Teil 5

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"...das selbe Problem wie früher! Wieso bin ich denn umgezogen, wenn ich hier auch gemobbt und verprügelt werde?" "Hm. Ich kann dein Problem nachvollziehen. Aufs erste musst du einfach versuchen, die Komentare und die Schmerzen zu ignorieren.", meinte Frau Weiß, meine neue Therapeutin. Ich seufzte und verlies die Praxis. Alle Therapeuten sagten immer das selbe. Wieso verstand niemand, dass das nicht funktionierte? Man konnte so etwas nicht ignorieren. Der Schmerz frisst sich in dein Inneres und setzt sich dort fest. Du kannst dich nicht wehren und es schon gar nicht ignorieren! Den ganzen Tag über und vorallem die Nächte lang windest du dich vor Schmerz. Früher hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mich einfach vor das nächste Auto zu werfen und dem ganzen ein Ende zu setzten. Das einzige, was mich davon abhält ist, das ich Mom das nicht antun kann. Sie hatte bereits meinen Vater verloren. Wenn ich auch noch sterben würde, dann würde sie psychische Schäden erleiden, die nicht mehr zu verändern sein werden. Schon jetzt war sie suizidgefärdet. Täglich hatte ich Angst, dass auch sie mich verlassen würde, wie vor zwei Jahren Dad. Meine Mutter arbeitete schon lange nicht mehr. Wir beide lebten von ihrem Harz4. Auch wenn Mom es nicht mehr merkte. Wir beide brauchten einander umd mussten zusammenhalten. Das war der einzige Grund, wieso ich noch lebte.

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