Kapitel 26 Ilka

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26. Ilka


Am nächsten Morgen quäle ich mich langsam aus dem Bett. Ich habe heute erst zur dritten Stunde Unterricht, aber ich habe Eren versprochen ihn zum Sport zu bringen. Er spielt seit kurzem in der Jugendbasketball Mannschaft der Stadt mit und er ist echt gut. Langsam stehe ich auf und raufe mir die Haare. Tessa schläft noch und Mila kommt gerade in unser Zimmer herein. „Hey, na geht's dir wieder besser?" Fragt sie, lächelt mich an und wirft ihr Handtuch auf den Boden. Sie hat einen Turban aus einem weiteren Handtuch auf dem Kopf und riecht ziemlich gut, sie war wohl duschen. „Ja, alles wieder in Ordnung. Danke wegen gestern, das mit Leon hat mich echt fertig gemacht." Murmele ich und werfe einen kurzen Blick zu Tessa, die die Augen geschlossen hat und ruhig atmet bevor ich weiterrede: „Erzähl Tessa nichts, ja?" Mila nickt, hoffentlich schläft Tessa und hat nichts mitbekommen. Ich will einfach nicht, dass sie jedem erzählt das Leon Krebs hat, aber so ist sie eben. Sie kann nichts lange für sich behalten. Sie verspürt einfach diesen Drang unbedingt jedem zu erzählen was sie weiß, Sachen die niemand anderes wissen soll, deswegen erzähle ich ihr auch nicht viele Geheimnisse. „Nein, mach ich nicht, aber musst du nicht langsam mal los? Wir haben schon halb 8!" sagt Mila auf einmal und ich sehe sie geschockt an. „Scheiße, ich soll doch um acht unten sein!" Rufe ich, ohne Rücksicht auf Tessa zu nehmen, renne zum Schrank und hole mir schnell einige Sachen hinaus. Ich entscheide mich für eine schwarze Jeans, einen weißen DOPE Hoodie und schwarze Chucks. Ich ziehe mich um und laufe dann ins Bad, wo ich meinen Kulturbeutel hole, mich schminke, mir die Zähne putze und meine Haare glätte. Als ich die Uhrzeit auf meinem Handy checke, ist es 10 vor acht, Perfektes Timing. Ich laufe zurück in unser Zimmer, Tessa ist inzwischen auch wach. „Schon komisch, ihr seid wach, obwohl ihr ausschlafen könntet." Meine ich als ich an ihnen vorbei laufe und grinse. „Wir gehen Joggen." Verkündet Tesa und lächelt. „Na dann, Viel Spaß!" wünsche ich ihnen während ich Mütze und Schal anziehe und Emilia meint: „Danke, euch auch." Dann zwinkert sie mir zu, worauf ich grinsend meine Jacke nehme und aus dem Zimmer laufe.


„Morgen Schatz!" Begrüßt Eren mich, zieht mich an sich und küsst mich zärtlich. Seine Küsse sind warm und schmecken nach Zahnpasta. „Morgen." Murmele ich lächelnd und er nimmt meine Hand. „Können wir los?" Fragt er und ich nicke, dann gehen wir in Richtung Stadt. „Ich find's gut, dass du mitkommst." Sagt er dann und ich Grinse. „Mach ich gerne." Murmele ich und ziehe meine Jacke fester um mich, da es echt richtig kalt ist und das Anfang November. „In einem Monat ist schon Weihnachten." Murmelt er und ich lächele, ich habe gerade dasselbe gedacht. „Jep... Ich liebe Weihnachten." Sage ich verträumt, während ich an die Weihnachtsbäume, das singen unterm Weihnachtsbaum und die Geschenke denke. „Ich auch, aber Sommer ist trotzdem schöner. Was wünscht du dir zu Weihnachten?" Fragt Eren und ich lächele. „Dass du mit mir auf den Weihnachtsmarkt gehst und mir Zuckerwatte und gebrannte Mandeln kaufst." Meine ich und grinse ihn an. Das brauche ich jedes Jahr, Zuckerwatte und gebrannte Mandeln, dann bin ich glücklich. Als ich klein war, bin ich mit meiner ganzen Familie immer auf dem Weihnachtsmarkt gewesen, das machen wir heute gar nicht mehr. Wir haben uns total auseinander gelebt, früher war alles viel schöner. Da haben Joy und ich uns auch noch halbwegs gut verstanden, im Gegensatz zu jetzt. Während wir in die Stadt laufen, höre ich immer mal wieder ein leises Rascheln in den Büschen. Ich habe das Gefühl jemand beobachtet uns aber Eren sagt das ist nur ein Tier und beruhigt mich.



Nachdem wir bei der Turnhalle angekommen sind, geht Eren sich gleich umziehen und kommt wenig später in Muskelshirt und Shorts wieder heraus. Er schüttelt seine Haare und grinst mich frech an. Scheiße, ist er heiß. Ich grinse zurück, ziehe meine Jacke aus und setze mich auf die Tribüne, von wo aus ich den Jungs beim Spielen zugucke. Vor mir sitzt eine Gruppe Mädchen, die aufgeregt Tuscheln, trotzdem verstehe ich jedes Wort, leider. „Guckt mal, der neue! Ist der nicht heiß?" Fragt eine und deutet mit einer Kopfbewegung auf Eren. Sofort haben sie meine volle Aufmerksamkeit, was reden die über Eren? „Ja schon, aber er hat eine Freundin." Meint eine andere, die komplett pinke Haare hat. Sie sieht echt Freakig aus, aber auch richtig cool. „Scheiß drauf." Meint das Mädchen welches davor geredet hat und wirft ihre Haare nach hinten. „Ich spreche den einfach mal an." Wie bitte? Ich hör wohl nicht richtig?! „Interessantes Gespräch was ihr da führt, sorry das ich mich einmische. Aber ihr solltet lieber nicht so über ihn reden wenn ich hinter euch sitze." Meine ich, als ich mich zu ihnen runterbeuge und sie mich erschrocken ansehen. „Oh Mist, du bist seine Freundin." Ruft das eine Mädchen und hat damit auch die Aufmerksamkeit von Eren erhalten. „Ja sie ist meine Freundin und jetzt? Könnt ihr sie mal in Ruhe lassen?" Fragt er während einer kurzen Pause und kommt zu uns. „Wir haben gar nichts gemacht." Verteidigt sich die mit den pinken Haaren und Eren brummt: „Verpisst euch einfach." Sie stehen auf und gehen wieder weg. Eren stellt sich vor mich und küsst mich zärtlich. Er schwitzt und stinkt nach Schweiß, aber so wie er da in seinem Muskelshirt da steht, sieht er einfach nur unglaublich heiß und sexy aus. Schade, dass die ganzen anderen Leute hier sind, sonst würde ich ihn jetzt mit mir in die Umkleidekabine ziehen und ich glaube weitere Details wollt ihr lieber nicht wissen.




Nach dem Training will Eren noch Duschen gehen. Er steht mit ein paar Spielern aus seinem Team vor der Umkleidekabine und gerade haben sich auch die Mädchen die ihn so angehimmelt dazu gestellt. Sie erzählen den Jungs gerade wie toll sie gespielt haben und die genießen es, dass sie so gut ankommen. Gerade noch hat Eren die Weiber angemeckert und jetzt redet er ganz locker mit ihnen. Ich stelle mich zu ihnen und versuche mich in das Gespräch einzubringen, aber sie hören mir gar nicht wirklich zu wenn ich was sagen will, also beschließe ich schon mal zurück ins Internat zu gehen. Wer weiß, wie lange das hier noch dauert und das will ich mir echt nicht antun. „Ich geh schon mal vor, lass dich nicht zu lange anhimmeln." Sage ich provozierend zu Eren und er grinst mich an. „Du bist ja nur Eifersüchtig." Meint er, schlingt die Arme um meine Taille und zieht mich an sich. „Nein bin ich nicht, ich will nur nach Hause." Protestiere ich. „Nach Hause". Wie sich das anhört, aber das Internat ist ja theoretisch echt mein neues zu Hause und ein schönes noch dazu. „Okay, aber ich will dich nicht alleine nach Hause gehen lassen." Sagt er und ich schüttele den Kopf. „Ich bin schon groß, ich pack das. Außerdem ist es ja eh nicht weit." Murmele ich und sehe kurz zu den Mädchen. „Mach ja keinen Scheiß." Kichere ich dann, weil ich weiß dass er niemals etwas mit diesen Mädchen anfangen würde, aber ich will in etwas provozieren. Die Mädchen verdrehen die Augen und ich schlinge meine Arme um Erens Hals, um ihn zum Abschied Leidenschaftlich zu küssen. Er leckt über meine Unterlippe und ich öffne meinen Mund und wir machen kurz herum. „Ok es reicht jetzt, wir haben es kapiert." Sagt das Mädchen mit den pinken Haaren seufzend und ich löse mich grinsend von Eren. „Bis dann!" Er küsst mich nochmal kurz und dann gehe ich nach draußen. Ich laufe eine lange Straße entlang und höre schon wieder dieses Geräusch hinter mir. Erregt drehe ich mich um, was wenn da wirklich jemand ist und mir was antun will? Aber wer ist so bescheuert und entführt jemand am helligsten Tag? Als ich hinter mir auf die leere Straße Blicke, ist niemand zu sehen, also laufe ich schnell weiter. Ich werde immer schneller, da ich echt Angst habe und überlege schon zurück zu Eren zu gehen, als mir jemand ein Tuch vor den Mund hält und mir schwarz vor Augen wird, kurz darauf sacke ich in mich zusammen.



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