Kapitel 27

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Es regnet. Das tat es so ziemlich nie in Kalifornien, eines der Gründe warum ich Kali immer mochte, weil das Wetter und Klima immer schön und angenehm war, doch heute ist es anders. Heute fallen traurige, aber tröstliche Tropen vom Himmel und scheinen mit mir zu leiden. Wirklich, es scheint, als würde es nur regnen um Heather aller Ehre zu erweisen. Weil Heather nun mal so war. Stark genug, um das Wetter nach ihrem Willen zu formen. Anders kann ich mir das Klima nicht erklären. Es ist warm. Die Luft fühlt sich so an wie immer, doch das Wetter...das Wetter erscheint dennoch kalt. Macht das Sinn ? Ich glaube nicht, aber jeder noch so sinnloser Gedanke ist besser, als die deprimierenden Wörter des Priesters, welcher sich an alle Gäste richtet, die trotz des Regens, vor Heathers baldigen, immer wertenden Grab stehen. 

Ich spüre plötzlich Hunters Händedruck. Er und Nayeli haben mich begleitet, als stütze. Ich brauche sie eigentlich nicht, aber ich war nicht fies genug ihn das zu sagen. Naja, brauchen ist das falsche Verb. Wollen, ist da eher schon richtig. Versteht mich nicht falsch, ich schätze meine Freunde sehr und bin auch sehr dankbar für sie, aber heute möchte ich einfach nur noch alleine seien. Als ein kleiner Windstoß mein Kleid umweht streiche ich es direkt glatt und halte inne, als mich eine Erinnerung einholt. Eine Erinnerung, welche sich nicht stoppen lässt, weil sie so intensiv ist. 

Es war 5 Tage vor Heathers Tod. Wir kamen eben gerade von einer shoppingtour aus der Innenstadt, mit Carla und Nay. Natürlich hatten wir gut acht auf Heather gegeben. Waren stets zur Stelle, wenn sie auch nur den Anschein hegte nicht mehr zu können. Heather gehörte eigentlich an Maschinen, welche iht bei-hilfe zum Atmen lieferten, doch sie weigerte sich strickt gegen sie, also holten wir das beste aus der Situattion, immerhin war Heather nunmal eine extrem starke person, dennoch musste sie sich hinsetzen, sobald wir zuhause ankamen. Ihr schönes gesicht war in sich zusammen gefallen. Es hatten sich dunkle Ringe unter ihren blauen Augen gebildet und alles an ihr wirkte müde. 

Ihr Anblick zerbrach mir das Herz, am schlimmsten war es, wenn sie hustete. Die Laute, die sie von sich gab erschütterten mich bis ins Mark. Wir hatten es sich in meinem Zimmer gemütlich gemacht. Ich hatte ihr mein Rücken zugewendet, damit sie nicht sah wie mir, wegen ihres Anblicks und ihrer Situation Tränen in den Augen gestiegen waren. Während sie unseren Einkauf betrachtete und vor sich hin redete. "Ehrlich, wie konntest du dir das alles leisten ? Verdienst du wirklich so gut bei deinem neuen Job ?" Ihre Stimme war leise, aber dennoch ausdrucksstark. Ich war gerade damit beschäftigt unseren Einkauf zu packen, um mein Zustand zu überspielen, doch so wie Heather nunmal war, merkt sie schnell, das etwas nicht stimme. "Schau mich an." Befahl sie, als sie merkte, das ihr nicht wie sonst zuhörte. Als ich nicht direkt gehorchte sagte sie sanfter: "Lilith, schau mich bitte an."

Langsam, als könnte die noch so kleinste, falsche Bewegung, fatale Folgen haben, drehte ich mich um. Mit Tränenüberfluteten Augen schaute ich sie also an. Ich wollte nicht, das sie mich so sieht. Ich wollte stark sein. Für sie und für mich selber. Weil dachte es würde alles leichter machen. Weil ich dachte, das Heather dadurch den Tod weniger fürchten würde, doch allem anschein war ich diejenige, die ihn mehr den je Fürchtete. "Oh, Lilith." Sagt sie bedauernd. "Tu das nicht, bitte." Hauchte sie. Das Schluchzen kam unvorbereitet. Ich bedeckte mein Gesicht mit meinen Händen, in der Hoffnung, die Situation irgendwie zu retten, doch es war zu spät. Ich spürte plötzlich kalte Hände an meinem Handgelenk. "hey, süße. Nicht weinen. Ich bin doch hier." Erschrocken schaute ich sie an."Heather du darfst in solch einem Zustand nicht stehen." Schnell führte ich sie zu meinem Bett und drückte sie auf die Bettkante. Ich griffe nach meiner Decke und will sie Zudecken, als sie erneut mein Handgelenk packte. "Lilith, süße schau mich an." Endlich tat ich was sie wollte und schaute in ihr Gesicht. Sie lächelte mich erneut sanft an, ehe sie über mein Gesicht fuhr und meine Tränen wegwischte. 

"Ich weiß" Sagte sie, "Ich habe auch Angst vor dem Tod. Mehr als du vielleicht glaubst." 

"Heather-"

"Aber sei dir sicher, das selbst wenn mein Herz aufhört zu schlagen, das ich noch ewig weiterleben werde. Vielleicht nicht auf dieser Erde, aber ich schwöre dir, das ich dennoch immer auf dich aufpassen werde."

Mein Atem stockte. "Mach dir also bitte keine Sorgen mehr darum, wann ich sterbe. Denk eher daran was für ein Hammer Outfit du bei meiner Beerdigung tragen wirst." Ich lachte schnaubend, ehe ich meine Stirn an ihre lehnte. So müde Heather auch aussehen mag, das Funkeln in ihren Augen war zurück. Selbst wenn diese sich mittlerweile auch mit Tränen gefüllt hatten. "Ich werde großartig bei deiner Beerdigung aussehen, versprochen." Flüsterte ich. 


Ich habe mein Versprochen nicht gehalten...


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Erschöpft stelle ich meine Schlüssel auf der Kommode ab und streife mir die Schuhe ab. Die Trauerfeier findet in einer Stunde bei Kai statt und ich will mich nicht verspäten. Hinter mir Tut Nayeli dasselbe. Sie hat micht noch nachhause begleitet. Wir schwiegen die ganze Zeit. Als mir die Stimmen, aus der Küche auffallen. Verwirrt schauen wir einander an, ehe wir komplett unsere Sachen abstreifen und uns in die Küche begeben. Es ist eine Weiblich und eine Männliche Stimme. Eine weibliche Stimmer, die mir irgendwie echt bekannt vorkommt. Wir kommen in der Küche an und finden ein Kaden und eine schwarzgekleidetet, weinende, blonde Frau vor, welche sich anscheinend von Kaden trösten lässte. Was ist hier los ?! 

Neben mir keucht plötzlich Nayeli und macht beide auf uns Aufmerksam. "Mom ?!" Sagt sie geschockt. "Was machst du hier ?" 

"Nay, ich." die Frau strecht sich ihr Kleid glatt und wischt sich schnell ihre Tränen weg, als sie mich erblickt. Ihre Augen weiten sich und betrachten mich...überwältigt ? "Lilith." haucht sie berührt. Verwirrt betrachte ich sie stärker. Ihr Gesicht und ihre Augen kommen mir so bekannt vor, als hätte ich sie schonmal gesehen...Plötzlich trifft es mich. Mein Herz setzt ein Schlag aus. Mir wird am ganzen Körper kalt. Ich Japse erschrocken nach Luft und auch meine Augen öffnen sich geschockt. "Mama ?!" rufe ich geschockt. 

Million dollar loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt