Im Schatten des Tony Stark

38. Olivia

Eine viertel Stunde zu früh kam ich an Tonys Villa an.
Er feierte heute seinen Geburtstag, ganz groß und mit viel bling bling, auch wenn es in letzter Zeit eher heiß her ging.
Seit dem Angriff in Monaco hatte der Druck der Regierung zugenommen, diese forderte nämlich das Tony die Iron Man Anzüge rausrückte. Tat er aber nicht.
So schnell es mir meine hohen Schuhe erlaubten hobst ich die Stufen zu Haustür hinauf.
„Hallo Jarvis." begrüßte ich die KI.
„Guten Abend Miss Stark." antwortete Jarvis und öffnete automatisch die Tür.
„Wo ist Tony?"
„Mr Stark befindet sich im Wohnzimmer, Miss Rushmann hilft ihm sich fertig zu machen."
Ahh Agent Romanoff war also auch hier.... Schön....

„Wenn das ... die letzte Geburtstagsparty ihres Lebens wäre, wie würden sie die dann feiern?" hörte ich Tony fragen.
„Ich würde ...machen was auch immer ich will, und zwar mit wem auch immer ich will..." kam die Antwort von Agent Romanoff.
Ich schluckte.
Was meinte er mit letzter Party ... er konnte doch nicht...
„Tony?" fragte ich mit belegter Stimme und betrat den Raum.
Entgeistert sah er mich an. „Was machst du schon hier?"
„Die bessere Frage ist, was du mit letzter Party meinst..."
„Das ist nichts was dir Sorgen bereiten müsste..."
„Tony..."
Er rieb sich mit der Hand übers Gesicht. „Miss Rushmann, könnten sie uns einem Moment geben?"
„Natürlich Mr Stark." ihr Blick glitt über mich als sie dein Raum verließ.
Ich war mir fast zu 100% sicher dass sie lauschen würde, war als Spion immerhin ihr Job.
„Was zum Teufel ist hier los?"
Mein Bruder seufzte laut und klopfte auf den Platz neben sich.
Schweigend setzte ich mich.
„...das Ähm..Palladium..." er deutete vage in Richtung des Arc Reaktors in seiner Brust. „Es macht mein Blut toxisch..."
Ich atmete tief ein. „Und es gibt nicht was das Palladium ersetzten könnte, richtig?„
Er nickte stumm.
„Hast ... hast du darüber nachgedacht die Splitter entfernen zu lassen...?"
„Sehr Riskant ..."
„Aber wenn doch ..."
„Liv." unterbrach er mich, „jetzt ist das auch schon egal... ich will einfach nur noch einen schönen Abend haben, den Rest an Zeit die mir noch bleibt genießen..."
Ich nickte nur stumm.
Ich konnte mir nicht vorstellen, ihn auch noch zu verlieren. Meine Augen füllten sich mit Tränen, die ich weg zu blinzeln versuchte.
„Und es gibt wirklich..."
„Nein."
Er nahm das Martini Glas vom Tisch und leerte es in einem Zug. „Na dann lassen wir die Party mal steigen."
Er klopfte mir auf die Schulter, stand auf und ging.

Als ich ihm folgte, fand ich wie erwartet die rothaarige S.H.I.E.L.D. Agentin im Gang stehen.
Ich hielt inne „Sie wussten es, oder? Ist das der wahre Grund warum du hier bist?"
Agent Romanoff sah zu Boden. „Wir hatten Vermutungen."
„Ja, die haben sich ja eben bestätigt schätze ich."
„Es tut mir leid..."
Ich schüttelte den Kopf. „Ist ok... du kannst ja auch nichts dafür..."
Sie legte mir ihre Hand auf meine Schulter.
„Mhm?"
„Das wird schon ..."
„Mein Bruder wird sterben, ob das wieder wird weiß ich nicht."
Sie sah mich gequält an. „Wir sollten zur Party ... seinetwillen."
Ich schluckte schwer, nickte aber.

Tony war völlig außer Kontrolle. Stockbesoffen spielte er DJ während er den Iron Man Anzug trug.
Pepper, die inzwischen auch angekommen war, sah mich verzweifelt an.
„Wir sollten..." setzte ich an als Rhodey den Raum betrat.
„Was ist den hier los?!"
„Das fragen wir uns seit mindestens einer Stunde auch." erwiderte Pepper trocken.
Ich persönlich wunderte mich ja kein Stück über Tonys benehmen, aber ob ich es den beiden sagen durfte wusste ich eben nicht.
Pepper ging zu ihm hinüber.
„Der Mann dreht völlig durch, erst Monaco ..." murmelte Rhodey.
Ich seufzte.
„Ich mein vielleicht hat er sich damit nur einen ..."
Gejubel brach  in der Menge aus.
„Was ist den jetzt... holy shit."
Tony hatte ausersehen die Glas Wand des Party Raumes zerschossen.
„Fuck." rutschte es mit heraus.
Rhodes schüttelte nur den Kopf.
Sprachlos sahen wir dabei zu wie er begann Objekte mit deinen Tödlichen Plasma Strahlen zu zerschießen, die ihm Partygäste hin hielten.
„Es reicht, so geht das nicht weiter." presste Rhodey zwischen den Zähen hervor und verschwand.
„Liv, ich glaub jetzt dreht er völlig durch." murmelte Pepper als wir weiterhin das Bunte treiben beobachteten.

„Ich werd das jetzt nur einmal sagen." Rhodey hatte sich einen der Anzüge geschnappt und stand damit im Raum.
Ich konnte ahnen worauf das hinauslief.
„Alle raus hier." befahl er.
Die Menge an Partygästen begann panisch und kreischend aus der Villa zu flüchten.
„Komm liebes." Pepper hatte mich am Arm gepackt und zog mich mit sich.