Kapitel 14

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Matteo

Sobald das Meeting beendet ist, hole ich mein Handy hervor und sehe sofort die versuchten Anrufe von Mariella sowie Nico. Das ist kein gutes Zeichen. Sofort rufe ich Nico zurück. „Was ist passiert?", möchte ich wissen und laufe schnell zu meinem Auto. „Boss, wie vereinbart war ich mit Mariella und Mrs Caruso beim Arzt. Als wir zurück gekommen sind wollte sich Mrs. Caruso hinlegen und schrie. In ihrem Bett fand ich eine Puppe, überzogen mit Kunstblut. Sie sollten schnell zurück kommen, Boss. Mrs Caruso steht unter Schock und spricht mit keinem von uns. Sie sieht einfach stur auf einen Punkt im Raum", erklärt er und hört sich besorgt an. „Ich komme so schnell ich kann. Sieh dir mit Marcel die Kameras an, findet heraus wer im Haus war und vor allem warum jemand einfach ungefragt, auf das Gelände kann. Wer hat seine Arbeit nicht gemacht?", brülle ich wütend in den Hörer und lege auf. Schnell starte ich den Motor und rausche davon.

Knapp 40 Minuten später fahre ich die Auffahrt zum Haus entlang. Mit schnellen Schritten laufe ich vom Auto, zur Tür und ins Haus. Im Wohnzimmer sehe ich Mariella neben Lia sitzen. Mariella sieht mich sofort und scheint erleichtert aus. „Matteo ist hier, Carino", teilt sie Lia mit. Diese reißt ihren Blick von der gegenüberliegenden Wand ab und schaut zu mir. Glasige Augen blicken in meine, sofort laufe ich zu ihr und setze mich auf den Platz, denn Mariella mir frei gemacht hat. Lia legt sich sofort in meine Arme und beginnt zu weinen. „Es tut mir so leid, Belleza", flüstere ich und streiche über ihren Rücken. Ich lasse mich langsam nach hinten und ziehe sie zwischen meine Beine. Lia klammert sich an mich, was meine Wut nicht mildert. Ich schiebe diese jedoch ins hinterste Eck und konzentriere mich ganz auf sie. Es hätte so viel mehr passieren können, sie und das Baby hätten ernsthaft verletzt werden können. Ich spüre nach nur wenigen Minuten, wie sich ihr Brustkorb gleichmäßig hebt und senkt. „Sie hat heute nur wenig gegessen", teilt mir Mariella mit welche gerade ins Zimmer kommt. „Sie soll jetzt schlafen und danach Essen wir gemeinsam", erwidere ich, woraufhin Mariella nickt und lächelnd wieder geht.

Nachdem ich mich irgendwie aus der Umklammerung befreit habe, gehe ich in mein Büro und rufe Diego an. „Was los? Wir fliegen bald los", möchte er wissen. „Es wurde eingebrochen. Lia war mit Mariella und einigen Männern weg. Jemand war im Haus und hat ihm Schlafzimmer, eine mit Kunstblut überzogene Babypuppe ins Bett gelegt", erzähle ich meinem besten Freund. „Fuck. Lass mich raten, Lia hat die Puppe gefunden?". „Sī", ein Klopfen ertönt an der Tür und Nico kommt herein. Ich stelle Diego auf Lautsprecher. „Nico ist jetzt hier und hört dich. Nico, was hast du herausgefunden". Nico nickt und tippt auf seinem Handy herum. „Offensichtlich war Ms de Luca im Haus und einer der Männer ist ihr Spitzel gewesen. Er hat die Überwachungskameras versucht auszutricksen. Jedoch hat er eine Kamera übersehen. Man erkennt beide, Boss", ich höre ihm zu und lasse mir dann das Video zeigen. Tatsächlich erkenne ich Celine, wie sie mit Ricardo spricht und sie sich offensichtlich sehr nahe kommen. „Wo ist dieser Mistkerl jetzt?". „Abgehauen mit Ms de Luca, Boss". Wütend schlage ich auf den Tisch. „Beruhige dich, kümmere dich um Lia und wenn ich in Sizilien bin suchen wir Celine und Ricardo", ertönt Diego aus dem Hörer. Und genau in diesem Moment öffnet mich die Tür und Mariella betritt das Büro. „Sie ist wach. Das Essen ist ebenfalls fertig", informiert sie mich und geht wieder. „Nico, du holst Diego vom Flughafen. Verschärf die Überwachung am Tor und zwar durch André und Enrico. Diego, wir sehen uns später", ich lege auf und zusammen mit Nico verlasse ich das Büro. „Danke. Du hast gut und schnell reagiert, heute", lobe ich ihn. „Ich habe nur meinen Job gemacht", teilt er mit und verschwindet in den nächsten Raum. Ich gehe ins Wohnzimmer, wo Lia bereits wieder sitzt. „Wie geht es dir, Belleza?", frage ich vorsichtig und setze mich neben sie. „Es geht. Warum muss sowas passieren, wenn du nicht zuhause bist? Ich dachte hier sei alles sicher? Was wäre gewesen, wenn ich zuhause gewesen wäre? Dieser Anblick von dieser Puppe, einfach schrecklich", sie sieht mich an. Ich beuge mich vor und gebe ihr einen Kuss. „Ich verspreche dir, ich lasse dich nie mehr allein, Belleza. Und die Verantwortungen für diesen Schaden werden gesucht und bestraft", erkläre ich. „Gut. Aber ich möchte nicht mehr in diesem Bett schlafen". Das verstehe ich. „Wir suchen uns eine neues Anwesen", bestimme ich und stehe auf. „Was?", überrascht sieht Lia mich an. „Komm, das Essen wird sonst kalt und du musst Essen. Denk an unser Baby", erinnere ich sie und wende sogleich vom Thema ab. Wir gehen gemeinsam ins Esszimmer. Sobald wir sitzen, serviert uns Mariella jeweils einen Teller Spaghetti Carbonara. „Das sieht köstlich aus und duftet wunderbar, Mariella. Danke", Lia lächelt sanft. „Setz dich zu uns, Mariella", bitte ich sie, denn Mariella war heute für Lia da, als ich es nicht konnte. Überrascht sieht sie mich an, ich deute mit dem Kopf auf den freien Stuhl. Mariella nimmt sich einen Teller und setzt sich zu uns. „Das ist schön", murmelt Lia und lächelt leicht. „Wir schlafen heute im Gästezimmer. Der Abend gehört nur uns, was hältst du von Eis und einem Film?", frage ich Lia. „Das wäre wunderbar. Ella kann ich morgen auch noch begrüßen. Heute will ich den Abend mit dir verbringen", den Schluss murmelt sie leise, ich kann sie trotzdem verstehen. Ich schmunzle leicht.

Nachdem Essen gehen wir gemeinsam ins Gästezimmer natürlich mit dem vorgeschlagenen Eis. „Such dir schon einmal einen Film heraus, ich hole dir deine Schlafsachen ok?". Lia die bereits neben dem Bett steht hält in der Bewegung inne. „Ok beeilst du dich?". Ich nicke und gehe aus dem Zimmer in unser Schlafzimmer.
Nur in Jogginghose und mit einem Tshirt von mir gehe ich zurück ins Gästezimmer. „Hier", ich gebe Lia das Shirt. Schmunzelnd hält sie es hoch, sagt jedoch nichts sondern geht sich umziehen. Wenige Minuten später kuschelt sie sich an meine Seite, wir sehen den Film und essen nebenbei Eis. „Danke Matteo, dass du hier bist. Schon heute beim Arzt hätte ich dich gerne dabei gehabt. Es war so schön den Herzschlag zu hören", höre ich Lia sagen. „Ich werde ab sofort bei jeden Termin an deiner Seite sein. Und was meine Meetings angeht, überlegen wir uns auch etwas", erkläre ich ihr und streichle über ihren Rücken.

❤️

Belleza - I will find you! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt