Inzwischen war ein ganzer Tag seit der Entdeckung des Bunkers ins Land gestrichen. An Dabis Situation hatte sich bislang nichts geändert. Er war immer noch mit Mirabelle unten im Schacht gefangen. Wobei sich die Blondine inzwischen an den Rückweg erinnerte. Der steinige Weg aus der Höhle gestaltete sich jedoch als schwierig, da die herkömmlichen Wege nach draußen teilweise verschüttet waren. Ob durch einen Erdrutsch verursacht oder gar beabsichtigt, vermochte keiner von ihnen zu behaupten. Seitdem hatte sich allerdings die Atmosphäre zwischen ihnen entspannt. Zumindest herrschte nicht mehr die alltägliche Todesstille.
Gerade waren sie an einem unterirdischen Badesee entlanggekommen und Mirabelle sehnte sich nach einer kurzen Erfrischung. Immerhin tapten sie schon seit geschlagenen drei Tagen durch die Dunkelheit und Hygiene war da mehr als fehl am Platz. Dabi genügte eine kurze Wäsche - er würde den Teufel scheren sich hier im eiskalten Wasser zu vergnügen. Mirabelle hingegen sah das Ganze etwas lockerer. Sie hatte ihren Body-Suite und ihre sonstige Kleidung komplett abgelegt und war ins eiskalte Wasser gestiegen. Allein bei dem Gedanken fröstelte es den Flammenquirk-Nutzer. Die Frau musste lebensmüde sein. Das Wasser betrug maximal nur 10 Grad und er vernahm die Kälte trotz seiner Quirk und das sollte was heißen. Frauen meckerten doch sonst immer, dass ihnen kalt. Mirabelle jedoch war die Ausnahme. Sie tauchte sogar komplett im Wasser unter.
Dabi saß auf einem Felsvorsprung und ließ eine kleine blaue Flamme auf seiner Handfläche tanzen. Irgendwie musste er sich ablenken, um nicht gerade hinter sich zu sehen, wo gerade seine Begierde nackt im See badete. Es fiel dem Schwarzhaarigen schwer nicht seiner Neugier nachzugeben. Er war schließlich auch nur ein Mann und hatte seine Bedürfnisse. Vor allem sexuell gesehen und je länger er Zeit mit dem Normalo-Biest verbrachte, umso schlimmer wurde es.
„Ach Herrlich, so geht es einem doch gleich viel besser", stöhnte die Ex-Soldatin zufrieden auf und stieg aus dem Wasser.
Hierbei konnte Dabi einen seitlichen Blick auf die junge Frau erhaschen, die wenige Meter neben ihm stand. Wasser tropfte ihre Haare hinunter und einzelne Tropfen bahnten sich ihren Weg an ihrem Oberkörper, über ihre Hüfte entlang an ihren muskulösen schmalen Beinen hinunter. Dabi schluckte kurz. Er sah zwar seitlich nicht viel, aber es reichte aus, um sich selbst in Verlegenheit zu bringen. Murrend wand er schnell den Blick ab. Dieser Anblick gehörte verboten! Wieso musste er auch hinsehen! Mirabelle sah fragend zu dem Schurken rüber und wand schließlich augenrollend den Blick ab. Schnell trocknete sie sich mit einem kleinen Tuch, das sie in ihrer Survival-Tasche mittrug, ab und stieg wieder in ihr Outfit.
Nach einer kurzen Pause setzten sie den Weg fort und kamen nach wenigen Stunden schließlich am Ausgang des Schachts an. Es war inzwischen dunkel und ein sternklares Himmelszelt bot sich über ihnen. Sie beschlossen ein letztes Mal ihr Lager direkt am Schachtausgang aufzuschlagen. Da es inzwischen Ende Herbst war, war es nachts schon gut kalt und eine eisige Luft schlug ihnen entgegen. Zumindest bot die Höhle somit noch etwas Schutz. Dabi entfachte durch seine Flammen ein kleines Lagerfeuer, wo sie nun einander gegenübersaßen. Der Schurke blickte mehrmals in die blauen Flammen, ehe er zu seiner Nachbarin, die ihm gegenübersaß, hochsah.
„Du kannst gern schlafen, ich halte Wache...", daraufhin erhob sich der Schwarzhaarige und zückte eine Zigarette aus seinem Mantel hervor.
Sein Vorrat an Zigaretten neigte sich langsam dem Ende zu – es befanden sich noch genau drei Stück in der Verpackung. Genervt murrte der Schurke auf, ehe er den Stängel anzündete und einen tiefen Zug nahm. Mirabelle sah daraufhin auf und wand sich wieder den Flammen zu.
„Wie ist das eigentlich passiert?"
Auf die Frage hin hob Dabi eine Augenbraue und sah hinter sich. Versuchte sie etwa eine Konversation zwischen ihnen aufzubauen – dann auch noch von sich aus?
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Beyond the sky - 空を越えて
Fanfiction[AU/Omegaverse] Rache und Schmerz waren alles, was Dabi bisher kannte. Nie einen Platz auf dieser verfluchten Welt gefunden zu haben und sich allmählich auf seinen Tod einstellend, bereitet er sich mit seinen Kameraden der Paranormalen Befreiungsarm...