Antanina Medvedev
Nachdem ich in der Garage angekommen war, schloss ich die Tür aus der Garage auf, um meine Sachen wieder in den hinteren Schrank zu verstauen und den Ring abzulegen. Das mulmige Gefühl habe ich noch immer. Seitdem ich auf dem Rückweg war, hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass ich beobachtet werde. Auch nach mehrmaligen umdrehen und paar Umwege im Wald hatte ich niemanden gesehen oder gehört. Wahrscheinlich ist es wieder die Müdigkeit, die mit mir durchgeht. Die letzten drei Tage habe ich kaum ein Auge zugemacht. Es war ein Auftrag nach dem anderen, weswegen ich mich jetzt auch um so mehr auf meine Pause freue.
Ich gehe in meinen Schlafsaal an dem Bett vorbei um ins Badezimmer zu gelangen. Beim anstellen des Wassers warte ich auf die perfekte Temperatur, bevor ich Badesalz hineinkippte. Solange die Wanne sich füllt laufe ich auf die gegenüberliegende Seite des Raumes, wo sich das Ankleidezimmer befindet. Ich suche mir meinen Lieblings Schlafanzug raus, der aus sich aus wunderschönen Satin Shorts und dem dazu passenden Top passt. Beim öffnen meiner schwarzen Lederjacke sehe ich in meinem Spiegelbild wieder die fast schon verblassten Narben unter meinem Schlüsselbein. Ich laufe die Narben mit meinem Finger entlang und merke wie meine Umgebung plötzlich verblasst.
„Da haben wir ja unser Goldstück. Na, ausgeschlafen? Oder war deine Nacht zu kurz und unbefriedigt?", fragte mich der Typ, der sich als Miguel herausstellte, beim Eintreten der Zelle. „Ich weiß, dass es für dich unbefriedigend war. Aber ich muss sagen, du hast mich mehr als nur befriedigt meine Schöne. So viel Spaß ich auch gestern hatte, brauche ich trotzdem Informationen. Also redest besser, sonst können wir die Nacht von gestern wiederholen und noch mehr Bestrafungen einbauen. Das würde mich nur noch mehr befriedigen. Ob du danach noch leben wird ist eine andere Frage. Na, was sagst du? Haben wir einen Deal?" Ich schaue ihn mit meinem gefühlslosen Gesicht an. Er kommt mir näher und lehnt sich mit den Händen an dem Stuhl ab auf dem ich gefesselt bin, bis uns nur noch paar Zentimeter trennen. Mir kommt leicht die Übelkeit hoch, doch ich schlucke sie samt dem Blut, das sich in meinem Mund gesammelt hat, runter.
„Ich warte auf eine Antwort meine Schöne.", sagte Miguel mit einem hässlichen Grinsen. Jetzt hatte ich wirklich keine Lust mehr. Der Alte ist wahrscheinlich älter als mein Vater und sowas ist einfach nur widerlich. Ich sammelte meine Spucke mit dem Blut und spuckte es ihm ins Gesicht, ein kaum merkliches grinsen bildet sich in meinem Gesicht. Mal gucken was er alles vor hat. Ich brauche Informationen von ihm, sonst wäre ich schon längst geflohen.
„Du Hure! Na warte, die werde ich Benehmen noch beibringen.", schrie er mir ins Gesicht, wo mir von seinem Mundgeruch wieder übel wird.
Auf einmal spürte ich eine kälte unterhalb meines Schlüsselbeins und dann läuft etwas Warmes meinen Oberkörper herunter. Dieser Idiot hat mich geschnitten. Er setzt das Messer wieder an und drückt in meine Haut, wodurch er einen tieferen Schnitt hinterlässt. Es brennt und schmerzt, aber anmerken lasse ich mir nichts. Mein Gesicht bleibt Ausdruckslos. „Miguel wir brauchen dich!", kommt es hinter der Tür. Er schenkt mir wieder ein ekelhaftes und perverses Grinsen dreht sich um und geht. Wieder alleine in dem Raum.
Ein klingeln zieht mich aus meiner Erinnerung heraus. Mein Handy das noch in der Schublade liegt meldet sich wahrscheinlich mit der Erinnerung, dass ich um 15:00 Uhr bei meinen Eltern sein soll. Ich laufe nochmals schnell zurück um mein Handy zu holen. Ein blick darauf bestätigt meine Vermutung. Ich schreibe noch schnell an meinen Pap, dass der Auftrag ausgeführt wurde. Zurück im Zimmer entledige ich mich meines restlichen Outfits, was nur noch mehr Narben und meine Tattoos enthüllt. Einmal das 'liebe dich selbst' auf meiner linken Hüfte. Bei der Erinnerung an den Grund des Stechens muss ich leicht Grinsen. Man soll sich selbst lieben, doch wird man immer kritisiert, egal wo. Das Kreuz an meiner linken Rippenseite, da Gott der Einzige ist, der über einen urteilen darf. Nur er hatte einen Weg für dich bestimmt, dem du folgst ohne ihn zu hinterfragen. Er hat einen Plan für dich, weswegen ich auch nicht weiter Hinterfrage warum gerade mir das alles passiert ist.
Ich öffne meinen Pferdeschwanz, schminke mich ab und lege mich in die Badewanne. Das hatte ich echt nötig. Meine Muskeln entspannen sich direkt bei der Berührung des Wassers. Ich schließe die Augen und genieße die Zeit bevor ich mich rasiere und mir die Haare ein shampooniere um mich schlussendlich abzuduschen.
Ich steige aus der Wanne, lasse das Wasser ab, creme mich ein und ziehe meinen Schlafanzug an. Auf dem Weg zu meinem Bett mache ich mein Handy an mit meinen Babys, den zwei Dobermännern und dem Rottweiler mit meinem wunderschönen Friesen, als Hintergrund und stelle mir einen Wecker für 14:00 Uhr. Naja, sechs Stunden Schlaf ist besser als nichts. Sobald mein Kopf das Kissen berührt versinke ich auch schon in einen traumlosen Schlaf.
Ich werde von meinem Wecker geweckt. 14:00. Zeit mich fertig zu machen. Mit einem Ruck schmeiße ich die Decke von mir und laufe in mein Ankleidezimmer, wo ich mir meine Unterwäsche raussuche mit einem langen schwarzen Rock, der einen langen schlitz hat der fast bis zu meiner Hüfte reicht, raushole. Ein passendes weißes und bauchfreies Top mit meinem Silberschmuck wird heute reichen. Ich schmeiße mir die Sachen rüber und schminke mich ein bisschen und mit den gemachten Haaren gehe ich zurück in mein Schlafzimmer.
Dort liegen noch neben meinem Bett die Schlafkörbe meiner Jungs. Ach wie ich meine Jungs vermisst habe. Solange ich die letzten Tage kaum zu Hause war, waren sie bei meinen Eltern. Die sind perfekt trainiert und hören nur auf meine strengen Kommandos. Auf meine Eltern hören sie zwar auch, aber nur für das Nötigste. Unter Kontrolle habe aber nur ich die.
Ich habe die von meinen Paten damals geschenkt bekommen. Die beiden Dobermänner Olympus und Tygan habe ich zu meinem 20. Geburtstag von Konstantin und Layla, dem Don und der Donna der Russischen Mafia, bekommen. Beide in einem wunderschönen glänzenden schwarz- rot. Der Rottweiler Sirius hat mir mein Bruder Maksim nach einem sechsmonatigen Einsatz geschenkt, da wir in der gesamten Zeit keinen Kontakt hatten und er meinte. Er sagte, dass er so Angst um mich hatte, dass ich einen weiteren Beschützer bräuchte.
14:50 sehe ich auf meinem Handy aufblinken. Ich nehme noch schnell einen Pullover aus dem Schrank und laufe wieder ins Schlafzimmer, wo sich hinter einem Regal mein Waffenschrank befindet. Ein Knopf, ein Summen und ich betrete den Raum. Ich nehme mein Lieblingsmesser und befestige es an meinem Oberschenkel und laufe zur Haustür. Ich schließe die Tür hinter mir und mache mich auf den Weg zu meinen Eltern.
Mein Lieblingsmesser ist extra für mich angefertigt worden. Leicht und präzise im Wurf, ein Traum. Das Besondere daran ist der blaue Topas im Griff. Auch ein Geschenk von Konstan zu meinem 18. Geburtstag.
In der Einfahrt meiner Eltern höre ich die Jungs Bellen, merken die schon das ich komme? Nein, deren Bellen ist viel aggressiver. Vor der Tür sehe ich ein Auto stehen. Eine glänzende G- Klasse. Ein fremdes Auto. Haben wir heute doch noch besuch? Meine Großeltern fühlen sich nicht wohl und wollten zu Hause bleiben und die würden die 200 Meter von der anderen Straßenseite nicht mit dem Auto fahren. Milan ist auf einer Mission, davon hat er ja förmig geschwärmt, da er endlich wieder etwas in die Luft jagen darf. Die Mafias kommen erst wieder in zwei Wochen zu besuch, das weiß ich da die Kinder der Koschenkos wieder alle Pause oder frei haben werden.
Ein fremdes Nummernschild, hoffentlich niemand fremdes. Sonst müssen heute wieder Köpf rollen und dabei war ich gerade erst duschen. Vielleicht sind es doch einer von denen oder Konstan hat sich ein neues Auto zugelegt, was aber komisch wäre, da er mich vorher immer fragt welches Auto er sich kaufen soll.
Wem das Auto gehört werde ich ja gleich erfahren. Ich laufe am Auto vorbei und krame dem Hausschlüssel meiner Eltern raus. Ich öffne die Tür mit meinem Schlüssel und ich höre Männerstimmen.
„Mam, Pap. Ich bin es. Wo sind die Jungs, warum bellen die so aggressiv?", schreie ich durch den großen Flur, da ich nicht weiß wo die sich in diesem Palast befinden. Ich drehe mich nach dem Schließen der Tür um und ein Mann ungefähr meines alters schaut mich verdutzt an. Ich zögere nicht und hole mein Messer raus und schubse ihn an die Wand hinter ihm. Ich habe einen guten Griff drauf und halte die Klinge an seine Pulsader. „Wer bist du und was machst du hier?", frage ich ihn und verstärke meinen Griff auf seinen Hals. „I- Ich...", weiter kommt er nicht. Ich schaue ihm in die Augen und sehe Schock und Angst. Ein schönes Gefühl, wenn man respektiert und gefürchtet wird. Ich höre das klicken einer Pistole. „Lass meinen Bruder los!", sagte ein weiterer Mann und zielt auf mich. „Bevor du abdrückst und die Kugel mich trifft, ist dein Bruder Tod. Also besser sagt ihr mir jetzt, wer ihr seid und was ihr hier tut?", zische ich ihn an. Es sind weitere Schritte zu hören, bevor ich meinen Vater, meine Mutter und zwei weitere Männer sehe. „Antanina! Messer runter!", schreit meine Mutter mir zu. Ich gucke sie fassungslos an. Die Frau, die immer davon predigte, dass zu uns niemand Fremdes kommen darf. „Messer! Jetzt!", sagt schlussendlich mein Vater. Ich gucke ihm in die Augen und sehe, dass es besser wäre auf ihn zu hören.
Ich sinke meinen Blick und lasse den Mann los und verstaue mein Messer wieder an meinem Oberschenkel. „Darüber reden wir später. Aber kann mir jetzt einer sagen wo meine Jungs sind?", stelle ich dann die Frage an meinen Vater gerichtet. „Endlich bist du da. Ich habe sie nicht unter Kontrolle bekommen und sie in dein Zimmer gebracht. Die haben die ganze Zeit nicht aufgehört zu bellen.", sagte er leicht verzweifelt. „Lass sie raus!", sage ich in einem strengen Ton. Er weiß ganz genau, dass ich es nicht mag, wenn sie eingeschlossen sind, nur weil deren Verhalten gerade nicht passt.
Pap läuft auf die Treppe nach oben zu und ist dann auch weg. „Das sind deine Köter?", fragt mich ein weiterer von den Jungs. „Diese Köter können dich umbringen, wenn ich sie nicht davon abhalte. Sag mir also bitte warum ich sie nicht gleich zurückhalten soll?"; antworte ich ihm leicht zickig. Ich höre schon deren Pfoten und das auf uns zukommende bellen. Die Augen der Männer weiten sich, als meine Jungs genau auf die zugeschossen komme. „Antanina!", schreit jetzt meine Mutter. Also mein Kommando die Jungs zu stoppen, aber nicht ohne vorher etwas Spaß zu haben. Ich lasse die Jungs auf die Männer zulaufen, in deren Augen man schon die Angst sieht. Die sind schon hinter meine Mutter gewichen, in der Hoffnung, dass sie sie beschützen kann. Ich muss grinsen. Vor den Männern könnte man Angst haben, aber jetzt sind sie nicht besser, als kleine Kinder.
Ich lasse die Männer nicht aus den Augen. Kurz bevor die Jungs sie erreichen Pfeife ich eine Melodie und die Jungs machen eine Vollbremsung, hören auf zu bellen und setzten sich anschließend neben mich. Ich schnipse und zeige auf deren Körbchen in das sie sich ohne zu zögern reinlegen.
Die Männer entspannen sich und ich muss grinsen. Angsthasen. Ich schaue zu den Jungs, die jetzt wie Babys in ihren Körbchen liegen. Ein lächeln entweicht meinen Lippen und ich laufe auf die zu. Als sie sehen, dass ich zu ihnen komme, fangen sie an sich zu freuen. Sie kennen aber ihren Befehl und dürfen sich nicht von deren Betten erheben. Ich schmuse ausgiebig mit denen, da ich sie wieder lange nicht gesehen habe. Die ganze Zeit spüre ich blicke auf meinem Rücken, wahrscheinlich die Männer und Pap ist auch wieder zurück.
Ich drehe mich um und gehe auf direkten Weg in die Küche, da mir langsam der Durst im Mund liegt. Das letzte mal habe ich vor dem Auftrag gegessen und getrunken, was schon über 12 Stunden her ist. Ich höre, dass man mir folgt und doch beachte ich es nicht. Aus dem Regal nehme ich mir ein gefülltes Glas und trinke es in einem Zug aus. Ich drehe mich jetzt um und auf der anderen Seite der Kochinsel stehen sie nun da und schauen mich alle an. „Ist alles gut gelaufen? Warum brauchtest du so lange?", fragte mich Pap so, als ob nicht gerade Fremde Männer in seinem Haus stehen würden. „Ich wollte ihm noch eine letzte Party gönnen. Du hättest ihn mal sehen müssen, er war einfach nur ekelhaft.", antworte ich mit einem Lächeln, woraufhin Mam und Pap auch anfangen zu grinsen.
„War?", fragte der Mann, der meine Klinge gespürt hatte. „Letzte Party?", fragte der, der meine Hunde beleidigte. Jetzt bin aber erstmal ich diejenige, die Fragen stellt. Mit meinem Blick auf Papa gerichtet frage ich ihn: „Und die sind?" „Sokolow.", antwortet er schlicht und trocken. Ich nicke einfach nur, da ich die kenne. Die zweit größte Mafia Russlands, hinter der von Konstan, mit denen er auch ein friedliches Verhältnis hat und befreundet ist. Also muss ich mich benehmen, wenn wir in Zukunft gut zusammenarbeiten möchten. Ich wende meinen Blick von meinem Vater ab und gucke wieder in die geschockten Gesichter der Männer. „W-Woher wisst ihr...?", fragt der Jüngere von denen. „Stotterst du oder hast du einfach nur Angst?", frage ich ihn einfach nur mit einem fragenden Blick. Die anderen fangen an zu lachen und ich schaue sie einfach nur Irritiert an. „Wir wissen so einiges.", sagte mein Vater schlicht und trocken.
Auf einmal höre ich ein Husten aus dem Essenssaal und gucke meine Eltern fragend an. „Antanina, kannst du bitte im Essenssaal nach dem jungen Don gucken? Ich muss das Essen machen, wenn wir heute nicht verhungern wollen.", sagte meine Mutter mit einem bettelnden Blick. Ich setzte mich nicht in Bewegung, solange ich mein Glas noch nicht ausgetrunken habe und setzte das Glas somit an meine Lippen an. „Sie soll ihm helfen? Eben versuchte sie uns noch umzubringen!", sagte der Jüngere wieder. „Sie wird ihn nicht umbringen und sie ist neben mir die Einzige hier, die Ahnung von Medizin hat.", sagte meine Mutter in einem strengen Ton. Augenverdrehend stelle ich mein Glas ab und mache mich auf den Weg in den Essenssaal. „Woher wisst ihr, dass er der Don ist?", fragte einer von denen. Da ich schon auf dem Weg zum Saal bin rufe ich nur noch: „Wie gesagt, wir wissen so einiges." Ich würdige denen keinen weiteren Blick und öffne die Tür zum Saal. Auf dem Tisch liegt der Don. Wahrscheinlich war hier der einzige Ort, wo meine Mutter ihm helfen konnte. Der nächste Saal neben dem Eingang, war wohl ein kritischer Zustand, sonst hätte sie es in einem der Zimmer gemacht.
Ich gehe zum Tisch und nehme mir die Utensilien und gehe zu dem Ende, wo sein Kopf liegt. Er hat seine Augen leicht geöffnet. Er ist blass. Eine Schusswunde. Mit den angezogenen Handschuhen nehme ich mir die Lampe und gucke nach seiner Pupillenreaktion. Weiter schaue ich mir die Wunde an. Er hat einen durchtrainierten Körper, das kann ich schonmal sagen, aber bringt es einem Wenig, wenn man angeschossen wird. „Wo bin ich?", kommt die Frage von dem Don. „Bei meinen Eltern zu Hause. Meine Mutter hat die Kugel entfernt. Wie fühlst du dich?", frage ich ruhig. „Als ob ich angeschossen wurde.", antwortet er trocken. „Ach sag bloß. Ich dachte, dass du vom Pferd gefallen wärst.", sagte ich sarkastisch und mit einem Grinsen im Gesicht. Jetzt ist er derjenige der auflacht. „Nicht zu viel bewegen die Naht ist noch frisch.", sage ich in einem ersten Ton. „Das ist nicht meine erste Schusswunde, ich weiß." „Dafür, dass du es weißt bewegst du dich aber recht viel. Warte ich lege dir einen Verband um. Dann kannst du zu den anderen.", damit drehe ich mich um den Verband von der anderen Seite zu nehmen. Anscheinend hat er mittlerweile seine Augen geöffnet, da ich seinen Blick auf mir spüre. „Dein Tattoo, das blau der Augen.", sagte er nur. Ich habe ganz vergessen, dass man wegen des Tops mein Tattoo am Schulterblatt sieht. Ein Bär mit eisblauen Augen, unser Familienwappen. Ich drehe mich wieder um und setzte ihn auf um ihm den Verband anzulegen. Dabei merke ich, dass er jede meiner Bewegungen genaustens beobachtet. Ich helfe ihm sich aufzurichten und stütze ihn auf dem Weg zur Küche.
„Hey, sie hat dich nicht umgebracht! Wie geht's dir?", fragte einer von denen. Ich rollte nur mit den Augen und half dem Don sich auf einen Barhocker zu setzten, der an der Kücheninsel steht. „Warum sollte sie mich umbringen? Ja, es geht schon. Es gab schonmal schlimmeres.", antwortete der Don. „Naja sie hat mir ein Messer an die Pulsader gehalten und dann hat sie ihre Hunde auf uns gehetzt.", meinte der Jüngere. Der Don schaut mich mit großen Augen an, als ich mich um die Kücheninsel gehe und fängt an zu lachen. „Sie? Ihr verarscht mich doch.", sagte er und hat sich noch immer nicht beruhigt.
Jetzt bin ich Diejenige die angepisst ist. Sehe ich so harmlos aus? Wenn er bloß wüsste wie viel Blut bereits an unseren Händen klebt. Aber vielleicht weiß er es ja doch, bloß kennt er mich nicht.
In dem gesamten Geschäft bin als Schatten bekannt, da mich nie jemand gesehen hat. Ich selbst bezeichne mich gerne als Todesengel, da diese nur die Lebenden aus ihren Leben reißt und ihnen den Tod ermöglicht. Doch niemand weiß, wer der Schatten ist.
Ich blicke zu Pap, der mich mahnen anguckt. Er weiß ganz genau was ich vor hatte, da meine Hand an meinem Oberschenkel und damit an dem Messer ruht. Gut dann auf eine andere Art. Ich grinse Pap an und der verdreht die Augen, da er bereits weiß was ich vorhabe. Meine Mutter hört dem ganzen anscheinend gar nicht zu, da sie sich so auf das Essen konzentriert.
Ich schaue zu den Männern die mittlerweile nur noch kopfschüttelnd grinsen. Ich Pfeife das Kommando an meine Jungs zum Einschüchtern, das sie herausragend kennen und können. Und wie aus dem nichts stehen sie bellend in der Küche laufen wild herum und bellen die Männer an. Langsam sieht man wie die Angst denen ins Gesicht geschrieben ist. „Antanina! Das Essen, meine Güte. So kann ich nicht arbeiten. Raus aus der Küche. Alle!", schreit meine Mutter nun, um die Jungs zu übertönen. Ich kann mich aber kaum vor Lachen halten und muss mich an der Insel abstützen, damit ich nicht falle. „Antanina, bitte.", sagt mir nun mein Vater ruhiger nur an mich gerichtet.
Ich beruhigte mich wieder und pfiff die Jungs wieder auf ihre Plätze. Ich laufe hinter ihnen her ins Wohnzimmer. Pap hinter mir und die Männer stützen den Don und setzten sich zu uns.
Pap und ich auf einer Seite. Die Männer auf der anderen. Lange ist es Leise. Diese unangenehme Stille stört mich, weswegen ich die Jungs zu mir rufe und die sich um mich herum hinlegen. Tygan, der Beschützer der er ist und der Anführer der dreien legt seinen Kopf auf meinen Schoß, den ich auch sofort zu kraulen anfange. Eine gemütliche wärme strahlt von ihnen aus, weswegen ich mich mit dem Rücken an Pap anlehnt und es mir dann doch langsam schwer fiel die Augen offen zu halten. Pap legt seinen Arm um mich und damit sinke ich in den Schlaf. Gewogen in Sicherheit von den Jungs und meinem Vater.

DU LIEST GERADE
Im Auftrag Russlands - on hold
RomanceEin Familiengeschäft, welches einiges abverlangt, ist Antanina Medvedevs, mit ihrer geheimen Identität, ganzer Stolz. Durch ihr Erbe führt sie mit ihren 25 Jahren ein Imperium. Lew Sokolow, der Prinz der zweit größten Russischen Mafia, ist als das B...