7. Olivia

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Man hatte mir gestern irgendwelche Unterlagen in die Hand gedrückt, die irgendwas mit Tony zu tun hatten.
Was genau das war wusste ich jetzt auch nicht, aber ich entschloss mich sie ihm vorbeizubringen. Ich hatte ja nichts besseres zu tun.
Ich stieg aus meinem Wagen und überwand die Distanz zur Haustür.
Ich legte meinen Finger in das Scanmodul und einige Sekunden später öffnete sich surrend die Tür.
„Guten Morgen Jarvis." flötete ich wären ich die Tür hinter mir schloss.
„Guten Morgen Miss Stark, ich sollte sie vorwarnen. Mr Stark hat Besuch."
„Ja ich hab nichts anderes erwartet, ich muss nur schnell ....WOW!"
Ich wollte um eine Ecke biegen um den Papierkram in seinem Büro abzuladen als ich fast in ein Pelziges Monster rannte.
„Ich hab mir den Besuch nicht ganz so ... behaart vorgestellt ... und eher Menschlicher."
Misstrauisch Musterte ich das Alpaka, das mich aus seinen großen schwarzen Augen anstarrte und dann von einer Zimmerpflanze abbiss.
„Der andere Besuch befindet sich bei Mr Stark im Schlafzimmer." informierte mich Jarvis.
„Sehr hilfreich..." murmelte ich und ging langsam rückwärts, nicht das dem Vieh noch einfiel mich anzuspucken.
„Jarvis, passt du auf das Ding auf?"
„Aber natürlich Miss Stark, soll ich es vielleicht noch am Hals kraulen?"
„Ja ja du bist eine künstliche Intelligenz, schon verstanden das das nicht geht."
Ich hastete die Treppen hinauf und blieb vor der großen Tür am Anfang des Ganges stehen.
Dann hämmerte ich gegen die Tür.
„Aufstehen Antony!"
Im Zimmer regte sich etwas.
Jemand lief hektisch durch den Raum und ich lehnte mich an die wand neben der Tür und wartete.
Einige Sekunden später kam eine Blondine mit hochrotem Kopf heraus und murmelte im vorbeigehen „morgen."
Ich grinste und betrat das Schlafzimmer.
„Frohes neues Jahr, Tony....bah zieh dir was an!"
Ich hielt mir den Umschlag vor die Augen und wartete.
„Jaja, dir auch." brummelte er. „Liv ... was machst du eigentlich hier?!"
„Ich wollte nur schnell vorbeikommen um dir das hier zu geben."
Er nahm mir den Umschlag aus der Hand und zu meiner Erleichterung konnte ich feststellen, dass er sich inzwischen einen Morgenmantel übergezogen hatte.
„Ich brauch nen Kaffee bevor ich mir das anschauen kann."
Er drehte sich zu mir um.
„Willst du auch einen?"
„Ähm Ja."
Ich lief hinter ihm die Treppe hinunter aus mir das pelzige Problem wieder einfiel.
„Du Tony, wo hast du eigentlich das Alpaka her?"
Er blieb stehen und sah mich fragend an.

Mit Kaffeetassen bewaffnet standen wir im Wohnzimmer und sahen aus sicherer Entfernung dabei zu wie das Tier Tonys Zimmerpflanzen fraß.
„Ich kann mich nicht mal daran erinnert das Teil gekauft zu haben."
„So voll warst du?"
„Aussage verweigert."
Ich grinste.
„Was machst du jetzt mit dem Alpaka?" frage ich nach einer Weile unangenehmen Schweigens.
„Keine Ahnung."
„Es braucht einen Namen." beschloss ich.
„Gehst du jetzt einfach davon aus, dass ich es behalte?"
„Ja, ich bin für Jared."
„Jared?"
„Ja, so wie Jared Padalecki."
Fragend sah er mich an.
„Der Schauspieler aus Gilmore Girls?!"
„Hä was ist das ?"
„Boa du unkultivierter Gockel."
Er schüttelte den Kopf „ich bau ihm im Garten einen Stall."
Begeistert klatschte ich in die Hände.
„Wie ein kleines Kind." murmelte er.
Wenn er nur wüsste....


... dass ich kurz nach Mitternacht durch die Straßen LAs rannte. Einem bewaffneten Bankräuber dicht auf der Spur
Ich hatte mitbekommen dass der Typ einen Bank ausgeraubt hatte und dann konnte ich natürlich nicht untätig daneben stehen.
Ich hatte mir meinen Anzug angezogen und hatte mich damit in Shaddow verwandelt.
Wie auch immer.
Wie schon gesagt folgte ich dem Räuber durch die engen, verwinkelten Gassen des Industriegebiets.
Mal kam ich näher, mal fiel ich weiter zurück, doch aus irgendeinem Grund schaffte ich es immer an ihm dran zu bleiben, als wollte er verfolgt werden...
Einmal hatte ich ihn fast, doch dann öffnete die Maskierte Person die Tür einer Fabrik und verschwand im Gebäude.
Entnervt atmete ich aus. Das durfte doch echt nicht wahr sein!
Ich rüttelte an der rostigen Tür, bis diese sich öffnete. Dann trat ich ein.
Es war Rabenschwarz und ich konnte nichtmal meine eigene Hand sehen.
Hätte ich doch nur eine Taschenlampe....

Plötzlich war der ganze Raum hell erleuchtet.
Verwirrt blinzelnd sah ich mich um.
Der Dieb, welchen ich gerade noch verfolgt hatte, stand neben einem Mann mit Augenklappe.
„Was zum?!" es dauerte einige Sekunden bis ich realisierte, dass mir eine Falle gestellt worden war. Jetzt ergab diese bizarre Verfolgung auch irgendwie Sinn.
Ich drehte mich auf dem Absatz um und wollte aus der Tür stürmen, doch das ging nicht.
Eine Frau mit roten Haaren hatte sich dagegen gelehnt und grinste mich triumphierend an, während sie drohend mit ihrer Waffe spielte.
„Shit." rutschte es mir heraus.
„Man sagt dass man Schatten nicht fangen kann, aber anscheinend haben wir es letzendlich doch geschafft."
Ich drehte mich zu dem Mann um, der gerade gesprochen hatte.
„Was wollen sie von mir?"
„Keine sorge, wir sind friedlich gesinnt." sagte die Frau, was mich dazu brachte sie anzuschauen.
Jedoch traute ich ihr mit dieser Aussage nicht unbedingt, da sie eine vier Millimeter in der Hand hielt.
„Setzen sie sich, Shaddow." der Mann deutete auf einen Stuhl.
Man könnte mich jetzt als naiv abstempeln, aber in diesem Moment war ich so überrumpeltdass ich mich tatsächlich einfach setzte.
„Und jetzt, wollt ihr mich umbringen?"
„Ich hab doch grad gesagt dass..." seufzte die Frau genervt.
„Ruhig Agent Romanoff."
Verwundert sah ich die beiden an „wer zur Hölle seid ihr ?"
Der Mann kam auf mich zu und drückte mir eine Art Visitenkarte in die Hand.
Stratetic Hazart Intervention Espionage Logistics Directorate, Nikolas Fury.
„Wir sind ein Geheimdienst der..."
„S.H.I.E.L.D..." murmelte ich.
Verwundert sah mich der Mann, von dem ich vermutete das er Nikolas Fury war, an.
„Was hast du gerade gesagt?!"
„S.H.I.E.L.D. Ihr S.H.I.E.L.D Agenten." Tante Peggy war eine der Gründerinnen, es wäre ja eine Schande wenn sie mir das nicht alles haarklein erzählt hätte.
„Woher kennst du unser Akronym? Das muss eine Sicherheitslücke sein..."
Die Frau wurde sehr hektisch, doch dieser Fury beruhigte sie mit einer Geste.
Dann sah er mich erwartungsvoll an.
Ok, keine Panik Liv. Peggy kannst du nicht erwähnen, das würde auf dich verweisen und dann wäre die Geheimhaltung deiner Identität im Arsch.
„Ich bin schlau?" versuchte ich es.
Der Mann hob seine eine Augenbraue. Sah irgendwie witzig aus.
„Daran vermag ja auch keiner zu zweifeln, aber eine Antwort wäre schön."
„Tja Pech. Ich werd sicherlich nicht meine Quellen preisgeben."
Zeit, ich brauchte Zeit.
„Sie werden doch sicher verstehen dass wir es nicht riskieren können, dass jemand mit ihren Fähigkeiten dort draußen herumrennt uns kennt, wir aber nicht wissen wer diese Person überhaupt ist."
...die Haare dieser Frau... wie schaffte sie es denn diese Feurerroten locken bei so einem Job so perfekt spiralförmig zu halten?... wie viel Haarspray da wohl ...
„...hören sie mir überhaupt zu?"
Ich blinzelte.
„Ähm Ja... versteh ich. Ich glaube das hab ich bei einem Uni Vortrag aufgeschnappt. Es ging um das Lebenswerk von Howard Stark."
„Die unterrichten jetzt schon über Stark?!"
„Naja in Geschichte..."
Fury stützte sich auf meiner Stuhllehne ab.
„Wie ist ihr Name?"
„Geheim."
„Wenigstens Nachname?"
„Würden sie mir nicht glauben." ich grinste, würde er wirklich nicht...
„Aber irgendwelche Informationen brauchen wir über sie, immerhin stellen sie eine potentielle Gefahr dar."
Abwehrend hob ich die Hände.
„Wirklich, das letzte das ich will ist Stress. Ich will den Menschen helfen, die meine Hilfe brauchen. Ist dass denn so falsch?"
„Nein, in der Tat nicht."
Fury drehte mir den Rücken zu.
„Das ihre Absichten nicht unbedingt böswillig sind, hat man schon bei ihrem ersten Eingreifen in diesem Café gesehen. Jedoch interessiert es uns doch sehr, wie wir ihre Fähigkeiten einzuschätzen haben. Auch weil sie eventuell von Interesse für einige unserer Projekte sein könnten."
„ich fühle mich geehrt, aber ich will nicht unbedingt eine ihrer Marionetten werden."
„Gäbe es denn irgendeine Art sie zu kontaktieren, falls wir doch einmal ihr Hilfe benötigen?"
Ich überlegte kurz. Ich hatte da einen alten Computer an dessen Firewall ich experimentiert hatte. Selbst wenn sie annähernd an meine IP Adresse drankommen würden, würde meine Firewall den Eindringling sofort eliminieren. Teile davon hatte ich aus Jarvis Programmierung übernommen.
Für dieses Projekt hatte ich in der Uni eine eins bekommen...
„Ich hätte da eine Email Adresse ..." sagte ich und schrieb sie auf den Zettel, den Fury mir reichte.
Zufrieden sah er mich an.
Ich erhob mich von meinem Stuhl.
„Wenn das jetzt alles war, würde ich gerne gehen. Es ist spät."
Die Frau sah fragend zu Fury, dieser nickte.
„Ich hoffe sie wissen, dass wir trotzdem versuchen werden ihre Identität herauszufinden."
„Und ich weiß, dass sie das nie und nimmer fertigbringen werden."
Ich lächelte galant, bevor ich die Tür hinter meinem Rücken zu zog.
„Ich wünsche ihnen eine Angenehme Nacht."

Im Schatten des Tony StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt