Es war dunkel – nur das Licht des Vollmonds schien durch die Fenster hindurch, das aufgrund der zugezogenen Vorhänge, die die Glasfront schmückten, gebrochen wurde. Zusätzlich war das Heulen des Windes zu vernehmen, der unnachgiebig gegen die Fensterscheibe schlug. Auf der Fensterbank saß eine Gestalt, lediglich bekleidet mit einer Decke, die ihren sonst nackten Körper gedeckte. Schweißtropfen liefen ihre Oberarme hinunter und ihr Atem ging hektisch. Immer mehr verkrampften ihre Hände und ihre Finger bohrten sich in den weichen Stoff, der zart auf ihrem überhitzten Körper lag. Ihre Beine waren fast freigelegt und auch diese waren von einem leichten Schweißfilm überzogen. Ihr Blick galt dem Vollmond, der weit über ihr am Himmel thronte. Als sie ein Klopfen vernahm, drehte sie ihren Kopf Richtung Tür.
„Herein...", zu mehr war die junge Frau nicht in der Lage, ehe sie wieder in sich zusammenkrampfte. Als die Tür sich öffnete, sah die Gestalt wieder auf.
„Re-Destro...", kam es flüsternd über ihre Lippen.
„Wie geht es dir? Der Zyklus diesen Monat scheint dich ja ordentlich erwischt zu haben... Ich habe dir neue Laken und Wasser bringen lassen...", der Angesprochene fuhr mit seinem Rollstuhl in den Raum hinein, gefolgt von Geten, der einen Stapel Tücher bei sich trug, und zwei jungen Mädchen, die dicht hinter ihnen herliefen. Statt jedoch auf die Frage ihres Anführers einzugehen, erhob sich die Gestalt. Ihr kompletter Rücken lag frei und die Schweißtropfen schimmerten silbern auf.
„Ist es wahr, was man sich erzählt?"
Re-Destro atmete auf die Gegenfrage hin erschöpft aus und setzte seinen Rollstuhl wieder in Bewegung. Es herrschte immer noch Dunkelheit im Raum, sodass er diesen nur langsam vorwärtsbewegen konnte.
„Du hast also schon davon gehört... und leider muss ich es bejahen. Wir haben die Schurkenliga unterschätzt und dieser Shigaraki hat mich in einem fairen Kampf besiegt. Er wird nun als Großleutnant die Armee anführen."
„Verdammt...", zischte die junge Frau und schlug mit der Faust gegen die Fensterscheibe. Daraufhin krampfte sie auch wieder in sich zusammen und zitterte am ganzen Körper. Aufregung war das letzte, was sie aktuell brauchte.
„Bitte beruhige dich. Ich werde weiterhin an seiner Seite stehen... Dementsprechend habe ich auch ein Mitspracherecht bei der Wahl der neuen Leutnants. Und ich habe großes vor."
Auf die Aussage hin drehte sich die Gestalt zu dem Ex-Leutnant um. Ihre Augen spiegelten Unglaube wider. Was genau hatte ihr Oberhaupt im Sinn?
„Ich war dir stets treu ergeben. Diesen Shigaraki werde ich nie und nimmer anerkennen. Du hast mein Leben gerettet und diesem einen neuen Sinn gegeben!", trotz ihrer momentanen Situation war ihre Stimme gefestigt und hallte im Zimmer wider.
„Mach dir keine Sorgen, mein Kind. Du wirst deine Chance noch bekommen. Ich will nämlich, dass du einer der neuen Leutnants wirst..."
Ungläubig hielt die junge Frau ihren Atem an und krampfte erneut in sich zusammen, ehe sie wieder auf der Fensterbank Platz nahm. Sie war kaum in der Lage aufrecht zu stehen, diese Schmerzen, die ihr Innerstes heimsuchten, wirkten wie ein Feuer.
„Ich ein Leutnant? Bei meiner Stellung? Eine wie ich... wird doch niemals akzeptiert werden... ", brachte sie keuchend hervor. Daraufhin fuhr Re-Destro mit seinem Rollstuhl noch dichter an sie heran und blieb wenige Meter vor ihr stehen. Durch das Mondlicht konnte man das Lächeln des Ex-Großleutnants genau erkennen.
„Es ist mir egal, welche Stellung du in der Gesellschaft da draußen hast. Es mag sein, dass unsere ach so tolle Heldengesellschaft dich aufgegeben hat, aber hier bei der Befreiungsarme bist du eine von uns. Du gehörst zu meinen fähigsten Kämpfern und unsere Leute schauen zu dir auf. Du bist zwar erst fast ein Jahr bei uns, aber du hast dich bewährt. Immerhin gehörst du seit immerhin drei Monaten zu unseren Generälen. Ich vertraue auf deine Stärke! Und hier bist du auch vor IHM sicher... ", auf die Worte hin hob Re-Destro seinen Arm nach oben und signalisierte das Zeichen der Befreiungsarmee.
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Beyond the sky - 空を越えて
Fanfiction[AU/Omegaverse] Rache und Schmerz waren alles, was Dabi bisher kannte. Nie einen Platz auf dieser verfluchten Welt gefunden zu haben und sich allmählich auf seinen Tod einstellend, bereitet er sich mit seinen Kameraden der Paranormalen Befreiungsarm...