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Noah

Holly folgt mir in mein Zimmer. Ich halte ihre Hand fest. Sehr fest. Die Wand, an die Holly sich drückt, ist weiß wie der Schnee, als ich sie küsse. Mein Gesicht liegt in ihren Händen und ihres in meinen. Ihre Hände sind warm und weich. Sanfte Schauer laufen mir bei ihrer Berührung den Körper hinab. Ihre rosigen Lippen liebkosen Meine wie herabgleitende Schneeflocken. Sie sind kühl und mein Mund ist warm. Wärme und Kälte vermischen sich. Sie lässt nicht los. Ihre Lippen lassen nicht los, selbst als meine Hände zu ihrer schmalen Taille hinabwandern und ihre wohlgeformten Hüften erfassen. Voller Inbrunst lässt sie sich von mir hoch heben und auf mein viel zu weißes Bett tragen. Jegliche Überwachungskameras sind vergessen. Sollen sie sich doch amüsieren und denken wir würden es tun. Kurz lasse ich Hollys Lippen los, doch nicht ihre Hand, als ich die Decke über uns werfe. Sie lächelt anerkennend. Ich lache in mich hinein. Sie versteht mich. Wir geben wirklich ein traumhaftes Paar ab.

Plötzlich sind ihre Hände überall und meine Hände sind überall an ihr, an meinen Klamotten, als sie meine Hemdknöpfe viel zu langsam und genüsslich öffnen. Am liebsten würde ich mir das Hemd vom Leib reißen, so ungeduldig bin ich. Das Hemd fällt von mir. Ihre Hände gleiten schon an ihren Hoodie, als ich ihre langen schmalen Finger stoppe und meine Hände behutsam den blauen Stoff über ihren Kopf ziehen lasse. Meine Hände gleiten wie von einer unsichtbaren Macht geleitet an den Öffnungsschlitz ihres hellroten Spitzen-BHs. Ich stutze. Interessante Wahl. Als ob sie gewusst hätte, dass wir heute mehr tun würden, als uns die besten Küsse der Welt zu geben. Mein Blick streift fragend ihren, als meine Hände die drahtige Öffnung erreicht haben. Sie lächelt auf eine mysteriöse Art und Weise und nickt dann, als ich sie Mona Lisa nenne. Ihr BH fällt und dann liebkosen meine Hände ihre weichen Brüste und ihre Hände umstreifen meine Brust. Dann wandern sie hinab und meine Hände schließen sich Ihren an. Plötzlich liegt sie auf mir und ihre Lippen küssen meine Brust, meine Wangen, meine Nase, meinen Bauch und zum Schluss auch meinen Mund. Sie ist leicht wie eine Feder. Wohlige Schauer rennen in Lichtgeschwindigkeit durch meinen Körper. Ich will dass das hier niemals endet. Ich will dass es immer so bleibt. Sie auf mir. Ich unter ihr. Unsere Lippen miteinander verschmolzen.

Doch alles Schöne hat ein Ende.

Anscheinend haben die Sicherheitsleute doch beschlossen unsere Zweisamkeit zu stören, denn das Klopfen klingt nicht gar freundlich oder leise, wie der sanfte Frühstücksruf, der uns jeden Morgen weckt. Holly springt wie von der Tarantel gestochen von mir, sucht unter der Decke in einem rasendem Tempo ihre sieben Sachen zusammen und streift sich ihren Hoodie hektisch über. Mit wildem Blick sprintet sie zur Tür und drückt die Klinke mit dem falschesten breitesten Lächeln auf Erden herunter.

Die zwei Männer tragen schwarze Jacken. Sie nehmen Holly zwischen sich und eskortieren sie behutsam auf ihr Zimmer. Ich werde angewiesen mich nicht von der Stelle zu bewegen.

Ich bin immer noch damit beschäftigt die letzten Knöpfe meines Hemdes zu schließen, als die zwei Männer zurückkommen, mir in einem anständigen Ton die Regeln vermitteln und erklären, dass unsere Therapeuten davon erfahren werden.

Ich lächle in mich hinein. Zwar ist es fast schon verboten an diesem grauen Ort Liebesbeziehungen zu führen, jedoch kümmert das Marilyn und John nicht. Dann bin ich endlich alleine.

Die Tür fällt zu und ich fühle mich glücklich in meiner Einsamkeit für einen Moment. Holly ist eine Göttin und ich muss ein Gott sein, um mit ihr zusammen sein zu dürfen. Holly ist mein Halt. Holly ist meine Leidenschaft, wo mein Eifer an Feuer verliert. Holly ist ein Mix aus Wärme und Kälte. Holly ist ein Funken sprühendes Kaminfeuer im tiefsten Winter.

Zu Beginn dachte ich das schwarzhaarige, viel zu schöne Mädchen wäre eine unbewegliche Statue, eine kalte Göttin. Wunderschön und Unerreichbar zugleich. Ich hätte mich nie in sie verliebt, hätte mich nie in sie verlieben können, würde ihr Herz nicht so heiß brennen. Hollys Herz ist aus purem Gold und es brennt. Doch Gold kann nicht verbrannt werden, also überlebt ihr innerliches Wesen, das nur hervorkommt, wenn sie sich im wahrsten Sinne des Wortes wohl fühlt und ich hoffe ich kenne mehr als nur ihre äußere Hülle. Ich hoffe, sie ist mehr als Schein und Trug. Ich hoffe ich kann durch ihre Maske nun sehen, weil sie es so will.

Ich weiß noch, dass das der letzte gute Gedanke war, den ich hatte. Ich weiß noch wie sehr ich doch hoffte, bevor die Tränen rollen.

A/N

Es tut mir so unglaublich leid, dass die Pausen zwischen einigen Kapiteln zu lang waren. Ich brauchte tatsächlich den Herbst in meinem Leben um wieder Zeit zu haben weiterzuschreiben. Jedenfalls habe ich das Buch jetzt beendet und ich werde im Verlauf der Woche die letzten Kapitel veröffentlichen. Und wer auch immer das hier jetzt noch liest, danke, dass ihr mein Buch nie aufgegeben habt.

How to liveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt