„𝐃𝐞𝐫 𝐖𝐞𝐠 𝐠𝐢𝐛𝐭 𝐝𝐢𝐫 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐝𝐚𝐬, 𝐰𝐚𝐬 𝐝𝐮 𝐰𝐢𝐥𝐥𝐬𝐭, 𝐬𝐨𝐧𝐝𝐞𝐫𝐧 𝐝𝐚𝐬, 𝐰𝐚𝐬 𝐝𝐮 𝐛𝐫𝐚𝐮𝐜𝐡𝐬𝐭."
❁ ❁ ❁Faul lag Nick in seiner Höhle und kuschelte sich an die Decke. Die warmen Sonnenstrahlen strahlten ihm ins Gesicht, doch er wollte noch nicht aufstehen. Er wusste — wenn er jetzt die Augen öffnen würde, würde ein neuer Tag beginnen und somit neue Herausforderungen, neue Ängste, neue Kämpfe. Er müsste dann wieder jagen gehen und Ressourcen sammeln. Das Leben im Wald war nun mal kein Kindergartenspiel. Es war ein Spiel um das Überleben. Die Natur hetzte Nick immer ab, sie jagte ihn und sie würde ihn irgendwann auch niederschlagen können. Das war nur eine Frage der Zeit. An einem Morgen wird Nick nicht mehr aufstehen. Er wird im ewigen Schlaf versinken. Aber nicht heute.
Mit diesem Gedanken öffnete Nick die Augen und blinzelte mehrmals, da das Licht zu hell war. Noch unklar, sah er die Umrisse seiner Jacken-Decke. Hm ... war sie denn immer schon rot gewesen? Er dachte, sie hat früher eine dunkelbraune Farbe gehabt.
Aber schon in wenigen Augenblicken kapierte Nick, dass es gar nicht seine Jacke war. Es war der Ferox Junge. Verdammt.
Verärgert und ein wenig erschrocken sprang Nick auf die Beine und wollte das kleine Monster schon fortjagen, doch sah dann wie friedlich er schlief und ließ es dann sein. Das zusammengerollte Fellknäuel atmete regelmäßig und tief, die Sonnenstrahlen tanzten auf seinem Fell und verdeutlichten seine knallige feuerrote Farbe.
Jetzt, wo Nick den Ferox betrachtete, dachte er, dass dieser Morgen vielleicht doch nicht so schlimm sein wird. Es war still. Ruhig. Friedlich. Sogar das rote schlafende Monster empfand es so.Nick schüttelte verlegen den Kopf. Er erschrak sich vor seinen eigenen Gedanken. Natürlich wird dieser Morgen genauso sein wie alle anderen! Genauso bescheuert. Mit dem Entschluss, dass Nick sich später um das Verjagen des Feroxen kümmert würde, ging er auf seine tägliche Jagd.
Doch egal wie lange Nick suchte, er konnte keine Beute finden. Sogar Kaninchen und Eichhörnchen ließen sich nicht blicken, geschweige von einer fetteren Beute. Doch als Nick schon umkehren wollte, sah er es — das Wildschwein. In Nick wuchsen gleichzeitig Freude und Angst. Freude, da er endlich etwas gefunden hatte. Angst, da ihm bewusst war, dass er ihn nicht treffen können würde. Und so geschah es auch — Nicks Hände zitterten zu stark vor Aufregung, sodass das Messer beim Wurf total daneben traf.
Doch als die erschrockene Beute schon weglaufen wollte, schoss ein kleiner roter Blitz hinterher und schon zwei Herzschläge danach stand der Ferox Junges vor Nick und präsentierte ihm stolz seine erledigte Arbeit, die er im Maul hielt. Dabei funkelten seine hellblauen Augen Nick naiv an und erwarteten offensichtlich ein Lob.„Was soll ich denn mit dir machen?", seufzte Nick nur ergeben.
* * *
Am Abend, satt und zufrieden, lag Nick wieder in seiner Höhle. Währenddessen saß der junge Ferox am Höhleneingang und lauschte.
„Na komm jetzt her, du Wilder!", rief Nick ihm belustigt zu. Später änderte es sich von „Wilder" auf „Wild" nach englischer Aussprache. So bekam der Ferox seinen Namen.
Er kam hüpfend zu Nick und legte sich neben ihm hin.Und so begann die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Dorfjungen und einem Monster namens Wild.
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Ein Ferox
Fantasi❝𝐄𝐬 𝐢𝐬𝐭 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐰𝐢𝐜𝐡𝐭𝐢𝐠 𝐰𝐞𝐫 𝐦𝐚𝐧 𝐢𝐬𝐭, 𝐬𝐨𝐧𝐝𝐞𝐫𝐧 𝐰𝐢𝐞 𝐦𝐚𝐧 𝐢𝐬𝐭!❞ »»----- ★ -----«« Feroxen. Die Wilden. Die Roten. Sie hatten viele Namen und es gab viele Gerüchte von ihnen. Sie t...