Teil 38

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Drei Tage vergingen. Drei Mal war Jason nicht in der Schule. Drei Mal begegnete ich ihm beim Psychater. Drei Mal ignorierte er mich. Tausendmal fragte ich mich, was ich falsch gemacht hatte, bis mir endlich eine halbwegs vernünftige Idee kam. Das irgendetwas mit Jason nicht stimmte war mir klar und auch, dass es etwas mit diesem Unfall zu tun hatte. Ich beschloss, das es mir helfen würde, wenn ich seine Krankenakte beim Psychologen lesen würde. Daran zu kommen war viel einfacher als ich gedacht hatte. Es war Donnerstagnachmittag und ich saß wie jeden Tag bei Dr. Hermann Schneider im Büro und redete mit ihm über meine psychischen Beschwerden. 'Jetzt oder nie.', dachte ich. Wie gut; dass ich mal einen Schauspielunterricht besucht hatte. Mitten im Gespräch kralte ich mich plötzlich an der Armlehne meines Stuhles fest und stöhnte. Herr Schneider reagierte sofort: „Hazel, was ist los?", fragte er besorgt. Ich keuchte und flüsterte. „Schwindelig." Herr Schneider sprang auf. „Ich hole ein Glas Wasser!", rief er und rannte aus dem Zimmer. Kaum war er verschwunden, stand ich auf und setzte mich an seinen PC. Ich schloss meine Krankenakte, die geöffnet war und suchte nach Jasons. Als ich sie endlich gefunden hatte begann ich zu lesen. Jason Castallan, 17 Jahre alt, Beschwerden: Schwere Depression und mehrfacher Suizidversuch...


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