Beyond the sky - 空を越えて

Part XIV - desire

Es herrschte eine sternklare Nacht. Die Räume der Heldenkommission lagen in absoluter Dunkelheit. Schatten wanderten umher. Leise und heimlich schlich eine Gestalt durch die Flure. In komplett schwarzer Kleidung umhüllt und lediglich mit einer Taschenlampe ausgestattet, suchte sich Hawks den Weg durch die dunklen Räume. Die Kommission hatte über die Jahre überall Sicherheitsüberwachungskameras installieren lassen. Zum Glück wusste der geflügelte Held, wo sich diese befanden, und wich diesen geschickt aus. Wäre doch gelacht, wenn er diese nicht irgendwie umgehen konnte. Schließlich war es sein Job flink und unerkennbar zu sein.

„Hawks, hör auf und lass den Unsinn!!", zischte eine weitere Gestalt hinter ihm, die mit einer Flamme in dessen Händen den Weg erleuchtete.

„Lass uns umkehren! Das hier könnte uns die Lizenz kosten!"

Der Angesprochene jedoch ignorierte die Worte seines Begleiters und führte seinen Weg weiter fort.

„Nein, das werde ich nicht tun, Enji! Nicht jetzt, wo ich so nah am Ziel bin!"

Fassungslos fuhr sich der Rothaarige daraufhin durch die Haare und schüttelte seinen Kopf.

„Du bist wahnsinnig! Nicht nur, dass wir gerade einen Hausfriedensbruch begehen – wenn du jetzt auch noch Akten verschwinden lässt, kommt Diebstahl zusätzlich mit auf die Liste!"

„Ich will endlich die Wahrheit wissen!", mit einer Büroklammer ausgestattet kniete Hawks vor der besagten Archivtür und wand diese im Schlüsselloch umher, ehe diese mit einem leisen „klick" entriegelt wurde.

Langsam öffnete der Blondhaarige die schwere Metalltür und betrat den Raum. Er wusste, dass er gerade alles aufs Spiel setzte. Immerhin hatte er durch einen Trick an den Schlüssel des Hauptgebäudes gelangen können und war nun zusammen mit Endeavor in die Heldenkommission eingestiegen. Er hatte den Helden Nummer Eins allerdings mit einem Vorwand hierhergelockt. Er wusste bis dato nicht, warum sie wirklich hier waren. Hawks hatte lediglich erwähnt, dass er eine bestimmte Akte suchte.

Schweigend trat der geflügelte Held an den Aktenschrank und zog die Schublade auf. Die Akten waren von A bis Z nach Nachnamen sortiert.

„So...", sprach Hawks mehr zu sich selbst und ließ seine Finger über die Aktenrücken wandern.

„Wo steckst du...?"

Endeavor stand währenddessen an der Tür und hielt Wache. Immer wieder sah er sich im Gang umher. Gleichzeitig blickte der Flammenheld hinter seinen Rücken und beobachtete Hawks bei seiner Suchaktion. Seufzend drehte sich der Größere schließlich zu dem Blonden.

„Jetzt ist Schluss, Hawks! Was genau suchen wir hier überhaupt?!", verärgert trat der Flammenquirk-Nutzer an den Helden Nummer Zwei heran und verschränkte seine Hände vor seinem Brustkorb. Der Angesprochene hielt schließlich inne und wand sich seinem Heldenkameraden zu.

„Du weißt, dass ich als geheime Mission bei der Paranormalen Befreiungsfront eingeschleust wurde, oder?"

„Sicher...", gab der Ältere zur Antwort.

„Ich habe allerdings neben dieser noch eine weitere Mission erhalten. Dir ist doch Mirabelle Fujitōra bekannt."

„Du meinst den ehemaligen Vize-Feldwebel, von dem Tsukauchi vor wenigen Tagen bei der Heldentagung berichtet hatte? Was soll denn mit ihr sein? Sie ist ein Leutnant der Befreiungsarme und somit unser Feind."

„Ja, genau sie...", flüsterte Hawks und bildete seine Hände zu Fäusten, was Endeavor nicht verborgen blieb. Fragend hob der Held eine Augenbraue nach oben.

„Du weißt, dass sie eine von ihnen ist. Mir ist inzwischen zu Ohren gekommen, dass es sich bei ihr um eine ehemalige Teamkameradin und Freundin von dir handelt – aber sie hat ihren Weg gewählt", während Endeavor weitersprach, trat er an den geflügelten Helden heran, der immer noch am Boden kniete und auf die Schublade des Aktenschranks herabblickte.