11. Tony

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Wir hatten nicht mehr viel Zeit, diese Kerle waren schon misstrauisch geworden.
Mittlerweile steckte ich schon halb im Anzug und wir führten Tests durch.
„41 Schritte gerade aus. Dann 16 Schritte und zwar ab der Tür. Rechter weg, 33 Schritte und dann rechts herum." murmelte ich vor mich hin, während Yinsen mir den Anzug anlegte.
Kurz darauf wurde die Luke der Tür geöffnet
Ein Mann schrie etwas in einer Sprache die ich nicht verstand.
„Antworten sie..." flüsterte ich.
„Er spricht Ungarisch ich kann kein Ungarisch."
„Na los..."
„Ok, ich kann sagen..." murmelte Yinsen zerstreut.
„Was können sie ?"
„Experts, Experts!"
Er schraubte weiter, und der Mann schrie weiterhin unverständliches Zeugs.
Die Tür wurde entriegelt und meine daran befestigte Bombe ging hoch.
Selbst wenn sie keine Kameras installiert gehabt hätten, wäre ihnen diese Explosion aufgefallen.
„Lief ja super." bemerkte ich ironisch.
„Du meine Güte, lief ganz gut."
„So funktioniert's."
„Ich bring das zu Ende." murmelte Yinsen und nestelte weiter an den Verschlüssen herum.
„Warten sie, starten sie die Stromzufuhr! Jetzt!"
„Was soll ich machen?" hektisch ging er zum Computer.
„F11 drücken, erscheint dann ein Fenster? Müsste grade aufgegangen sein."
„Ja."
„Drücken sie Str I, enter, kommen sie her und machen mich zu." kommandierte ich.
Gebrüll drang aus den verwinkelten Gängen der Höhle.
„Ok, alles klar."
„Wirklich jede sechskantschraube . Muss nicht hübsch sein aber zweckmäßig."
„Sie kommen!
„Achten sie darauf dass die Kontrollpunkte wirklich sicher sind bevor sie mir folgen."
Yinsen sah auf den Computerbildschirm „wir brauchen mehr Zeit..." murmelte er.
Er drehte sich um „Hey, ich werde ihnen noch mehr Zeit verschaffen."
„Halten sie sich an den Plan! Halten sie sich an den Plan!" Rief ich als er in Richtung Ausgang stapfte und eines der Maschinengewehre der Wachleute aufhob.
„Yinsen!" schrie ich, konnte aber nur noch hören wie er damit wild herumballerte.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis der ladebalken endlich voll war, doch dann wurde alles dunkel und der Anzug begann zu funktionieren.
Vier Männer betraten die Höhle, ich wartete bis der erste nahe genug war ehe ich das Feuer eröffnetet.
Es wurde kurz still, dann erledigte ich die letzten drei.
Nach einer kurzen Verschnaufpause wagte ich mich dann in die Gänge der Höhle.
Ich kämpfte mir meinen Weg nach draußen bis ich fast das Sonnenlicht erblickte...
...dann fand ich Yinsen.
Er lag halb verblutet auf ein paar Getreidesäcken und atmete schwer.
„Yinsen!"
„Vorsicht." keuchte er, doch ich konnte den Angriff abwehren.
„Stark." er öffnete das Visier meines Anzuges.
„Kommen sie, wir müssen hier weg. Bewegen sie sich kommen sie, wir haben einen plan.Wir müssen uns daran halten."
„Das war schon immer der Plan, Stark."
„Kommen sie, sie werden endlich ihre Familie wiedersehen."
„Meine Familie ist Tot, ich bin auf dem Weg zu ihnen Stark." er atmete röchelnd.
„Es...es ist ok, ich will es so....ich will es so."
Ich zwang mich zu einem kleinen lächeln.
„Danke dass sie mich gerettet haben."
„Tony...machen sie was draus, vergeuden sie ihr Leben nicht. Es ist zu kurz um es nicht mit seiner Familie zu verbringen..."
Dann erlosch das Leben in seinen Augen.

Ich trat mit donnernden Schritten aus der Höhle, wo mich schon Dutzende bewaffnete Männer erwarteten.
Es folgte ein Befehl und alle begannen mit ihren Maschinenpistolen auf mich zu schießen.
Glücklicherweise hielt die Rüstung stand und kurz darauf bemerkten sie, dass es nichts brachte... schwachmaten...
„Ich bin dran." beschloss ich grimmig und eröffnete wortwörtlich das Feuer.
Mit meinen selbst gebauten Flammenwerfern steckte ich das ganze Lager in Flammen.
Eine Kugel traf das Beingelenk der Rüstung und ich knickte zusammen.
Die Flammen um mich herum wurden immer dichter, weswegen ich notgedrungen den Notfall Flug Knopf betätigte.
Ich wurde in die Luft geschleudert und landete einige Kilometer weiter im Wüstensand.
Benommen schüttelte ich mir die vom Sturz beschädigte Rüstung ab.
„Nicht übel." stellte ich atemlos fest.

Ich kann wirklich nicht mehr sagen wie lange ich durch die Wüste lief, als ich endlich Hubschrauber am Himmel entdecken konnte.
„Hey!" erleichtert sank ich auf die Knie.
Sie kamen in meine Richtung und landeten wenige Meter entfernt, ein einsatztrupp stieg aus.
Er wurde von Rhodey angeführt der mich fragte „wie war's bei den Party People?"
Ich lachte auf.
„Das nächste mal fährst du bei mir mit, klar?!" fragte er dann.

Der Flug verlief recht ruhig und ereignislos. Man hatte mich versorgt und mir einen Anzug gegeben.
Zu aller Peinlichkeit musste ich jedoch in einem Rollstuhl sitzen, aus dem ich mich aber möglichst würdevoll erhob als sich die Laderampe öffnete.
Rhodey führte mich die Rampe nach unten.
„Willst du mich verarschen, schieb die weg!" grummelte ich. Aus dem Augenwinkel sah ich nämlich Rettungssanitäter mit einer liege ankommen.
Mit meinem letzten bisschen würde ging ich auf Pepper zu, die schon wartete.
„Ihre Augen sind ganz rot, Tränen um ihren lange verschollenen Boss?" fragte ich.
„Nur Freudentränen. Ich wollte mir keinen neuen Job suchen." sie lächelte.
„Ja, der Urlaub ist vorbei." sagte ich ausdruckslos.
Bevor wir ins Auto steigen konnten, fuhr ein Wagen mit quietschenden Reifen vor.
Die Türe wurde aufgerissen und Liv stieg mit gehetztem Blick aus.
„Wo ist er? Lebt er noch? Rhodey hat nicht...."
Ehe sie weitersprechen konnte, kam ich auf sie zu und umarmte sie einfach.
„Es tut mir leid." murmelte ich.
Nachdem ich sie wieder losgelassen hatte sah sie mich verwirrt an.
„Was ist, seh ich so schlimm aus?"
„Nein... ich bin das nur nicht von dir gewohnt..."

Im Schatten des Tony StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt