Kapitel 22

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In der Höhle saß Cecilia auf dem Boden und lehnte mit dem Kopf an der Wand. Sie öffnete stöhnend die Augen. Schon wieder war sie bewusstlos gewesen und verschleppt worden. Schon wieder war sie von ihren Freunden getrennt worden. Sie machte ihrem Bruder keinen Vorwurf. Er wollte sie nicht verletzen. Er hatte Angst gehabt. Angst sie zu verletzen. Cecilia wusste nicht, ob sie sie hier finden würden. Ob ihre Freunde auf die Idee kommen würden hier zu suchen, wo auch immer wie waren. Also beschloss sie selber einen Weg zu finden.

Sie sah sich in dem Raum um. In ein paar Metern Entfernung neben ihr sah einen Eingang zum Tunnel. Elisabetha sprach noch immer auf Rumänisch zu dem Teufel. Je mehr sie sprach desto mehr begannen die Linien auf dem Boden zu leuchten. Eine nach der anderen verbanden sich die Linien.
Jetzt oder nie. Cecilia richtete sich so leise sie konnte auf und versuchte zum Tunnel zu schleichen. Elisabetha sprach noch immer die seltsamen Wörter und schien sie nicht zu beachten. Cecilia war beinahe bei dem Tunnel angekommen als Elisabetha verstummte.

„Wag es nicht auch noch einen Schritt zu tun." sagte sie mit einer beunruhigenden Gelassenheit.

„Oder was?" trotzte Cecilia.

Elisabetha drehte sich zu ihr um. In ihrem Blick lag eine Verbitterung die Cecilia dazu veranlasste mit einem großen Satz in den Tunnel zu flüchten und dem Ausgang entgegenlief.

Doch kurz vor dem Ende stellte sich ihr eine Gestalt in den Weg und sie musste anhalten.

„Sonst verstümmle ich dich so sehr, dass du bis zur Zeremonie leiden wirst und keine Möglichkeit mehr hast dich auch nur einen Zentimeter zu bewegen." drohte Elisabetha und machte einen Satz auf Cecilia zu. Sie schlug mit ihren Krallen nach ihr, doch diesmal gelang es der Erbin auszuweichen.

Sie fauchten sich an. Aber Cecilia stand noch immer in Richtung Ausgang. Also sprintete sie los. Es war ein großer Fehler Elisabetha den Rücken zuzudrehen. Denn diese sprang von hinten auf Cecilia drauf, sodass sie zu Boden ging. Dort schaffte sie es sich umzudrehen und sah Elisabetha über sich. Sie fauchte sie an und wollte ihr ihre Krallen ins Gesicht schlagen, aber Cecilia drehte den Kopf zur Seite, sodass Elisabetha knapp neben ihrem Gesicht in den Boden schlug. Sie blieb mit ihren Krallen im Untergrund stecken. Dies gab Cecilia Zeit die Urmutter von sich zu stoßen, sich stolpernd aufzurichten und durch den Ausgang in Richtung Wald zu flüchten.

Sie lief in Richtung Wald. Dort angekommen lief sie in Zickzack Spuren durch die Bäume. Sie hörte Elisabethas Fauchen hinter sich und sah sich im Laufen einmal um. Sie war hinter ihr. Ein paar Meter, aber sie holte auf. Cecilia sah wieder nach vorne und wäre beinahe gegen einen Baum gerannt. [Sowas würde ich tatsächlich schaffen haha] Die Cyran Erbin wich aus. Sie lief weiter allerdings wurde sie schon bald aufgehalten.

Gegenüber von ihr ragte ein großer Felsvorsprung auf. Bei einem Unwetter schien hier ein großer Teil der Kante abgerutscht zu sein, sodass vor ihr nun eine große Wand aufragte.

Sie drehte sich um, um den Felsen zu umgehen, doch dann stand schon Elisabetha hinter ihr.

Cecilia begann zu fauchen. Also musste sie noch einmal versuchen gegen Elisabetha zu kämpfen.

„Das war dein letzter Fluchtversuch. Du kommst jetzt mit und wirst dann auf ewig in der Hölle bei deinem Clan schmorren." fauchte Elisabetha. Cecilia merkte, wie ihre Kräfte weniger wurden. Ihre Flucht hatte sie viel Kraft gekostet. Es war ein Wunder, dass sie noch stehen konnte.

Cecilia fauchte zurück und ihre Reißzähne standen weiß hervor.

Elisabetha machte einen Satz auf die Cyran Erbin zu. Doch bevor sie Cecilia erreichte, wurde Elisabetha umgerissen. Eine schnelle dunkle Gestalt hatte die Gemahlin des Draculas von der Seite herumgerissen und kniete nun fauchend auf ihr. Cecilia kannte diese Gestalt. Es war Malcolm. Der Vyrad Erbe. Elisabetha stieß ihn von sich runter aber mehr Vampire griffen sie an.

Dann tauchte noch jemand vor ihr auf. Sie sah ihn kurz an bevor sie realisierte wer es war.

„Cedric!" rief sie und fiel ihm um den Hals. Er zog sie an sich.

„Bist du verletzt? Geht's dir gut?" er strich ihr vorsichtig über die Wange.

„Mir geht's gut." meinte sie. Cedric wusste, dass sie log. Sie hatte ein blaues Auge und mehrere Schnittverletzungen im Gesicht und an den Armen. Außerdem atmete sie schwer. Cedric wollte nicht wissen, was sie alles durchgemacht hat. Er sah sie nocheinmal prüfend an, beließ es dann aber dabei und stellte sich vor sie.

"Elisabetha, bitte wir können darüber reden. Eine friedliche Lösung finden"
Elisabetha hatte sich aufgerichtet. Die Erben hatten sie umzingelt. Sie antwortete nicht auf Alisas Angebot auf eine friedliche Lösung.
Sie lachte wieder höhnisch. Dann drehte sie sich zu den Erben zurück und sah jeden der Reihe nach an. Bei Alisa blieb ihr Blick hängen. Sie zeigte auf sie.
"Du- Alisa von Vamalia. Du bist schuld daran, dass mein Gemahl fort ist. Dafür wirst du büßen. Mein Gemahl wird bald wieder hier sein. Ich brauche nur noch einen von euch in den Kreis zu bekommen." mit diesen Worten Schritt sie langsam auf Alisa zu. Diese zog ihr in Draculas Schloss erbeutetes Schwert. Elisabetha spielte eine Überraschtheit darüber vor. Bevor Elisabetha einen weiteren Schritt auf Alisa zumachen konnte stellte Leo sich vor sie.
"Hier wird niemand geopfert. Nicht wenn ich das verhindern kann." sagte er und funkelte die Urmutter böse und mit gefletschten Zähnen an.
"Das werden wir noch sehen" sagte Elisabetha. Die Erben hielten sie auf Abstand.

„Ich muss dir was erklären." meinte Cedric und Cecilia sah ihn fragend an. Daraufhin erklärte Cedric ihr schnell das, was Ivy ihm zuvor gesagt hatte. Cecilia hörte aufmerksam zu.

„Und wie soll das denn funktionieren?" fragte sie.

„Ich weiß es nicht." Gab Cedric zu. Cecilia begann fieberhaft zu überlegen. Dabei zupfte sie mit einer Hand an der Haut ihrer Unterlippe herum.

„Ich habe eine Idee. Ich weiß nur nicht, ob es funktioniert." sie sah ihren Bruder an „Gib mir deine Hand" meinte sie und Cedric tat wie geheißen. Cecilia nahm sie. Dann sah sie zu Elisabetha und streckte die Hand aus. Cedric machte es ihr nach.

„Setz den Nebel ein. Stell dir vor du- würdest sie vernichten. Vollkommen."

Die Cyran Zwillinge - Die Erben der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt