Nursery

Kapitel 1

Für heute Abend wollte er sich einmal anders kleiden als gewöhnlich, keine schlabberige Hose und ein ausgewaschenes Shirt, oder gar etwas von seinem Lieblingscomicbuch Helden All Might, das währe ihm zu peinlich. Nein heute sollte es etwas gewagteres sein, aufreizender, nichts legeres Langweiliges.

Normalerweise gab er auch nichts auf sein Aussehen, doch Ochaco hatte ihm klar gemacht, dass sich seine Chancen um ein vielfaches steigern würden, wenn er seine Vorzüge mehr zur Geltung bringen würde. So etwa wie seine leuchtend smaragdgrünen Augen, oder seinen muskulösen Körperbau. Klar er war kein Muskelprotz, doch ein paar zarte Muskelstränge zierten trotzdem seine Brust und auch sein leicht angedeuteter sixpack lies sich sehen.

Tausende und abertausende Fragen und Gedanken schwirrten dem jungen Erzieher durch den Kopf. Hirn abschalten war heute wohl nicht mehr drinnen. Wohl erst wenn die vor ihm Liegende Situation tausend mal auseinander genommen und analysiert werden wurde. Typisch Izuku halt…

Letztendlich entschied er sich doch für eine lange dunkle Hose, ein kurzärmliges Hemd in grün, dass er offen über seinem schwarzen Shirt tragen wollte, eine silberne Halskette rundete das Outfit ab.

Seinen roten Lieblingstretern konnte er nicht entsagen, vielleicht brachen sie ihm ja heute Glück. Mit Portemonnaie, Handy und Hausschlüssel bewaffnet machte er sich schließlich auf den Weg in die nächste Disco.

Das Dynamite war in den letzten Monaten eines der angesagtesten Locations für junge Leute geworden weswegen er sich dort die besten Chancen auf einen tollen Abend erhoffte. Auch da er mittlerweile schon die Inhaberin, Momo Yaoyorozu, und teile ihrer Angestellten kannte. Vor allem der Barkeeper war schon seit Jahren ein enger Freund seiner Familie.

Die Location selbst stach auch durch ihre Flexibilität heraus. Im inneren fand man eine riesige Bar mit dazugehörigen Hockern, diese erstreckte sich halbkreisförmig über das gesamte Erdgeschoss. Seitlich gab es 2 Treppen, direkt neben den Eingangstüren, die in den oberen Stock und somit in den VIP Bereich führte. Und in der Mitte des Erdgeschosses erstreckte sich ein lange Treppe nach unten in den Keller, eine gigantische Tanzfläche erstreckte sich dort über das gesamte Areal mit dazugehöriger Bühne für Stars, Sternchen, Band, Tänzer und was es sonst noch so alles gab. Durch den äußerst gut durchdachten Aufbau, hatten sowohl die Menschen im Erdgeschoss, wie auch die Leute aus den VIP Bereichen einen guten Blick auf die Bühne, man musste also nicht immer an vorderster Front stehen um genug sehen zu können.

Von Außen war der Beat schon von weitem zu hören. Menschenmassen standen Schlange um hinein gelassen zu werden. Alkohol und Schweiß tränkte die umliegende Luft. Jugendliche, grölten, lachten, kotzen…

Schien heute ja wieder eine wilde Party zu sein, unter der Woche war sonst nie so viel los wie heute. Oder aber es gab heute etwas besonderes, schoss es dem Grünhaarigen spontan durch den Kopf.

Neugierig geworden, schlenderte er mit den Händen in den Hosentaschen an der Warteschlange vorbei, direkt auf den Türsteher zu. Kurz tippte er diesem auf die Schulter und wartete auf dessen Reaktion.

Gerade als dieser mit einem „Die Schlange ist da drüben!“, den Wuschelkopf anschnauzen wollte, erkannte dieser erst wer vor ihm stand.

„Izu, auch mal wieder da? Sag das doch gleich! Hätte dich fast angeschrien, das du dich zu den anderen Wartenden verpissen sollst.“ Freundlich hielt er ihm das Absperrband nach oben, so dass der Erzieher ohne Probleme darunter durchschlüpfen konnte.

Die anderen Gäste waren alles andere als begeistert, machen keinen hehl aus ihrem Unmut. Das waren halt die Vorteile, wenn man die Angestellten besser kannte.

„Danke Zementos.“ Lächelnd schritt Izuku durch die schwere Eingangstür und musste erst einmal inne halten. Es war brechend voll. Kein Wunder also das Zementos, das war sein Spitzname, so viele draußen warten lassen musste. Würde er alle ohne wenn und aber hinein lassen, gäbe es hier eine Massenpanik bei so einer Menge an Menschen. Man konnte wirklich froh sein hier drinnen nicht zerquetscht zu werden.