Part V - the match II

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Ein kalter Wind schlug Mirabelle entgegen, als sie auf dem Dach eines Wolkenkratzers stand. Ihre Strähnen wehten im Hauch des Sturms, der sich in diesem Moment über ihr zusammenbraute. Die Prüfung fand in einem extra Bezirk außerhalb des eigentlichen Stützpunkts statt. Mit langsamen Schritten schritt die junge Frau an den Rand zu und sah meterweit in die Tiefe. Zwischen ihr und dem Boden lagen immerhin 100 m, dabei war sie nicht mal am obersten Abteil angekommen. Sie stand gerade auf einem Vordach des 12. Stocks. Dabei reichte die Anzahl der Etagen auf etwa 25. Die Sonne ging langsam zwischen den Gebäuden unter und ein Sonnenstrahl traf ihre Gestalt. Hinter ihr wurde ihr Schatten in die Länge gezogen. Die Strahlen reflektierten ihre Brille, die Mirabelle sich zuvor wieder angelegt hatte. Ebenso checkte sie ihr Equipment genau ab. Es sollte alles einwandfrei funktionieren. Zusätzlich befand sich an ihrem linken Ohr ein Sender, der mit einer extra Kamera ausgestattet war. Immerhin wollte Shigaraki alles vom Stützpunkt aus genau mitverfolgen. Gerade im Moment befand sie sich allein im Bezirk, der nur aus hohen Gebäuden bestand.

Ihre goldenen Iriden wanderten das Umfeld ab. Die Art und Weise, wie das Gelände ausgestattet war, erinnerte die Blondine an ein paar Trainingsorte der UA. Sie war nur einmal bei der Heldenschule gewesen, und zwar als sie aufgrund eines militärischen Auftrags dort hinbeordert wurde. Das war vor etwa drei Jahren. Tief ein und ausatmend betätigte sie einen Schalter, der sich an ihrem Apparat befand.

„Ich bin soweit", brachte sie durch den Sender hervor, der zusätzlich noch ein Mikrofon beinhaltete.

Shigaraki, der sich an der anderen Leitung befand, hatte sich gemütlich in einem großen Designersessel niedergelassen und sah zur Leinwand auf, wo er die junge Frau genau im Bild hatte. Das gesamte Gelände war mit Kameras ausgestattet, sodass er nicht nur sie beobachten konnte, sondern das komplette Umfeld. Sie waren allesamt mit Bewegungsmeldern ausgestattet, sodass er das Kampfgeschehen mühelos mitverfolgen konnte. Es grenzte schon fast an ein Kino-Feeling. Ein fieses Grinsen schlich sich daraufhin auf Shigarakis Lippen.

Hinter ihm standen auch alle anderen, die sich in Reih und Glied aufgestellt hatten. Dabi versteifte sich, als er einen seitlichen Blick neben sich warf. Jetzt stand er schon wieder neben dem Eismännchen! Ist das denn zu fassen? Grummelnd rollte der Flammenquirk-Nutzer seine Augen und versuchte den Weißhaarigen zu ignorieren, der auf seltsame Art und Weise nervös zu wirken schien. Immer wieder wippte er seinen linken Fuß auf und ab, sodass selbst dieses schwarze Langhaar von Hackergenie ihn schon beruhigen musste.

„Reiß dich zusammen, sie wird es schon überstehen..."

„Das weiß ich selbst! Sorgen darf man sich dennoch noch machen, oder?", zischte Geten Skeptic entgegen, der wiederrum seine normale Stellung einnahm.

„Du darfst nicht vergessen, dass sie als Elitesoldatin ausgebildet wurde. Sie wird schon wissen, was sie tut...", hierbei wand der Schwarzhaarige seinen Blick zu Dabi, der die ganze Zeit über ihre Konversation belauscht hatte. Wobei hiervon keine Rede sein konnte – er stand immerhin direkt nebenan und konnte nicht weghören!

//Soso... hätte ich dem Vögelchen gar nicht zugetraut// schoss es Dabi durch den Kopf, als er seine Aufmerksamkeit wieder der Leinwand widmete. In der Zwischenzeit ertönte ein kurzes Signal, woraufhin auch alle anderen dem Geschehen folgten, dass gerade vor ihren Augen stattfand. Es war ein Staunen im Raum zu vernehmen, als sie Zeugen wurden, wie Mirabelle sich einfach in die Tiefe fallen ließ.



Die junge Frau ließ sich fallen. Ohne Anlauf - einfach so aus dem nichts. Die Schwärze der Tiefe kam immer näher. Ihre Glieder kribbelten – das Adrenalin pumpte durch ihre Venen. Ihr Herz setzte für einen Moment aus. Es war immer dasselbe, wenn sie von so einem hohen Punkt aus ins Geschehen stürzte. Immerhin war Mirabelle es gewohnt. Fallschirmspringen war damals schon eines ihrer Haupteinsatzorte gewesen. Der Wind peitschte ihr ins Gesicht und innerhalb von Sekunden kam auch der Manöver an ihrer Hüfte zum Einsatz. Zwei Eisenseile schossen hervor und bohrten sich in das Gemäuer des gegenüberliegenden Gebäudes. Da die Seile mit Haken ausgestattet waren, fanden sie auch ihren Halt und halfen der jungen Frau sich mit Schwung durch die Lüfte zu bewegen. Die Sonnenstrahlen erschwerten ihr allerdings schon nach wenigen Sekunden die Sicht. Da ihre Brille einen zusätzlichen Sonnenschutz enthielt, färbten sich die Gläser schon wenig später dunkler, sodass sie ihren Weg ohne große Probleme fortfahren konnte. Mit Eleganz schwang sie sich durch die leeren Straßen. Sich bereits auf einen Kampf einstellend, zog Mirabelle ihre Schwerter hervor, die sich an dem Eisenapparat befanden. Ihr blieb nicht mal eine Sekunde Zeit, um sich zu wappnen, denn der erste Nomu kam ihr schon entgegen.

Beyond the sky - 空を越えてWo Geschichten leben. Entdecke jetzt