Kapitel 21

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Cecilia hatte aufgegeben vor Elisabetha zu fliehen. Sie hatte es, seit sie in Moldawien waren, mehrmals versucht. Jedes Mal musste sie Verletzungen durch Elisabetha über sich ergehen lassen. Also ließ sie es und sparte sich ihre Kräfte.
Elisabetha hatte begonnen den Beschwörungskreis wieder aufzumalen.
Dabei sprach sie ein paar Worte auf Alt-Rumänisch.
Schließlich war sie fertig. Fast durch den gesamten Raum, in dem sich zuvor der Knoten befand, gingen nun diese Linien.

Die älteren Erben währenddessen hatten sich auch in Moldawien eingefunden. Sie waren nun kurz vor der Höhle.
"Was sollen all die Kreuze hier?" Cedric blieb vor dem Kreuzwald stehen. Er sah misstrauisch drein als vertraue er der Situation nicht.
"Sie sind nicht.... geweiht worden. Also können sie uns nichts anhaben." erklärte Ivy.
"Was ist mit dir? Ivy du siehst erschöpft aus" Inga stellte sich sofort zu ihr. Ja, Ivy sah nicht gut aus. Sie war blasser als für einen Vampir normal und hatte tiefe Ringe unter den Augen.
Plötzlich begann sie zu taumeln und fiel auf den Boden.
Die anderen Erben stürzten zu ihr. Inga nahm ihre Hand und sprach auf die zitternde und krampfende Ivy ein. In ihren Augen war nur das weiße zu sehen.
Die anderen Erben konnten nichts tun. Sie sprachen auf sie ein, aber es half nicht.

Ivy merkte nur noch, wie sie fiel. Sie schloss die Augen und als sie sie wieder öffnete stand sie vor dem Zelt ihrer Vorgängerin.
Langsam schritt sie durch die Ledervorhänge.
Vor ihr im Dämmerlicht standen die beiden großen Trommeln aus Viehaut mit denen Ivy Kontakt zur Mutter Erde aufnehmen konnte. Dahinter saß Tara. Ivys Vorgängerin.
"Meine Zeit ist gekommen. Komm her kleine Ivy. Ich möchte dir etwas zeigen." sprach sie ruhig. Ivy mochte ihre Stimme. Sie hatte etwas Beruhigendes an sich.
Sie ging zu ihr. Tara bedeutete ihr sich hinzuknien. Dann beugte sie sich vor und drückte ihren Zeigefinger an Ivys Stirn.
Ivy spürte die raue Haut der Noaidi und dann eine Energie, die sie durchfuhr.

Ihr Blick änderte sich.

Sie stand in einem Innenhof, der mit ein paar Bäumen dekoriert war. Es war ein Schloss wie sie erkannte. Im Innenhof selber sah sie ein paar männliche Vampire die sich mit Schwertern im Kampf übten. Unter einem der Bäume saß eine ältere Vampirin uns las ein Buch. Zwei weitere Vampirinnen, eine ältere und eine junge liefen lachend einen Weg entlang.

Ivy sah sich um. Es war so friedlich. So ruhig. Als könnte nichts und niemand diesen Frieden stören.

Hinter ihr hörte sie ein Lachen. Ivy drehte sich um. Dort lief ihr jemand entgegen. Ein junger Vampir mit goldbraunem Haar. Cedric. Ein glückliches Lächeln zierte sein Gesicht. Er lief auf Ivy zu und drehte sich im Laufen um. Hinter ihm lief eine weibliche Gestalt. Cecilia.

Die beiden waren noch jung. Vielleicht so alt wie Tammo. Zumindest sahen sie so aus.

„Gib es mir wieder Cedric!" meinte Cecilia. Die beiden rannten weiter in Ivys Richtung und ließen sich auch nicht von ihr aufhalten. Nein, sie rannten einfach durch Ivy hindurch als sei sie nicht anwesend.

Cecilia rannte hinter ihrem Bruder her und Ivy erkannte, dass er ein Buch in der Hand hielt.

„Cecilia du liest einfach zu viel. Hab doch mal ein bisschen Spaß." meinte Cedric lachend und hielt das Buch hoch. Aber war das wirklich der Cedric, den Ivy kennengelernt hatte? Er war sonst immer so ernst und gefasst. Niemand dem sie zutrauen würde aus Spaß seiner Schwester irgendwelche Dinge zu klauen und damit wegzurennen.

Cecilia streckte sich, um an ihr Buch heranzukommen. Cedric war allerdings ein Stück größer als sie, sodass sie nicht rankam.

„Cedric, gib deiner Schwester ihr Buch zurück." meinte nun eine Stimme hinter den beiden. Cedric erstarrte augenblicklich, riss die Augen überrascht auf und senkte den Arm, sodass Cecilia sich das Buch greifen konnte.

Die Cyran Zwillinge - Die Erben der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt