Antanina Medvedev
Ja, ich war nicht gerade höflich heute zu allen anderen. Außer wenn es nötig war, beispielsweise vor unseren Eltern, vor denen reiße ich mich zusammen und zeige meinen Respekt ihnen gegenüber. Auch Valentina gegenüber. Es schien so schon, dass sie Angst oder Respekt vor mir hätte, da musste ich nicht noch abwertender sein. Aber was kann man anderes Erwarten? Nach einer beschissenen Nacht und einem schlechten Morgen, kann man nun mal nicht die ganze Zeit glücklich sein. Mir tut es auch bisschen leid, aber warum soll ich auch zu jedem nett sein? Ich, oder eher meine Familie, lebt schon so lange zurückgezogen mit keinem Kontakt zur Außenwelt, außer zu den Koschenkos und den Smirnows. Ich musste nie wirklich Freundschaften schließen. Die Personen waren einfach immer da. Es ist auch vorteilhaft nicht immer nett sein zu müssen, erst recht wo ich Donna bin. Meine Mafia wird mich so eher Respektieren, als wenn ich zu jedem nett wäre.
Doch nun sitze ich hier. In meinem SUV mit Lew und Mika. Ich hätte das einfach erledigen können. Meine Maske vors Gesicht ziehen, unerkannt bleiben und meinen Job machen. Doch nein, mein Vater und Konstan musste ja auf einmal Befürchtungen haben und die Männer mitschicken. Die sind ja ganz nett mir gegenüber, aber wenn ich in einen Blutrausch komme... ich kann nichts versichern.
Es herrscht eine bedrückende Stille im Auto, ich schaltete meine Musik übers Handy an und ließ eine Playlist laufen. So fuhren wir weiter. Mika räuspert sich nach einiger Zeit und ich schaue in meinen Rückspiegel, er schaut mich erwartungsvoll an. „Was?", frage ich schließlich. „Nichts, nichts.", kam es nur von ihm und ich atmete tief durch. „Was willst du wissen?", fragte ich dann schließlich und schaue ihn nochmal durch meinen Rückspiegel an. „Naja...", fängt er an und geht mit seiner Hand durch seine Haare, „sollten wir nicht einen Plan besprechen oder so?" Ich musste mir ein lachen verkneifen: „Nein, müssen wir nicht." Jetzt schaut auch Lew mich an: „Warum? Wir müssen alles durchplanen. Wir haben nicht einmal unsere Handys, mit denen wir im Notfall Verstärkung rufen können, dank dir." Jetzt konnte ich mir doch kein lachen verkneifen: „Wo bleibt dann der Spaß?" Die gucken mich fassungslos an. „Du hast dir doch nicht einmal die Akte angeschaut, du hast sie nur durchgeblättert. Weißt du überhaupt wer da sein wird?", fragte nun Mika. Ich atmete nochmal tief durch: „Ja ich weiß es. Nur der versteckte Don der spanischen Mafia und der Don der Schweden." „Was meinst du mit dem versteckten Don? Es wird der Don der Schweden da sein, ja, aber der Spanische wird nicht da sein.", kam es von Lew neben mir. „Ich dachte du hättest dir die Akte durchgelesen?", antwortete ich nur darauf. „Habe ich ja auch und es wird nur das Gefolge von ihm da sein.", sagte er wieder. Es entweicht mir ein seufzen, wieso lesen sie nicht zwischen den Zeilen? „Der versteckte Don ist Luciano Gomez, er tritt immer als einer vom Gefolge auf. Er hält sich im Hintergrund aller öffentlichen treffen, zum eigenen Schutz, doch es ist er, der alle Strippen zieht." „Woher willst du das wissen?", fragte Mika. „Weil ich zwischen den Zeilen lese.", antwortete ich nur. „Klar, das werden wir ja dann sehen. Wenn wir es vielleicht schaffen alle umzubringen.", schnippte Lew zurück. „Streich das vielleicht und ja, das werden wir. Kennt ihr das Wappen von denen?" „Ja. Ein Bullenkopf am linken Unterarm." „Na. Immerhin etwas. Ja, das hat das Gefolge, doch der Don hat einen noch auf der Brust. Und jetzt kommt das Beste, das rechte Auge des Bullen liegt direkt überm Herz.", folgte meine Antwort auf Mikas Antwort.
Damit zieht sich ein echtes Lächeln über mein Gesicht. Ich spüre die Blicke der beiden auf mir, doch das war mir schlicht egal. Die Spanier und die Schweden haben gemeinsame Sache mit den Cubanern gemacht, ich will deren Blut sehen. Zumindest, damit ich heute gut und friedlich schlafen kann. Mika seufzt, doch bevor er etwas sagen kann, komme ich ihm zuvor: „Später können wir diskutieren, aber jetzt erstmal festhalten. Wir müssen etwas entfernt parken und zu Fuß hinlaufen." Damit trat ich aufs Pedal und fuhr mit 300 Sachen über die Straße Richtung Hafen.
Ich parkte zwischen ein paar Containern, in der Hoffnung, dass wir nicht entdeckt werden, und stieg aus dem Wagen. Die Zwei folgten mir. Ich öffnete den Kofferraum und fing an mich auszurüsten, die anderen Taten es mir gleich. Ich schnappte kleine Ohrstöpsel und legte mir eins ins Ohr. Zwei weitere gab ich Lew und Mika. „Wir machen es ganz einfach. Ihr bleibt hinter mir. Haltet euch im Hintergrund und lasst mich meine Arbeit machen. Stört mich nicht und wir sind hier schneller wieder Weg, als ihr gedacht habt." „Das kannst du nicht machen, dafür sind wir nicht Mitgekommen.", protestiert Mika. „Um ehrlich zu sein, ich weiß generell nicht, warum ihr mitgekommen seid. Ich würde es auch ohne euch schaffen, aber da ihr nun mal hier seid... ich kann euch auch im Auto lassen.", gab ich zurück, mir ist es egal was sie jetzt von mir denken. Ich muss alles umdenken. Ich hätte eigentlich meine Maske rausgeholt und wäre weiter als Schatten aufgetreten, aber jetzt muss ich anders denken.
Ich verband die Bomben zu ende. „Wozu sind die Bomben?", fragte Lew. „Stehst du nicht auf Konfetti?", fragte ich so süß wie nur möglich und konnte mir ein Lächeln nicht aus dem Gesicht streichen.
Etwas, wobei ich immer glücklich war, töten. Meine Leidenschaft, meine Liebe, mein Lebensauftrag.
Damit machten wir uns auf dem Weg zum Treffpunkt der beiden Mafias. Es ist noch sehr früh, aber so hat man noch etwas Vorbereitungszeit und kann die Umgebung abchecken.
Wie befohlen lief ich vor und die Jungs mir hinterher. Zehn Minuten später standen wir hinter den Containern, wo das Treffen stattfinden wird. Mit einem Blick nach oben ziehe ich meine Handschuhe fester und klettere die Container rauf. Ich gehe weiter und merke niemanden hinter mir. Ich drehe mich um und schaue runter zu den beiden Muskelpaketen, die mich entsetzt anschauen. „Seid ihr da festgewachsen?", zischte ich die an. „Wie sollen wir da bitte hochkommen?", fragte Mika. „Sagt mir nicht, dass eure Muskeln nur Show sind." Sie lachten und auch ich muss schmunzelt. „Die Muskeln können so einiges Schätzchen, aber wir haben Waffen an uns, weißt du wie schwer es ist mit denen zu Klettern?", fragte Lew. „Erstens, nenn mich nicht Schätzchen. Das ist eklig. Zweitens, habe ich mehr an mir. Ihr schafft das schon.", damit drehe ich mich um und ging auf die andere Seite des Containers und machte es mir wieder gemütlich.
Nach etwa zehn Minuten haben es die beiden auch geschafft und gesellen sich zu mir, währenddessen inspiziere ich meine Waffen. „Warum sind wir so früh da?", fragte Mika. „Damit wir schneller fertig sind. Ich muss noch die Waffen von der Jagt säubern und will das nicht zu spät machen." „Versteh mich nicht falsch, meine Pistolen sind gut, aber glaubst du, dass eine Pistole reichen wird für 50 Mann?", fragte Lew und setzt sich gegenüber von mir hin. „Zeig was du alles mithast.", antwortete ich nur. Damit zog er zwei Pistolen, etwas Munition und ein Messer heraus. Ich schaue zu Mika und auch er holte zwei Pistolen raus und ein Messer. „Warum habt ihr so viel mitgenommen, wenn ihr jeweils nur zwei Pistolen und ein Messer mithabt? Mein Kofferraum ist kein Arsenal." „Wir haben noch die Munition dazu in den Taschen. Aber was hast du alles mit, abgesehen von der Munition.", fragte Mika. Damit zog legte ich die Pistole aus meiner Hand und griff nach zwei weiteren hinter meinem Rücken. Ich zog zwei Messer aus jeweils beiden Schuhen. Zwei Pistolen die ich unter meinen Armen befestigt habe. Und jeweils ein Messer aus deren Schlitzen an meinen Unterarm. Aus meinen Handschuhen zog ich aus der angenähten Tasche noch jeweils zwei Wurfsterne raus. „Das müsste fast alles sein.", die schauten mich mit großen Augen an und ich legte mir die Waffen wieder an. „Warum fast?", fragte Mika. Irgendwo habe ich noch ein paar Messer, aber das bleibt mein Geheimnis, sonst erzählt ihr es noch Miran und ich werde ihm nicht mehr drohen. Und dann kommen noch die sechs Bomben dazu." Sie nicht nur. Damit wende ich mich von denen ab und lege mich auf den Rücken, um die Sterne zu beobachten.
„Was gibt's da oben zu sehen?", fragt Lew. „Stille und Ruhe", sagte ich nur. Damit schloss ich die Augen und hörte auf meine Umgebung. Das Rauschen des Wassers. Das Flüstern zwischen Mika und Lew. Die Möwen am Himmel. Alles. Ich versuche darauf zu achten ob Autos kommen, denn dann würde es losgehen.
Ich lag da wahrscheinlich einige Stunden komplett regungslos, vielleicht dachten die, dass ich eingeschlafen wäre. Doch war es nicht so, ich versuchte die ganze Zeit Motorgeräusche herauszuhören.
Keine zehn Minuten höre ich diese auch. Ich richte mich auf und beide schauen mich überrascht an. Mika schmunzelt: „Na. Albtraum gehabt?" „Ich habe nicht geschlafen, aber die kommen." „Ich sehe nichts.", kam es von Lew. „Aber man hört sie. Zehnt Autos, vielleicht sechs.", ich Schaue mich um und kann jetzt auch die Autos sehen. Ich lege mich auf den Bauch und zähle die Autos. 1,2,3,4,5,6,7,8,9,10. 10! Die Autos kommen zum stehen und die Türen öffnen sich. Vier Autos rechts von uns, die Schweden, sechs links, die Spanier.
Rechts steigen aus dem ersten Auto vier aus, aus dem Zweiten steigen weitere vier aus. Aus dem Dritten steigen drei aus, darunter der Don. Aus dem vierten Auto wieder vier. 15 und mit dem Don sind die 16, das wird ein Spaziergang.
Links steigen aus allen sechs Autos nur vier Personen aus. 24 und darunter Luciano. Ich muss grinsen. Dabei blende ich die beiden neben mir aus. Ich krieche aus dem möglichen Blickfeld der Mafias. Ich möchte gerade wieder runterklettern als mich jemand an der Schulter antippt. Ich schaue ins Gesicht von Lew, der mich abwartend anschaut. Ich habe die komplett vergessen. Ich schließe meine Augen und atme tief aus. Ich zeige nach unten, sie sollen mir folgen. Sie nicken und ich klettere leise runter. Unten warte ich auf die beiden, die nun schneller unten sind als ich erwartet habe. „Das sind weniger als 50 Mann. Damit wird es ein Spaziergang. Der Auftrag ist ja nicht schwer, alle umbringen und niemanden überleben lassen.", sagte ich nur. „Wer übernimmt wen?", fragt Mika. „Ich die Spanier und ihr die Schweden." „Das sind doch viel zu viele!", zischte Lew mir zu. „Kein Problem, ich habe mit ihnen noch eine Rechnung offen.", ich drehe mich gerade zum Gehen, als mir noch etwas einfällt, „Achso, kommt mir nicht in die Quere, sonst treffe ich euch noch." Damit ging ich davon. Ich kann mir schon denken, dass sie mir entweder nicht glauben oder sich über mich lustig machen, aber das interessiert mich gerade recht wenig.
Ich schleiche an ein paar Containern vorbei und laufe auf die Autos der Spanier zu. Ich verstecke mich hinter denen und hole die Bomben raus. An jedem Auto wird eine Bombe befestigt, falls sie auf die Idee kommen sollten zu fliehen, sterben sie.
Ich schleiche an den Autos an die Spanier ran. Dann erklingt auch schon ein Schuss, ich schaue raus und einer der Schweden liegt am Boden. Hätten die nicht noch etwas warten können? Zumindest noch 30 Sekunden? Genervt atme ich aus und ziehe meine Waffen. Ich fange an auf die Spanier zu spießen, was nun bisschen umständlicher ist, da sie durch den Schuss alle ihre Waffen rausgeholt haben.
Es vergehen keine fünf Minuten und schon zehn der Spanier liegen am Boden, alle direkt Tod und keinen Schuss verfehlt. Auf mich wird geschossen und ich verstecke mich hinter einem der Autos. Immer wieder gibt es ein hin und her. Ich schleiche an den Autos vorbei und sehe bereits paar Spanier, die in Deckung gegangen sind. Ich ziehe meine Messer hervor und werfe zwei gleichzeitig ab. Wieder zwei unten. Ich ziehe meine Messer raus und schleich zum nächsten Auto. Wieder die Messer, wieder zwei Tod. Ich nähre mich dem dritten Auto an und sehe fünft in Deckung. In einer Hand ein Messer, in der anderen eine Pistole. Weitere fünf unten. Die letzten fünf bleiben übrig, darunter Luciano. Ich schleiche zum letzten Auto. Ich will gerade schießen, als ich hinter mir schritte höre. Ich schieße auf die Person hinter mir. Noch vier. Jetzt tauchen zwei vor mir auf und fangen an per Hand zu kämpfen. Ich verteile Paar Schläge, sacke aber auch welche ein. Langsam wird mir das zu langweilig und ich ziehe meine zwei versteckten Messer hervor. Wieder zwei unten. Nur noch Luciano und seine Begleitung. Ich sehe sie geduckt zu einem Auto schleichen und werfe zwei Wurfsterne. Tod, alle Spanier. Ich drehe mich zu den Schweden und damit auch zu Lew und Mika. Lew und Mika sind beide jeweils von fünf umzingelt. Ich rolle mit den Augen, können sie den gar nichts. Ich schaue den eine Weile zu. Die Alle Kämpfen nur per Hand. Wozu haben die Waffen? Nach vielleicht fünf Minuten wird mir langweilig, da Lew und Mika nur noch Schläge verteilt bekommen. Ich ziehe meine zwei Pistolen raus und schieße auf die, die Mika umzingelt haben. Alle gehen zu Boden. Die anderen sind noch immer mit Lew beschäftigt. Mika singt zu Boden und kann sich noch gerade so stützen. Ich nähere mich an die, die Lew umzingeln. Zwei Wurfsterne, zwei Wurfmesser und als der letzte gerade dabei war wieder auf Lew zu schießen, bekam er genau einen Schuss von mir genau durch den Kopf. Er sackt zusammen. Ich sammle meine zwei Wurfsterne von den Spaniern ein und gehe zu den Schweden. Auch hier sammle ich die Messer und die Sterne ein. Säubere sie an den bereits toten Mafiosi und stecke sie wieder ein. Ich schaue zu den beiden am Boden liegenden Russen: „Na kommt Schneewittchen und Dornröschen, Zeit zum Aufstehen. Wir gehen." So lange sie sich aufrappeln laufe ich zu den Autos der Schweden. Wieder zwei Bomben. Im Kofferraum suche ich nach den Drogenpaketen. Das Glück ist ja heute auf meiner Seite, da ich direkt im ersten Kofferraum fündig werde. Ich hole das Paket raus und stelle es ab, damit ich auch die letzte Bombe befestigen kann. Mit dem Paket in der Hand laufe ich zu den Russen, die sich mittlerweile stützen. „Wie viele Kugeln hast du verloren?", fragte Mika, als ich an denen vorbeiging. „24.", damit ging ich weiter, „Ihr solltet euch etwas beeilen, die Autos gehen gleich in die Luft." Das stimmt zwar nicht, aber lange auf die Humpelmänner will ich nicht warten. Ja genau, Humpelmänner. Die laufen nämlich, als ob sie gleich zusammensacken würden.
Am Auto angekommen, schmeiße ich das Paket in den Kofferraum und ziehe alle meine Waffen raus und verstaue die, als sich auch die Herrschaften mir anschließen. Sie schweißen alles einfach nur achtlos in den Kofferraum und setzten sich ins Auto. Ich folge ihnen, nachdem ich alles abgelegt habe und setzte mich rein. Ich suche nach dem Auslöse der Bomben und als ich ihn in der Hand habe, zögere ich nicht und drücke den Knopf, wodurch man die Bomben losgehen gört. „Warum sollten wir uns beeilen, wenn der auslöse hier im Auto liegt?", fragt Lew. „Weil ich nicht gerne Warte.", damit lege ich den Gang ein und fahre los.
Die Fahrt verlief bis jetzt ruhig. Doch ich merke die dicke Luft: „Fragt schon." Damit fangen beide an gleichzeitig Fragen zu stellen. Ich kann absolut nichts verstehen: „Stopp, ich kann absolut nicht verstehen. Einer nach dem anderen, bitte." Damit atmen die einmal tief ein und aus. Mika fängt an: „Wie viele hast du umgelegt?" „Mit euren zehn, 34." „Wenn du 24 Kugel verloren hast, was ist mit den anderen?" „Vier mit den Wurfsternen, zwei mit Wurfmessern, der Rest mit meinen Messern die Kehle durchgeschnitten." „Mika, wie haben wir beide nur fünf geschafft?", fragte Lew nun leicht genervt und hält sich seine Seite. „Weil wir von hinten überwältigt worden sind und unsere Waffen aus den Händen Gerissen wurden." „Das war eine rhetorische Frage Mika, ich wollte keine Antwort darauf. Ich war dabei.", zischte Lew zurück. Ich musste schmunzeln und fuhr an einer Tankstelle ran. Die schauen mich fragend an: „Wollt ihr ein Eis?" Beide schütteln den Kopf. Damit stieg ich aus und lief rein. „Entschuldigen sie, haben vielleicht etwas Eis zum Kühlen und vielleicht ein Lappen zum einwickeln?", fragte ich die Dame an der Kasse. Sie Schaut mich fragen an, nickt dann schließlich und geht nach hinten. Ich ging zur Gefriertruhe und suche mir ein Magnum- Eis raus. Als ich meine Lieblingssorte gefunden habe ging ich wieder zu der Dame. Die mich nun lächelnd anschaut: „Kleine Belohnung?" „Naja, wenn sich zwei Freunde prügeln und ich die rausboxen muss, ist für mich ein Eis als Belohnung drinnen.", sie lächelt mich an. Ich bezahle mein Eis und gebe ihr noch etwas mehr dazu für die Handtücher und das Eis und verlasse den Laden. Am Auto öffne ich Mikas Tür und schmeiße ihm eine eingewickelte Eistüte mit einem Handtuch in den Schoß, schließe die Tür und mache dasselbe bei Lew. Ich gehe um das Auto rum und setzte mich auf die Fahrerseite. Ich öffne mein Eis, starte den Wagen und fahre los. „Danke.", kam es leise von Lew. Ich schaue ihn an, der mich bereits anschaut: „Bitte". Damit fuhren wir weiter.
Die restliche fahrt war still, bis wir zu Hause angekommen sind. Mit einem Blick auf die Uhr sehe ich bereits, dass es halb vier morgens ist: „Kommt, ihr schlaft bei mir in den Gästezimmern, alle anderen Schlafen schon." Sie nickten bloß und folgten mir aus dem Wagen. Ich nahm die Waffen aus dem Kofferraum und ging runter ins Arsenal. Legte alles auf dem Tisch ab und ging wieder zu Lew und Mika, die im Flur warteten. „Eis her.", ich hielt meine Hände aus und sie gaben mir schweigend das Eis. Wahrscheinlich sind sie selbst erledigt von den ganzen Schlägen, dass sie nicht mehr in Frage stellten. Mit den Eistüten, die mittlerweile Wasser sind, ging ich in die Küche und Schmiss sie ins Waschbecken. Im Kühlschrank nahm ich zwei neue heraus und ging zu denen, die sich auf die Treppe gesetzt haben. In der Schublade nahm ich die Handys heraus und zeigte ihnen nach oben. Sie gingen die Treppe hoch und blieben im Flur stehen. Ich ging an ihnen vorbei und öffnete zwei Türen. Sie gingen herein und setzten sich auf die Betten. Ich betrat das Zimmer von Miran: „Hier, dein Handy. Habt ihr mehr abbekommen, als nur die blauen Flecken und Prellungen?" Er lächelt mich dankend an: „Nein, ich nicht. Lew wahrscheinlich aber schon. Danke Antanina." Ich nicke ihm lächelnd zu, ging aus dem Zimmer und schloss die Tür.
Ich klopfte an Lews Tür und als keine Antwort kam, öffnete ich leise die Tür. Lew war nicht im Zimmer, aber ich sah die offene Tür des Badezimmers. „Lew, ich habe hier dein Handy und eine neue Eistüte.", ich bekam keine Antwort, weswegen ich in Richtung des Badezimmers gehe. Er steht vor dem Spiegel, ohne T-Shirt, und versucht gerade eine tiefe Schnittwunde zu verarzten. „Lass mich mal schauen.", sagte ich mit ruhiger Stimme. Er schaut kurz runter und dreht sich dann zu mir um. Ich lege sein Handy und die Eistüte am Waschbecken ab und gehe auf ihn zu.
Er hat einen tiefen Schnitt an den rechten Rippen, umhüllt von blauen Flecken. Ich lege meine Hände vorsichtig auf die Stelle und drücke leicht auf die blauen Flecken, um zu gucken, ob er vielleicht innere Verletzungen aufgetreten sind. Bei einem kleinen Druck zuckt er zusammen. „Entschuldige", murmelte ich, „Hast du noch mehr Verletzungen als diese?" „Ich weiß nicht was auf meinem Rücken los ist.", ich nicke und er dreht sich um. Ich zog scharf die Luft ein. Auch dieser ist bereits von blauen Flecken überseht. Und hier liegt eine tiefe Schnittwunde auf seinem linken Schulterblatt. „Ich muss die Schnitte nähen. Die sind zu tief und die würden sich infizieren.", er nickt bloß. „Ich komme gleich wieder.", damit verließ ich das Badezimmer und anschließend das Zimmer, um in meinem Zimmer die Verbands Sachen herauszusuchen.
In meinem Zimmer sammelte ich alles an Verbandszeug zusammen und ging wieder zurück zu ihm. Er stand nun angelehnt am Waschbecken, seinen Kopf in seine Hände vergraben. „Ich habe alles, setzt dich bitte auf die Badewanne." Er folgte meinen Anweisungen stumm. „Füße in die Wanne, ich brauche deinen Rücken." Wieder einmal tat er das, was ich von ihm erwartete. Ich fing an seine Wunde zu verarzten, wobei meine Gedanken abschweiften. Ich arbeitete immer alleine. Heute ging so einiges schief. Die wussten nicht wie ich arbeite und mit ihren Fragen haben die mich ständig abgelenkt. Dazu war Lew seit heute Mittag schlecht drauf und hat mich ständig angezickt. Wer ihm heute ins Müsli geschissen hat, weiß ich auch nicht. Heute war auch einfach kein guter Tag, eine Erinnerung nach der anderen haben mich heute eingeholt.
Sobald ich mit Lews Rücken fertig war drehte er sich um, damit ich unter seinen Rippen alles verarzten kann. Ich ging vor ihm in die Kniee und höre, wie er scharf die Luft einzieht. „Tut mir leid, ich versuche so vorsichtig wie möglich zu sein.", er nickt darauf nur und ich fange an auch diese Wunde zu verarzten. Er zog kein weiteres mal die Luft ein, ich spürte nur seinen Blick auf mir.
Nach ein paar Minuten war ich fertig: „Das sollte es sein." Damit stand ich auf, packte die Sachen zusammen und verließ das Zimmer. Die Sachen legte ich sorgfältig weg und nahm auch meine Sachen heraus um duschen zu gehen. Ich war viel zu erschöpft, um auf meine Narben zu achten. Die existieren, das reicht um mich in meiner eigenen Haut nicht wohl zu fühlen.
Die Dusche war kalt. Genau das richtige um mich etwas zu wecken. Es liegen noch eine Menge Waffen in meinem Arsenal, die gesäubert werden müssen.
Ich zog mir meine Unterwäsche und Jogginghose an. Oben rüber noch einen Pullover, den ich mal von Maksim geklaut habe. Beim Rausgehen aus dem Bad steht Tygan schon vor mir, als ob er wusste, dass ich nicht direkt schlafen gehen würde. Bei dem Gedanken muss ich lächeln. Ich krauelte ihn etwas hinter den Ohren und ging in mein Arsenal, gefolgt von Tygan und Olympus. Sirius schläft wahrscheinlich irgendwo im Haus.
Im Arsenal machte ich meine Musik an und fing an meine Waffen zu reinigen. Die Jungs haben sich in irgendeine Ecke gekauert, zumindest ich solange am Arbeiten bin.

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Im Auftrag Russlands - on hold
Roman d'amourEin Familiengeschäft, welches einiges abverlangt, ist Antanina Medvedevs, mit ihrer geheimen Identität, ganzer Stolz. Durch ihr Erbe führt sie mit ihren 25 Jahren ein Imperium. Lew Sokolow, der Prinz der zweit größten Russischen Mafia, ist als das B...