Unperfekt

Teil 6

"Mom ich bin zuhause!",rief ich. Keine Reaktion. Ich seufzte und machte mich ans Kochen. Besondere kulinarische Köstlichkeiten konnte man sich von Harz4 nicht leisten, also kochte ich einfach Nudeln mit Tomatensauce. Wie jeden Tag. Als ich fertig war, fülte ich einen Teller mit Nudeln, goss eine extragroße Portion Sauce darüber und klopfte an die Zimmertür meiner Mutter. Ich drückte die Klinke hinunter und schaltete das Licht ein. Dann lief ich zum Fenster, zog die Vorhänge zurück und lüftete erstmal. Schließlich lief ich zum Bett und schüttelte die Schulter meiner Mutter. "Mom! Aufstehen! Es ist fünf Uhr Nachmittags!" Ein stöhnen ertönte. Mom öffnete langsam die Augen und blickte mich an. "Essen?", fragte sie scharf. Ich nickte und stellte ihr das Tablett auf den Nachttisch. Mom nahm den Löffel und begann zu essen. Schweigend verlies ich das Zimmer und schloss die Tür. Ich setzte mich in die Küche und aß selber eine Portion Nudeln. Dann holte ich meinen Zeichenblock heraus und began zu malen. Ich male gerne und oft. Es lenkt mich von meinen Problemen ab und entspannt mich total. Ein Bild für jedes Problem. Das war schon immer mein Motto. Ich hatte sehr viele Bilder.