuschel!
Flammentiger nickte ihm zu und winkte Wuschel und den hellgrauen Kater zu sich. Die beiden duckten sich. Eine graue Kätzin zog zusammen mit Feuerglanz die bewusstlose Königin auf die Rücken der Kater. Wankend standen Wuschel und der hellgraue Kater auf. Die schwarze Kätzin ging neben den hellgrauen Kater und stütze ihn noch zusätzlich, dabei sagte sie zu ihm: „Wenn du nicht mehr kannst, dann sag es einfach, Wolf, ich werde die dann ablösen." Wolf nickte nur und stapfte weiter. Fox führte den Trupp zielsicher durch den Schrottplatz und nach draußen. Flammentiger ließ sich zurückfallen und gab im vorbeigehen Leaf und Dornenranke die Verantwortung für den Feuerstamm, da er nicht wusste, ob sich die Katzen nicht doch noch einmal auf einander stürzen würden.
Sobald die Katzen den Schrottplatz verlassen hatten, maunzte Wolf: „Können wir wechseln?" Die schwarze Kätzin wirkte zufrieden und nickte. Flammentiger kniff die Augen zusammen und die Kätzin zuckte zusammen, als sie merkte, dass sie statt dem Anführer geantwortet hatte.
„Schon gut!", beruhigte Flammentiger sie. Die Kätzin entspannte sich.
„Gut? Wer tauscht? Fox? Und du?", fragte Flammentiger und wandte sich an Pech, „Oder soll ich tragen helfen?" Fox widersprach: „Nein, nein! Ich mach es schon. Du bist sicher noch erschöpft." Flammentiger zuckte zusammen. Warum muss Fox das erwähnen?
„Er weiß nicht, wie sehr es dir zusetzt", antwortete Feuerglanz sanft und innerlich verfluchte Flammentiger sich, dass er wieder einmal einen Gedanken zu ihr durchdringen gelassen hat.
„Ja, wahrscheinlich", meinte der Kater und beobachtete Feuerglanz, die vor ihm ging. Inzwischen hatten sie eine Gasse betreten. Die Zweibeinernester umschlossen sie und automatisch rückten auch die Katzen enger zusammen. Besonders Feuerglanz wirkte ängstlich. Um ihr die Angst ein wenig zu nehmen, lief Flammentiger jetzt neben ihr. Hin und wieder streiften sich ihre Pelze.
„Wie geht es dir?" fragte Flammentiger Feuerglanz in Gedanken. Feuerglanz sah zu ihm hoch. Seine dunkelgrünen Augen blickten für andere ausdruckslos, doch Feuerglanz kannte ihn inzwischen schon gut genug, um die Angst darin zu sehen.
„Wichtiger ist, wie es dir geht!", entgegnete sie.
Flammentigers Augen verfinsterten sich und er verschloss sich vor Feuerglanz so, dass auch sie keine Emotionen lesen konnte.
„Wenn es dir nicht gut geht, kannst du dich nicht immer gleich vor allen anderen verschließen! Du musst reden. Wie geht es dir wirklich?", versuchte Feuerglanz es erneut. Flammentiger drehte den Kopf weg und ignorierte das Betteln der Kätzin. Sollte sie doch machen und versuchen zu ihm durchzudringen. Er würde nicht über seine Gefühle reden. Momentan stand die verletzt Kätzin an erster Stelle.
„Du führst dich auf wie ein Junges!", knurrte Feuerglanz und beschleunigte ihren Schritt, um eine der Kätzinnen abzulösen.
Die Katen liefen durch die Gassen des Zweibeinerortes. Flammentiger merkte, dass Fox und die schwarze Kätzin langsam müde wurde.
„Wechsel!", rief Flammentiger leise und stellte sich neben die schwarze Kätzin.

Nachdem sie ein weiteres mal gewechselt hatten, waren sie noch eine Weile durch den Zweibeinerort gelaufen, bis Fox vor einem Zweibeinernest stehen geblieben war. Fox stieß ein Jaulen aus. Ein paar Herzschläge später klapperte es und aus einer Lücke in dem Zweibeinernest trat eine hübsch weiß-grau gescheckte Kätzin mit einem gelben und einem grünen Auge.
„Was gibt's?", fragte die Kätzin und ihr Blick blieb bei der verletzten Kätzin hängen.
„Oh, Soul! Was hast du dieses Mal wieder angestellt?", rief sie erschrocken und stürmte zu der Kätzin vor.