Kapitel 22 - Sergej

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Die Neugier treibt mich dahin, wovon ich bereits hörte, bevor dieser Laden geöffnet hatte. Hier soll es tatsächlich einen Darkroom geben und es interessiert mich, ob er nur ansatzweise mit Ludmillas mithalten kann. Beim Hereinkommen fallen mir sofort drei Typen auf, die miteinander ihren Spaß haben. Der erste ist vorne übergebeugt, bläst dem zweiten einen, während der dritte ihn von hinten nimmt. Keiner von ihnen entspricht meinem Geschmack, weshalb ich mich keine Sekunde länger mit ihnen beschäftige. Ich verlasse das dunkle Entre und durchschreite einen samtenen Vorhang, hinter dem sich mir etliche Sitz- und Liegemöglichkeiten eröffnen. Der Raum ist in ein rotes Licht getaucht und die schwarzen Möbel passen zum Ambiente. Es ist nichts, was mich wirklich umhaut. Auch die Menschen hier können nicht mein Interesse wecken. Eine Frau, die, von hinten an eine Wand gepresst, gefickt wird. Zwei Männer, die gerade dabei sind, sich eine klar zu machen. Jeder hier ist durchaus beschäftigt. Stöhnen und Keuchen mischen sich mit den typischen Fickgeräuschen aneinanderschlagender Körper und dem Gelächter derer, die einfach nur den Anblick genießen, trinken und plaudern. Der Sex liegt hier förmlich in der Luft, man riecht ihn in jedem Winkel, und ich gehe weiter hinein.
»Kann ich Ihnen was anbieten?« Ein junges Mädchen kommt zu mir, als ich mich in eine ruhigere Ecke setze, um dem Treiben noch etwas zuzuschauen. Sie hält mir ein Tablett vor, auf dem sich einiges an extravaganten Spielzeugen befindet.
»Entscheide ich mich für eines von denen, bekommt man dich dann dazu?« Meine Frage ist nicht als Scherz gemeint und das lass ich sie spüren. Denn meine Hand liegt an ihrem Oberschenkel und wandert nach oben unter ihren kurzen Rock, bis meine Fingerspitzen den Stoff ihres Stringhöschens berühren. Ihr Mund öffnet sich einen Spalt und ihre Augen halten meinem Blick stand. Ich sehe, wie sie überlegt, denn ich möchte wetten, dass eine Art Kundenbetreuung, wie sie mir vorschwebt, nicht in ihrem Arbeitsvertrag steht. Doch sie lässt sich tatsächlich auf mich ein - stellt das Tablett auf dem Tisch ab und steigt über meinen Schoß. Ihren langen schwarzen Pferdeschwanz wirft sie sich über die Schulter und reckt sich mir willig entgegen. Sie gefällt mir. Meine Hände wandern an ihren Seiten entlang und umfassen ihre Taille. Ihre lasziven Bewegungen über meinem Schritt verfehlen ihre Wirkung nicht und ich spüre, wie die Lust, mit ihr zu spielen, meinen Körper überkommt.
Während die Kleine die Schnüre ihrer engen Korsage öffnet, schweift mein Blick von ihrem Dekolleté zum Eingang. Ein Kerl kommt herein und schaut sich auf dieselbe Weise um wie ich vorhin. Doch der Mann, der genau nach ihm den Raum betritt, interessiert mich noch mehr. Ich weiß, dass er auf der Suche nach mir ist. Ich konnte es vorhin in seinen Augen sehen, dass seine Neugier geweckt wurde. Sei es, weil er mich fotografieren oder ficken will. Mir ist es im Grunde egal, denn der Gedanke, der mir kommt, macht mich unglaublich an. Beim Ficken beobachtet zu werden, ist genau nach meinem Geschmack.
»Ist hier noch Platz?«, höre ich eine raue Stimme neben mir. Es ist dieser Kerl, der gerade vor dem Fotografen hereingekommen ist. Er sieht gut aus, genau mein Typ.
»Wenn wir dich nicht stören, dann setz dich.« Während ich das ihm zugewandt sage, öffnet meine kleine Gespielin ihre Korsage und meine Aufmerksamkeit wird auf ihre herrlichen Titten gelenkt. Meine Hände wölben sich unter ihnen und meine Zunge leckt einen Nippel nach dem anderen. Sofort danach liegen ihre Lippen auf meinen und ihr Arsch schiebt sich erregend vor und zurück.
»Vielleicht kann ich zur Hand gehen?«, fragt mein Sitznachbar und nimmt etwas vom Tablett, das wie ein gläserner Analstöpsel aussieht. Meine Beine spreizen sich, sodass sich auch die der jungen Frau weiten. Sie sieht mich etwas ängstlich an, doch ich gebe ihr einen beruhigenden Kuss mit viel Zunge. Ihr plötzliches Keuchen und Zusammenzucken gibt mir Bestätigung, dass das Spielzeug seinen Zweck erfüllt und das Arschloch dieser Schönheit auf unsere Schwänze vorbereitet. Mittlerweile nehme ich aus dem Augenwinkel wahr, dass der hübsche Fotograf ebenfalls seine Arbeit macht, was mir nochmals einen Kick gibt.
Als ich eine Hand auf meinem Oberschenkel spüre, schaue ich nach rechts und der unverschämte Kerl neben mir grinst breit. Dabei fallen mir seine extrem blauen Augen auf, die durch das tiefe Schwarz seiner Haare unglaublich herausstechen. Er hat maskuline Züge unter seinem Dreitagebart, aber es sind seine Lippen, die mich faszinieren.
»Wie heißt du?«
»Wer will das wissen?«, antwortet er und gibt damit praktisch die Frage an mich zurück. Er erweckt Neugier in mir, denn er wirkt nicht wie ein x-beliebiger Typ. Das habe ich ihm sofort angesehen, wie er beim Hereinkommen den Raum sondierte, wie ein Profi. So etwas macht kein normaler Clubbesucher.
»Nenn mich einfach Sergej.« Sein Blick reißt sich von den Titten der Kleinen los und er schaut mich an.
»Maksim.« Langsam wird das Schätzchen auf meinem Schoß mutiger, denn sie beugt sich zu Maksim und ich schaue zu, wie sie ihm förmlich die Zunge aus dem Mund lutscht. »Komm her, Malyschka. Heute machen wir Party auf deinen Titten.« Er holt etwas aus der Hemdtasche, das meine Stimmung sofort pusht. Vorsichtig legt er jeweils eine Spur Koks auf der rechten und linken Titte der Süßen. Zeitgleich bedienen wir uns, sniffen und schauen uns an. Dieser Maksim gefällt mir. Wie es aussieht, teilen wir so manche Vorliebe.
Doch jetzt will ich endlich etwas Spaß haben und ich schiebe mir Schneewittchen vom Schoß, um ihr auf den Tisch zu helfen, über dem sie zum Liegen kommt. Sie schlüpft aus ihren Heels und stellt ihre Füße auf meinem rechten und Maksims linken Bein ab. Langsam spreizen sich ihre Schenkel und geben uns freie Sicht auf ihre glatt rasierte Pussy. Er fackelt nicht lang und steht auf, um sich die Hose zu öffnen. Fasziniert schaue ich ihm zu, wie er seinen Schwanz hervorholt und sich wichst. Währenddessen fummle ich mir eine Zigarette aus meinem Softpack, stecke sie mir an und werfe die Packung samt Feuerzeug auf den Tisch. Das Koks entfaltet seine Wirkung bereits und ich sinke entspannt in den Sitz zurück. Maksim ist ebenfalls ein Spieler. Er legt sich eine weitere Spur seines Zauberpulvers auf die Pussy der Kleinen, nachdem er ihr den String ausgezogen und ihn mir ins Gesicht geworfen hat. Sein anzügliches Lachen ist ansteckend und ich erhebe mich, um näher an ihn heranzutreten. Mit der Kippe im Mundwinkel und meinen Augen auf sein Gesicht gerichtet, umfasse ich seinen Schwanz und übernehme das Wichsen für ihn. Dann erlöse ich unser Spielobjekt von dem Analstöpsel. Er positioniert sich zwischen ihren Schenkeln und stemmt sich mit beiden Händen auf der Tischplatte ab. Seine gierigen Lippen streifen ihre Nippel und seine Zunge leckt an ihnen. Ihm scheint es nichts auszumachen, dass ich mich hinter ihn stelle und meine Hände sich unter sein Hemd schieben. Ich lasse sie über seine Brust streichen und ertaste dabei jeden einzelnen Muskel. Er beginnt sie zu ficken, stößt hart zu. Jedoch schaut er über seine Schulter, was ich als Aufforderung verstehe, ihn zu küssen, der ich auch nachkomme. Mein harter Schwanz drückt sich gegen seinen Arsch und meine Lippen berühren zuerst sanft, dann immer verlangender seinen Mund. Seine Zunge versucht mich zu dominieren, doch ich gebe mich nicht so leicht geschlagen. Ich merke sofort, dass er gerne den Ton angibt, doch er bemerkt ebenfalls, dass ich nicht der bin, der sich einfach auf den Bauch legt. Ich spüre seine Hand, die über meine Erektion reibt und drücke mich ihr entgegen. Verdammt, er macht mich mehr an als die kleine Versuchung auf dem Tisch, die er zureitet. Plötzlich wird es unruhig um uns herum. Ein Typ kommt herein. Er geht von Tisch zu Tisch und scheint jemanden zu suchen. Irgendwie kommt er mir verdächtig bekannt vor. Maksim zieht sich hastig aus der Kleinen zurück, steckt seinen Schwanz halb in die Hose und dreht sich in meine Richtung.
»Kleine Planänderung. Komm mit.« Er packt mein Handgelenk und zerrt mich tatsächlich aus der Sitzlounge. Ob er weiß, wen er hier gerade spazieren führt? Ich muss in mich hineinlachen und tue ihm den Gefallen, ihm zu folgen. Ich bin mir jedoch meiner Schusswaffe unter meiner Jacke bewusst. Denn plötzlich weiß ich, wer eben den Raum in Aufruhr versetzt hat.
Mein Rücken schlägt gegen die Betonwand des Flurs, in dem ich mich wiederfinde.
»Was soll das werden?«, frage ich amüsiert und schaue zur Tür des Notausgangs, die sich gerade schließt.
»Wonach sieht's denn aus?« Er wartet nicht länger als diese eine Frage ab, bevor er mich mit seinen Armen eingekesselt und meinen Hals küsst. Seine Hand ist noch ungeduldiger als er und packt in die Vollen. Shit ... ich komme kaum dazu, etwas zu sagen, so schnell wie er mir den Gürtel und die Hose öffnet.
»Ich habe gehofft, dass du auf Typen stehst. Schon als ich dich an der Bar mit diesem Fototypen gesehen habe.«
»Und jetzt denkst du, ich lasse mich hier hinten ficken? Was bringt dich auf diese Idee?«
»Habe ich deine Körpersprache also falsch gedeutet?« Er küsst mich und lächelt an meinen Lippen.
»Durchaus nicht.« Ich halte ihn davon ab, meinen Schwanz aus der Hose zu holen, denn langsam wird es Zeit, dass er mir sagt, wer er wirklich ist.
»Was ist los? Schüchtern? Hattest du noch keinen Schwanz im Arsch?«
Meine Braue hebt sich und plötzlich wird es still zwischen uns. Meine Beretta schiebt sich nämlich zwischen uns und drückt sich fest gegen seinen stahlharten Freund. »Zuerst einmal, ich ficke nicht auf dreckigen Clubfluren.«
»Hey, ich glaube, du hast keine Ahnung ...«
»Nein, stimmt. Habe ich nicht. Wer bist du, und warum versteckst du dich vor Iwan Petrow?« Ihm fällt endlich das hämische Grinsen aus dem Gesicht und er wird todernst.
»Er ist mein Boss. Aber ich glaube, die interessantere Frage ist: wer verdammt bist du?« Er tritt einen Schritt von mir zurück, verschränkt die Arme vor der Brust und lehnt lässig an der Wand mir gegenüber. »Ich glaube nicht, dass wir uns kennen.« Ich lasse meine Waffe sinken und stecke sie zurück in das Halfter.
»Dein Boss also. Dann bist du der Maksim.« Das der betone ich etwas, und ich bemerke, wie sich das Grinsen zurück in sein hübsches Gesicht schleicht.
»Du machst mich neugierig. Also Sergej. Muss man dich kennen?« Ich trete an ihn heran, lege meine Hände flach an die Wand, und jetzt bin ich es, der ihn einkesselt. Wir sind auf Augenhöhe und ich muss gestehen, was ich hier vor mir habe, wäre es wert, es hier an Ort und Stelle zu treiben.
»Ich weiß nicht, ob man das muss. Aber von dir hat man schon einiges gehört.« Meine Hand fährt unter sein schwarzes Hemd und über seinen nackten Bauch. Gerade fällt mir auf, was für ein Bild wir abgeben. Wie Ying und Yang. Er ist komplett in Schwarz und ich in Weiß gekleidet. Unerwartet hart prallt sein Mund auf meinen und er drängt mich einen Schritt zurück. Unsere Zungen beginnen, um die Vorherrschaft zu kämpfen, und jeder versucht, den anderen zu dominieren. Das wird ein langer Kampf, Baby, schießt es mir durch den Kopf, und doch kann ich nicht von ihm ablassen.
»Wie ich sehe, gefällt dir mein Bruder.«
Maksim zieht seine Waffe, als er die Stimme meiner Schwester hört, die in der offenen Tür steht. Ihr Haar wirkt wie loderndes Feuer und ihr spöttisches Grinsen lässt mich die Augen rollen.
»Was gibt's?«, frage ich und richte mir den Kragen meines weißen Hemdes.
»Ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast, aber da draußen ist Iwan Petrow. Ich glaube nicht, dass du ihm begegnen willst. Und wer ist er?« Sie schaut zu Maksim und wieder zu mir.
»Kannst du mich jetzt aufklären oder soll ich deiner hübschen Schwester ins Gesicht schießen?«
»Er gehört zum Petrow Clan?« Ludmillas Blick wird finster, doch ich schüttle den Kopf und deute ihr so an, sie soll keine Dummheiten machen.
»Ihr seid Sergej und Ludmilla Stepanow.« Es hat bei ihm Klick gemacht. »Zeig's mir. Das Andenken, das mein Boss dir verpasst hat.«
Ludmilla lacht über Maksims Frechheit, unterdrückt es jedoch schnell wieder. Ich ziehe mein Hemd nach oben und Maksim legt begutachtend den Kopf etwas seitlich.
»Schöne Schusswunde«, neckt er mich und ich zucke mit den Schultern.
Plötzlich ertönt Geschrei, und ich glaube auch, einige Schüsse zu hören.
»Das war's dann wohl mit dem angenehmen Teil des Abends«, brumme ich und schaue zu Milla. Diese nutzt einen günstigen Moment, um Maksim die Waffe aus der Hand zu treten, sodass wir beide durch einen Seiteneingang entkommen können.
Es wäre auch zu schön gewesen, und ich wünschte, ich wäre ihm auf eine andere Weise begegnet.

geschrieben von Davis Black für die Kurzgeschichte (W)Right Place

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