Lew Sokolow
Es ist schon spät als wir in der Villa ankommen, ich lasse nur noch die Wachen wissen, dass wir wieder zurück sind und sie es meinem Vater ausrichten sollen. Auch wenn wir den halben Tag geschlafen haben, sehen wir alle so aus, als ob wir seit Tagen nicht geschlafen hätten. Wir laufen alle in unsere Zimmer um uns schlafen zu legen.
Ich schließe die Tür zu meinem Schlafzimmer und laufe in das Ankleidezimmer um mir meine Shorts rauszuholen um dann noch duschen zu gehen. Teilweise klebt noch immer Blut an mir.
Ich achte auf meine verarzte Schusswunde die Antanina mir verbunden hatte. Noch immer spüre ich ihre Hände an der Stelle. Ich will und muss mehr über sie herausfinden, das Gefühl lässt mich nicht in Ruhe.
Nach der Dusche ziehe ich mir eine frische Boxershorts und meine Shorts an und gehe zurück ins Schlafzimmer. Ich schmeiße mich ins Bett und schlafe direkt ein.
Meine Tür wird aufgerissen und ich wache direkt auf, greife nach meiner Waffe, die unter meinem Kissen liegt und richte sie auf die Person. „Du wurdes angeschossen und rufst mich nicht an?", fragt meine kleine Schwester als sie wütend auf mich zukommt. „Tut mir leid, ich war damit beschäftigt zu verbluten?!", antworte ich ihr sarkastisch. „Das meine ich doch nicht. Warum bist du nicht zu mir zum verarzten gekommen? Und wo wart ihr? Papa sagte nur was davon, dass er einen Code bekommen hat. Nachdem sie ihn entschlüsselt haben stand da, dass du angeschossen wurdest und ihr in Sicherheit und verarztet wurdet.", entschloss sie sich nun ruhiger zu sagen. Ich sehe die Besorgnis in ihren Augen: „Ich konnte das leider nicht beeinflussen, ich bin nicht gefahren. Aber Valenina, bis wir wieder hier gewesen wären, wäre ich wahrscheinlich Tod." Damit nickt sie nur und geht.
Ich rappel mich auf um mir eine Jogginghose und ein Shirt aus dem Ankleidezimmer zu holen um damit im Bad zu verschwinden. Fertig für einen entspannten Tag gehe ich in den Essensaal, wo ich auch schon auf die Männer, meine Eltern und Valentina treffe. Ich nehme meinen standardmäßigen Platz rechts von meinem Vater ein. „Jungs, nach dem Essen in mein Büro!", sagte mein Vater nur, woraufhin wir einfach nickten. Dein Dienstmädchen kommt rein und platziert meinen schwarzen Kaffee mit meinem Frühstück vor mir, bevor sie wieder geht.
Das essen verlief ruhig. Nur Mama und Valentina haben sich über ihre Operationen unterhalten. Wir hörten nur zu, wahrscheinlich sind wir einfach nur noch verwirrt, was gestern überhaupt passiert ist.
Wir folgen Papa in sein Büro. Ich bin noch immer in meinen Gedanken und versuche mir zu überlegen, wie ich was über die Familie herausfinden kann und wann ich wieder versuchen könnte zu denen zu fahren.
„So erzählt mal. Ich war etwas verblüfft, als ich einen Code zugeschickt bekommen habe. Ich habe das an die Hacker weitergeleitet, die ein Weilchen brauchten um ihn zu entschlüsseln, was eigentlich unüblich ist. Ihr wisst, wie haben einige der Besten hier. Und dann hieß es nur, dass es euch gut geht, Lew angeschossen und verarztet wurde. Und den Code konnten wir nicht mal zurückverfolgen.", sagte Papa zum Ende hin aufgebrachter.
Damit fing Alec an zu erzählen. Angefangen bei den Chinesen, über das Treffen mit der Familie, bis hin zu unserer Ankunft hier im Haus. Mein Vater hört ihm aufmerksam zu bis Alec fertig war: „Euch geht es aber gut? Das mit den Chinesen kläre ich. Von der Familie habe ich aber noch nie gehört." „Ja, uns geht es gut. Ich würde Nachforschungen zu der Familie anstellen. Irgendwas fühlt sich bei dem Gedanken an die komisch an.", ging ich darauf ein. Mein Vater nickt nur zustimmend. Damit verließen wir das Büro und laufen zu den Hackern wo ich auf Alejandro treffe, den wir auf der Flucht von den Spaniern gerettet haben und bei uns aufgenommen haben. Er hatte sich in deren System eingehackt und eine Menge angestellt, weswegen wir ihn auf unsere Seite gezogen haben, damit wir mit den gewonnenen Infos mehr über das Wissen. Die Spanier haben eines der besten Anti- Hacker Systeme, neben uns. Das er es da rein geschafft hat, beweist viel von seinem können.
„Alejandro, genau der den ich brauche.", komme ich auf ihn zu. „Was brauchst du?", fragte er einfach. „Kannst du bitte eine Liste erstellen mit allen Familien, die die Vornamen Jurij, Eliana und Antanina tragen. Am besten auch mit Fotos. Einen Nachnamen kann ich dir leider nicht nennen. Und finde bitte alles über diesen Wald heraus, wo wegen des Vertrags waren. Am besten alles über Familien die dort zurückgelegt leben. Ich will alles über diese Menschen wissen. Nachnamen, Jobs, Familienmitglieder, Haustiere, einfach alles. Klar?" „Bekommst du so schnell wie möglich.", bestätigt er mir mit einem Kopfnicken. Damit drehe ich mich um und verlasse den Raum.
Die Jungs und ich hatten geplant heute zu entspannen und damit zu Zocken, da ich mit der Verletzung sowieso nicht trainieren oder viel machen darf. Wir hatten so einen Tag echt wieder nötig. In der letzten Zeit waren wir nur am Arbeiten und ich kann mich schon nicht mehr daran erinnern, wann wir sowas das letzte mal gemacht haben.
Die Verletzung, da ist der Gedanke und das Mädchen wieder in meinem Kopf. Was hat sie nur an sich, dass sie mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Ich hatte schon viele Frauen, aber niemand hat sich mir so in den Kopf gebrannt wie sie.
Ich schmiss mich auf das Sofa neben die Jungs die schon am Zocken sind. Das Klingeln meines Handys nimmt meine Aufmerksamkeit von dem Bildschirm. Konstantin ruft an. Warum mich? Er ruft doch sonst immer meinen Vater an. Oder möchte er wieder eine Sonderanfertigung von mir haben? Damit nehme ich den Anruf entgegen.
„Lew, mein Junge wie geht's dir?", höre ich den alten Mann auf der anderen Seit. „Gut Konstantin, was verleiht mir die Ehre?" „Hör mal, ich kann deinen Vater gerade nicht erreichen, weswegen ich dachte, dass ich es bei dir mal versuche. Es gibt bei mir eine kleine Planänderung und müsste in ungefähr zehn Tagen vereisen. Wir wollten ein paar Freunde besuchen, aber es kam was dazwischen. Deshalb verlängert sich auch mein Aufenthalt bei denen auf ungefähr eine Woche. Könntet ihr die Smirnows unterstützen, wenn es zu Verträgen kommen sollte. Ich werde nicht in Russland sein.", fragt er mich. „Ja, ich richte es meinem Vater aus. Ich wünsche euch eine gute und schöne Zeit. Erholt euch etwas." „Ja, danke Junge. Wenn ich dich schon am Hörer habe wollte ich dich noch was fragen." „Welche Waffe verdient eine Sonderanfertigung von mir, um dann damit als Unikat zu gelten?", fragte ich mit einem leichten grinsen, da der Mann eigentlich schon mein bester Kunde war. „Du kennst mich Junge.", lacht nun er. „Ich wollte diesmal aber keine Waffe. Ich wollte fragen, ob du ein Hundehalsband designen kannst?" Ein Halsband? Er hat doch keinen Hund? „Was für ein Halsband? Gibt es dafür nicht extra Hundegeschäfte?", fragte ich nun sehr verwirrt. „Ja, aber ich dachte da an etwas Besonderes. Das Halsband sollte einen eingearbeiteten Messerschlitz haben. Nun mal so, dass da ein unerkennbares Messer reinpasst. Und damit dann auch eine weitere Bitte, direkt ein passendes Messer dazu. Schön wären, wenn am Halsband und dem Griff wieder blaue Topas eingearbeitet wären." „Ich gebe mein bestes, aber ich kenne mich bei Halsbändern nicht so wirklich aus. Ich bräuchte die Maße dafür. Ich schaue mal was sich aber machen lässt. Und lass die ein gesagt haben, du wirst immer kreativer mit deinen wüschen.", sagte ich zum ende hin schon fast lachend. „Ja, ich weiß. Ich danke dir. Ich schicke dir die Maße. Versuch bitte, dass das Messer schon fast unsichtbar ist. Aber wenn man damit arbeitet einen trotzdem noch umbringen kann. Schaffst du es noch vor meiner Abreise fertig zu haben?" „Alles klar, ich gebe mein bestes. Ich setzte mich ran, sobald ich alle Maße bekommen habe. Aber langsam halte ich die Frage nicht mehr aus. Für wen ist das alles?" „Es war klar, dass du fragen wirst. Und erst recht jetzt. Ich sage mal so viel, dass es für die Familie ist." Damit verabschiedeten wir uns und legten auf. Familie? Er hat doch keine Geschwister oder Kinder. An wen könnte das alles gehen?
Damit ließ ich die Jungs zurück, deren Augen praktisch am Bildschirm klebten, um meinem Vater Bescheid zu geben und dann in meinem Büro an einem Design zu arbeiten.
Es vergingen zwei Stunden, an denen ich am Design gearbeitet und in auftrage gegeben habe. Albert wird an dem Halsband arbeiten, da er der Einzige ist, der sich mit dem Ledermaterialen auskennt mit seiner jahrelangen Erfahrung für Kampfequipment.
Ich bin schon etwas Stolz auf mich, so ein gutes Design hinbekommen zu haben und das obwohl ich das noch nie gemacht habe.
Ein klingeln zieht meine Aufmerksamkeit auf mein Handy, eine Datei mit Informationen von Alejandro.
Keine Informationen über Familien die im Wald leben, die Jurij, Antanina und Eliana heißen. Ungewöhnlich, wir können uns die doch nicht ausgedacht haben. Halluziniert habe ich ja wohl nicht, wenn die Männer auch von denen reden. Als ob die Familie gar nicht existiert.
Es klopft an meiner Bürotür und Leon kommt herein. „Hey, warum arbeitest du heute? Ich dachte, dass wir heute eine Pause machen?" „Ich weiß, aber Konstantin Sokolow hat angerufen und gefragt, ob ich etwas für ihn Designen und in Auftrag geben kann. Es sollte schnell gehen, da er es bereits in neun Tagen haben möchte. Aber ich habe etwas viel Interessanteres für dich. Die Familie aus dem Wald existiert nicht. Ich habe Alejandro beauftragt alles über Familien die im Wald leben herauszufinden im Zusammenhang mit den Namen. Und rate mal, er brauchte fast zwei Stunden um mir eine Datei zu schicken mit der Information, dass es nichts gibt. Nichts. Und Alejandro braucht nie solange und erst recht würde er mir keine leere Datei schicken.", erzählte ich ihm. „Das ist komisch, willst du versuchen wieder zu denen zu fahren. Einfach versuchen sie zu finden? Vielleicht waren wir alle gestern neben der Spur?", fragte Leon. „Ich habe eigentlich nicht wirklich daran gedacht, ich habe meine Hoffnung auf Alejandro gesetzt. Vielleicht sollten wir das versuchen. Sag den Jungs Bescheid, dass sie sich fertig machen sollen und wir versuchen werden denen einen kleinen Besuch abzustatten." „Alles klar, wir sehen und am Auto.", damit verließ er mein Büro und ich machte mich auf den Weg in mein Schlafzimmer um mir einen Pullover zu holen.
Das kann doch nicht sein, dass die nicht existieren? Das bestätigt nur noch mehr, dass etwas bei denen nicht stimmt.
Am Auto stehen schon die Jungs und warten. „Also existieren sie gar nicht?", fragt Mika als wir in Richtung Wald fahren. „Nja, existieren tun sie ja. Nur eben nicht in dem System.", antworte ich mit dem Blick aus dem Fenster, „Fahr einfach weiter und versuch dich an den Weg dahin zu erinnern."
Es vergingen mehrere Stunden und wir haben den Weg zu ihnen nicht gefunden und als es anfing dunkel zu werden entschlossen wir und umzudrehen und nach Hause zu fahren. In der Dunkelheit würden wir sie erst recht nicht finden. Die ganze zeit über hat Niemand etwas gesagt. Es lief nur die Musik im Radio.
Wir kamen spät zu Hause an. Den ganzen Tag über hatten wir nichts gegessen, weswegen die Jungs zu Hause auch direkt in die Küche liefen. Ich für meinen Teil ging direkt wieder in mein Zimmer um zu duschen. Wie kann es sein, dass es keine Informationen über die gibt? Nicht nur im System, sondern auch von deren Standort. Jemand müsste doch etwas über die wissen? Vielleicht können wir die mit dem Schatten finden. Er ist zwar ein Auftragsmörder, aber seine Arbeit ist gut. Sehr gut würde ich schon sagen, er ist nicht um sonst der Beste in unserem Business. Auch wenn Niemand weiß wer er ist, kann man zumindest mit ihm Kontakt aufnehmen. Ob der Auftrag angenommen wird liegt in seiner Hand. Ein Versuch ist es wert ihn zu Kontaktieren.
Nach der Dusche lege ich mich direkt ins Bett, doch schlafen kann ich nicht. Ich nehme mein Handy von dem Nachttisch und schreibe dem Schatten. Hoffentlich nimmt er den Auftrag an, auch wenn es nur das Beschaffen von Informationen ist.
Die Nacht verläuft unruhig. Geschlafen habe ich kaum. 4:30 Uhr sagt mein Wecker. Dann kann ich auch aufstehen. Nach einem Abstecher ins Badezimmer und dem Ankleidezimmer stehe ich schon wieder in meinem Büro. Die Verträge nehmen auch kein Ende. Die Amerikaner versuchen ihre billigen Drogen bei uns zu verticken, lächerlich. Alle wissen, dass unsere besser sind. Damit mache ich mich an meinen Papierkram.
Eine Nachricht von Albert. Schon 13:00 Uhr?! Ich habe nicht gemerkt wie schnell die Zeit vergangen ist. 'Das Halsband ist fertig. Du kannst es Abholen. Ich habe auch Platz gelassen für die Scheide, aber man sieht es nicht. Ich zeige es dir, wenn du vorbeikommst. ' Der alte Mann arbeitet ja echt schnell. Damit mache ich mich auf den Weg in die Küche um etwas zu essen um dann zu Albert zu fahren.
Ich klopfe bei Albert an der Tür, die er mir auch direkt öffnet. „Ahh Don, lange nicht mehr gesehen. Ich muss zugeben, dass ich mich etwas gewundert haben, als du mir den Auftrag gegeben hast. Ihr macht doch eigentlich nichts mit Leder für Waffen." „Ist auch nicht für mich, sondern für einen Kunden. Er wollte das in acht Tagen haben, ist mal wieder ein Sonderauftrag.", antwortete ich ihm. „Sieht stark nach Konstantin aus, wenn du mich fragst.", lachte der alte man, was ich mit einem Kopfnicken bestätige. Wir gehen in seine Werkstatt, wo er mir seine Arbeit präsentiert und mir seit wo die Scheide für das Messer liegt. Mit einem Nicken bestätige ich, dass ich zufrieden mit seiner Arbeit bin. Gerade weil für Konstantin ist achte ich ehr darauf, dass es Perfekt ist, weswegen ich auch zu Albert gegangen bin und nicht zu jemand anderem. Ich rufe in der Schmiede an, um die Maße für das Messer zu geben, damit sie mit der Arbeit anfangen können.
Ich unterhielt mich eine Weile mit Albert, bevor er wieder zurück an seine Arbeit ging und ich zurück nach Hause fuhr. Für heute stand keine Arbeit mehr an, da ich alles seit heute morgen durchgearbeitet habe. In der Garage sehe ich mein Motorrad, dass ich schon lange nicht mehr gefahren bin. Ich hatte den drang wieder damit zu fahren, um den Kopf etwas frei zu bekommen. Zum Schlafen ist es noch zu früh und vielleicht kann ich mich damit etwas von der Familie ablenken.
Damit lief ich in mein Ankleidezimmer und nahm meine Motorradsahen und den Helm und laufe wieder in die Garage. Ich schaltete das Motorrad an und fuhr los. Wohin, weiß ich nicht. Erstmal einfach nur irgendwie weg von hier.
In meinen Gedanken versunken, fiel mir wieder das Tattoo auf dem Schulterblatt von Antanina ein. Ein Bär mit eisblauen Augen. Dieses blau erinnert mich an etwas, doch weiß ich nicht mehr an was. Es verging eine lange Zeit, als ich wieder auf meine Umgebung achte, bin ich wieder im Wald, selbst mein Unterbewusstsein treibt mich schon in den Wald. Diesen Teil, in dem ich bin, kenne ich gar nicht. Ich kann mich auch nicht daran erinnern jemals hier langgefahren zu sein. Ich folge der Straße weiter. Von weitem sehe ich eine Lichtung und fahre darauf zu. Das kommt mir schon bekannter vor. Hier sind die Häuser von der Familie. Wie bin ich gefahren, um wieder hier zu landen? Ich fahre zu dem Haus, mache das Motorrad aus und laufe zur Tür. Erst jetzt fällt auf, dass es kein Namensschild hat.
Ich klingelte und klopfte, niemand öffnete. Es sah auch nicht so aus, dass jemand da wäre. Ich lief auch zu den anderen Häuser, doch dort war es nicht anders. Als ob sie nicht hier leben würden. Sind die verreist oder einfach nur weg? Ich wollte Mika anrufen, damit er mein Standort lokalisieren kann, aber mit dem Blick auf mein Handy sehe ich, dass ich in einem Funkloch bin. Das macht mich nur noch neugieriger.
Ich setzte mich wieder auf mein Motorrad und fahre nach Hause. Diesmal versuchte ich mir jeden Baum, jeden Busch und jeden Ast einzuprägen. Es ist einfacher als in der Dunkelheit. Ich bog mehrmals falsch ab, bevor ich wieder auf der richtigen Straße ankam. Mit meinen neusten Informationen flog ich schon praktisch nach Hause. Auf dem Weg rief ich bereits Mika an und rief ein Meeting mit den Jungs ein.
Im Büro sitzen bereits die Jungs und warten auf mich. „Oh, du warst mit dem Motorrad unterwegs und das ohne mich?", fragte mich Miran. „Entschuldige kleiner, war eine spontane Entscheidung.", antwortete ich bloß. Es stimmt Motorrad fahren war unser Ding, aber wirklich an ihn gedacht habe ich in dem Moment nicht.
Ich fing an zu erzählen und sie hören mir aufmerksam zu. „Was willst du jetzt machen? Jeden Tag dahin fahren in der Hoffnung die anzutreffen?", fragt Mika. „Daran habe ich jetzt nicht gedacht, aber das wäre eine Idee.", sagte ich und überlege ob das wirklich eine gute Idee wäre. Eigentlich habe ich viel zu tun. Jeden Tag muss es nicht sein, aber ich glaube, dass alle zwei bis drei Tage reichen würde. Wenn die zurzeit wirklich nicht da sind, dann müsste das reichen.", sagte ich. „Glaubst du, dass sie weg sind, weil wir da waren?", fragt Leon. „Möglich ist es.", antworte ich und lege mich auf meinem Stuhl zurück. „Lass uns es für heute lassen. Ich gehe kurz duschen und wir können uns danach einen Film anschauen.", sagte ich. Sie nickten mir zustimmen zu und einigten uns darauf uns in einer Stunde im Kinosaal zu treffen.
Es sind bereits sechs Tage vergangen und die meiste Zeit war ich in der Fabrik oder beim Schmied, um das Messer anzufertigen. Ich war lange damit beschäftigt das Messer auf die perfekte Handhabung zu bearbeiten, es hat lange gedauert bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war und es zum polieren weitergab. Heute treffe ich mich mit Konstantin Smirnow um meine Arbeit zu zeigen. Er ist nie unzufrieden damit, aber trotzdem bin ich aufgeregt. Nur hin und wieder haben wir Versucht zu der Familie zu fahren. Es dauerte immer wieder, aber es wurde immer leichter den Weg hin zu finden und jedes Mal waren sie nicht da.
Ich hole meine Waffe aus dem Schrank und laufe in richtung Auto um in der Fabrik das Halsband abzuholen. Danach fahre ich direkt zu Konstantin.
In der Fabrik schaue ich mir alles nochmal an. Das Leder ist einem dunklen Schwarz und damit das Messer nicht auffällt ist es in einem matten Schwarz. Das einzig auffällige an den Sachen sind die unauffällig platzierten blauen Topas. Konstantin sagte mal, dass die Messer zum Kämpfen sind und deswegen nicht auffällig und versteckbar sein sollen. Deswegen sind alle Messer die ich für ihn angefertigt habe auch in einem matten schwarz, damit es nicht vom Licht reflektiert. Die Steine sind auch nur zu sehen, wenn man weiß wo die sind.
Ich verstaute alles in einer Box und verließ damit mein Büro in der Fabrik und fahre zu Konstantin.
Die Wachen kennen schon meinen Wagen, weshalb sie das Tor öffneten und ich die lange Einfahrt hinauffuhr. Angekommen an der Tür klingelte ich und Layla, seine Frau, öffnete mir die Tür. „Ah, Lew. Schön dich zu sehen. Mensch, du wirst ja auch immer hübscher.", damit nahm sie mich in den Arm und ich erwiderte ihre Geste. Nur in unserem inneren Kreis bin ich nicht der gefühlslose und kalte Don. „Geh in sein Büro, du weißt ja wo es ist. Dürfte ich einmal einen Blick drauf werfen? Ich halte das sonst mit meiner Neugier nicht aus zu warten, bis wir es überreichen.", ich lächelte nur und öffnete die Box. „Sehr schön. Da werde ich schon neidisch, dass Konstantin mir nicht solche Geschenke macht.", lachte sie. Damit verließ ich den Flur und gehe zu Konstantins Büro. Ich klopfte und er rief mich herein. „Ah, pünktlich wie immer.", sagte er und ich schloss hinter mir die Tür und ging auf ihn zu. Ich stellte die Box vor ihm ab. Er öffnete sie und nimmt das Geschenk in die Hand. „Wunderschön. Ich liebe deine Arbeit Lew und ich muss sagen, dass deine Anfertigungen auch gerne getragen und benutzt werden.", sagte er. „Das freut mich Don. Es sind für dich auch alles Unikate, muss jemand besonderes sein." „Ja das ist es. Vielleicht trefft ihr euch irgendwann noch.", antwortete er. „Aber wofür stehen der blaue Topas? Du bist der Einzige, der die in jeder Waffe haben möchte. Nein, du bist der Einzige, der Steine in Waffen haben möchte.", da de Neugier doch langsam wuchs, auch nach all den Jahren, musste ich endlich fragen. Er lachte: „Du hast es lange ohne Fragen ausgehalten Junior. Du hast bestimmt die Gerüchte gehört, dass es für mich einen Nachfolger geben wird. Nun das ist für die Person und die Steine stehen für das Familienwappen." „Aber euer Wappen ist doch ein Wurfstern mit einer Barrett drin, ohne Farbe oder Steine.", sagte ich verwundert. „Ich sagte auch nicht, dass es mein Familienwappen ist." „Don, du lässt mich im Dunkeln tappen." „Von der Person weiß noch niemand was, du bist der erste dem ich das sage, und solange ich noch Don bin, werde ich auch nichts sagen. Erst bei der Abdankung und der neuen Übernahme werden alle von der Person erfahren.", sagte er. „Du gibst einer Person, die nichts von dem Business versteht deine Mafia übergeben?", fragte ich verwundert und er schüttelt nur den Kopf. „Die Person weiß alles. Nur weil ihr sie nicht gesehen habt, heißt es nicht, dass sie nichts vom Business versteht." „Sie? Es ist eine Frau?" Er guckt mich emotionslos an. Anscheinend hat er sich versprochen und eine unerlaubte Information herausgegeben. Er fasste sich schnell: „Ja, es ist eine Frau. Aber behalte die Informationen für dich. Auch wenn ich mir um sie keine Sorgen mache. Das bin dann doch er ich und Layla, worum ich mir sorgen mache." Er lachte zum Ende hin. „Sicher, dass sie sich im Geschäft auskennt? Es ist nicht ganz ungefährlich. Warum machst du dir um euch Sorgen?" „Unterschätze niemals eine Frau. Die sind gefährlich, wenn sie es sein wollen. Sie hat genug Erfahrung in dem Geschäft. Sie greift mir öfter mall unter die Arme. Doch Kennt sie einfach nur niemand. Ich mach mir um uns sorgen, da wir viele Gegner haben und wenn die herausbekommen, dass es eine Frau ist, können wir verfolgt und getötet werden. Die würden alles an sich reißen und wenn sie niemand kennt ist die Mafia schwach und wird chaotisch sein. Damit werdet ihr dann auch Probleme haben, da ich bezweifle, dass unsere Gegner eine Allianz mit euch eingehen würden, wenn sie die Mafia besitzen." „Ja, damit hast du nicht ganz unrecht. Habe ich sie schon auf einer Mission gesehen?" „Vielleicht, aber es genauer sagen kann ich nicht. Sie hat viele Aufträge für mich erledigt, wenn nicht sogar die meisten. Nur sagen wir immer, dass ich es war, damit sie noch nicht bekannt wird. Sonst würden alle Fragen stellen. Unter uns, ich war schon seit Jahren nicht mehr auf einer richtigen Mission. Ich vertreibe meine Zeit mit Verträgen und leite nur größere Missionen aus der Entfernung." „Also sind alle Morde und Aufträge von denen du hin und wieder spricht ihr zuzuschreiben?" „Absolut, und nur ihr." „Sie arbeitet ohne Team?", fragte ich. „Noch ja. Bald nicht mehr. Entschuldige mich Junior, ich würde gerne deine weiteren Fragen beantworten und darüber reden, aber ich muss alles für unseren Flug noch vorbereiten. Wir sind in einer Woche wieder da. Danke nochmal für eure Unterstützung. Und sag deinem Vater bitte, dass es in drei Wochen einen Ball von uns geben wird", ich schaute ihn Fragend an, ,,ich sehe dein fragendes Gesicht. Es wird meine Abdankung und die Übernahme sein. Ich sitze seit fast zwei Wochen alleine am Schreibtisch ohne ihre Hilfe und das wird mir langsam zu viel. Ich merke erst jetzt, dass sie mir eigentlich meine ganze Arbeit abgenommen hat. Ich werde zu alt dafür. Dass ich 61 Jahre alt bin merke ich langsam. Und in den letzten Tagen nur noch mehr. Wenn Ihr in einem guten Verhältnis arbeiten werdet, können wir zusammen nur noch stärker werden als wir jetzt schon sind. Und ich reden von beiden Mafias, nicht nur meiner.", damit erhebt er sich und er begleitet mich zur Tür. „Danke nochmal. Das Geschenk wird ihr sehr gefallen und vergiss den Ball nicht." „Gerne, dürfte ich meine Freunde mitbringen? Die gehören ja praktisch zur Familie.", fragte ich und fühlte mich wie ein kleiner Junge der seinen Vater fragt, ob seine Freunde zum zocken kommen dürfen. „Natürlich Junge, ich weiß, dass du schon ohne die nirgend mehr hingehst." „Naja, die sind mittlerweile wie meine Brüder. Wie haben schon viel durchgemacht." „Verstehe ich. Bleibt gesund. Grüß alle von mir. Wir sehen uns auf dem Ball. Oh und bevor ich es vergessen, kein Schwarz anziehen. Du weißt bei den Übergaben tragen nur der Don und, in diesem Fall, die zukünftige Donna schwarz.", ich nickte und verabschiedete mich mit einem letzten Handschlag.
Zu Hause angekommen informierte ich die Familie und die Jungs über den Ball. Sie stellten fragen, doch ich habe Konstantin gesagt, dass ich nichts sagen werde. Ich zuckte nur mit den Schultern, wenn die Frage kam, wer es sein wird.
Damit widmete ich mich wieder meinen Aufgaben: die Mafia mit den ganzen Deals von Waffen und Drogen, unsere Clubs und natürlich auch die mittlerweile regelmäßigen Fahrten in den Wald.
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Im Auftrag Russlands - on hold
RomantiekEin Familiengeschäft, welches einiges abverlangt, ist Antanina Medvedevs, mit ihrer geheimen Identität, ganzer Stolz. Durch ihr Erbe führt sie mit ihren 25 Jahren ein Imperium. Lew Sokolow, der Prinz der zweit größten Russischen Mafia, ist als das B...