Kapitel 28

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Mein Herz setzt ein Schlag aus und kurz weiß ich nicht wie es weitergehen soll, als meine Mutter sich erhebt und mit ausgebreiteten Armen auf mich zu kommt. Stocksteif stehe ich also da, nicht wissend, ob das hier nur ein wirklich furchtbarer Traum ist oder eine grausame Realität. Meine grausame Realität. Nein, ich stehe sicherlich gleich auf. Das ist nur ein Alptraum. Ich bin mir ziemlich sicher das ich gleich in meinem Bett aufstehe, mit ner sehr lebendigen Schwester und eine nicht allzu präsente Mutter.

Ich spüre wie ihre Hände über mein Rücken streichen und zum ersten Mal, seit 21 Jahren, fühlt sich Mütterliche Wärme unfassbar falsch an. Auf einmal vernebelt alles. Als hätte die Berührung meiner Mutter alles Leben aus mir gezogen, Ich höre Nay's geschockte Stimme nur noch entfernt, alles wird schwummerig. Das ist nur ein Traum...

Bitte, lass es nur ein Traum sein...bitte. Warum jetzt ? warum ausgerechnet jetzt ? Wieso heute ? Ich hatte versucht sie zu erreichen, Ich habe alles dafür gegeben, das war ja Heathers Wunsch, doch es war einfach nicht möglich. Egal was ich versuchte, ich stoß auf Sackgassen und jetzt ist sie hier ! Nur warum ?!

Mir wird Übel. Plötzlich, als hätte mich aus dem nichts eine Welle überschlagen, geben meine Füße unter mir nach. Vor mir schwimmen unzählige, bunte Farben, die miteinander spielen, als würde sie versuchen einander zu fangen. Ich höre wie weitentfernt, jemand mein Name ruft, doch ich kann die genaue Richtung einfach nicht ausmachen. Doch das ist auch nicht mer nötig, denn auf einmal wird alles dunkel.

„Ist-ist sie wach ? Sollten wir lieber nicht doch ein Krankenwagen rufen ?"

„Lilien, Liebling. Bitte rede mit mir." Gequält stöhne ich auf. Ich habe Kopfschmerzen und mein Hals ist trocken ! „Heather" krächze ich verzweifelt, als mir wieder einfällt, was heute für ein Tag ist. Langsam schlage ich meine Augen auf. Das erste was ich sehe ist das besorgte Gesicht meiner Mutter. Mutter...

Dann nehme ich das überraschte Keuchen von Nay wahr. „Du bist wach !" bestürzte setze ich mich auf. „Vorsichtig" Meine Mutter hilft mir auf, in dem sie mich stützt. „Hier trink das" Meine Mutter reicht mir ein Glas Wasser. Als ich kräftige Schlücke getätigt habe, stellt meine Mutter das Glas wieder hin. Seufzend fahre ich mir übers Gesicht. Bedrückende Stille erfüllt den Raum. Erst jetzt fällt mir auf, das Kaden auch im Raum ist. Er sitzt stillschweigend auf der Couch, der Blick stur auf dem Boden gerichtet. Ihm ist das hier auch unfassbar unangenehm. Nach paar Minuten, die man mir gestattet hat, damit ich mich fassen kann, erhebe ich meine Stimme. Naja, also ich versuche es. Denn sobald ich zum sprechen ansetze. Verlässt kein Tone mein Mund. Mit Offen stehendem Mund und vor allem verzweifelt schaue ich meine Mutter an, in der Hoffnung sie könnte diese Situation irgendwie retten...irgendwie. „Lilith-„

Was-„ Unterbreche ich sie dann doch. Ehe ich erneut keine Ahnung habe, was ich sagen soll „Warum ?" Ist dann letztendlich die Frage die ich stelle. Sie erscheint mir im Moment am klügsten. Ungeachtet daran, das ich sie unterbrochen habe, seufzte sie. Es scheint, als wüsste sie selber nicht mehr was sie jetzt sagen soll. „Ich-„

„Warum ?!" Unterbreche ich sie erneut, aber diesmal lauter. Der eine oder andere Würde mich jetzt ermahnen, das ich sie doch ausreden lassen sollte damit sie mein'warum'beantworten kann, doch ich glaub das ich mit meinem Warum nicht wirklich Warum meine, sondern nur ausdrücken möchte, wie unfassbar verletzt ich bin. Ich möchte das sie raushört, wie sehr ich in Schmerz versinke. das sie merkt, wie sehr sie mich im Stich gelassen hat.

Mom. Nay nannte sie Mom. Also war Sie die tolle Stiefmutter, von der Nay immer geschwärmt hat. Und sie nannte sie nicht mal beim Namen, wie es für Stiefkinder so Üblich ist, Nein. Sie nannte sie Mama. Also ist die Frau, die mich im auf die Welt gebracht hat, mehr Mutter für Nicht-leibliche Kinder, als für ihre richtigen Kinder. Oder eher ihr Kind.

Million dollar loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt