Kapitel 31: Der Anfang

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Anfangs war da das Geräusch von brechendem Glas. (Reagenzgläser die zu Boden geschmissen wurden). Dem folgte ein Streit in Englisch - zwischen zwei Männern, die sich beschimpften und obligatorisch schubsten. Und dann wurden als Zugabe mehrere Klappstühle gegen die Wand geworfen. Die Kirsche auf der Falle, die einem verlockenden Eisbecher glich, war der Schrei einer Labormitarbeiterin.

Kurz nacheinander brachen alle vier Wächter durch die Labortüren um herauszufinden, was zur Hölle los war. Ihnen offenbarte sich der verwirrende Anblick von Draco und Blaise die auf dem Boden miteinander rangen. Oder, um genauer zu sein, hatte Blaise Draco auf den Boden festgenagelt und schien ihn gerade zu erwürgen. Andere Mitglieder des Laborteams standen um das kämpfende Paar und sahen unglückselig und ängstlich aus.

Belikov beeilte sich, nach vorne zu treten. Sein Gesicht war eine Studie langmütiger Resignation. „Gentleman, würden sie bitte diese zwei heißblütigen Dummköpfe aufhalten, bevor sie noch weitere Sachen im Labor zerbrechen!"

Hände, die zuvor nervös über Waffen geschwebt waren, entspannten sich. Belikov war definitiv nicht panisch. Dies war kein Notfall. Dies war, was passierte, wenn Stress und Müdigkeit einen einholten. Wie es schien, waren nicht einmal Intellektuelle dagegen immun. Die Wächter wussten, was geschah, wenn Lunten, durch Wochen der Anspannung und Müdigkeit, entzündet wurden.

„Hey ihr", ermahnte sie einer der Wächter. Er steckte seine Maschinenpistole in seinem Halfter und vergrub seine Hände im Rücken von Blaises Jacke. Dann zog er. „Hört damit auf!"

Der Kreis, der aus den anderen Mitgliedern des Teams bestand, zog sich zusammen, was die Wächter näher zu den raufenden Zauberern trieb. Blaise fuhr herum, kaum dass er die Hände des Wächters auf sich spürte. Ein mit Chloroform getränkter Lappen wurde sofort auf das Gesicht des erschrockenen Mannes gedrückt. Er ging neben Draco zu Boden, der mit seinem Fuß einem zweiten Kerl gegen das Kinn schlug, gerade als dieser nach seiner Pistole griff. Der Mann taumelte zurück und wurde prompt von zwei Technikerinnen mit Chloroform betäubt. Es blieben nur zwei weitere Wächter übrig, die von mindestens einem Dutzend Wissenschaftler belagert wurden. Sie warfen sich auf die Männer, rangen sie zu Boden und entledigten diese ihrer Waffen und Walkie-Talkies. Es gab einiges Geschrei. Eine unglückselige Frau wurde von einer geschwungenen Faust im Gesicht getroffen. Aber der Widerstand der Wächter wurde schnell mit Chloroform und der enthusiastischen Verwendung von Klebeband im Keim erstickt.

Nachdem sie fertig waren, warf Blaise den Lappen in eine Ecke und schwankte ein bisschen auf seinen Beinen. Draco packte Blaises Arm, um ihn ein etwas zu stabilisieren.

„Ich habe dir gesagt, dass du es nicht einatmen sollst."

„Ja, hast du", sagte Blaise. Dann schüttelte er energisch seinen Kopf, um das schwummerige Gefühl loszuwerden. „Wie hast du es eigentlich geschafft, das ganze Zeug herzustellen?" Die Frage war an Belikov gerichtet, der verantwortlich dafür gewesen war, das Chloroform zu brauen.

„Es ist eine Kombination aus Bleiche, Azeton und Eis. Glücklicherweise wurde das Ganze von diesen Schlägern überwacht, die keine Ahnung von Chemie haben", antwortete Belikov.

Draco half dem Laborteam dabei, die bewusstlosen Wächter zu fesseln. Gerade nahm er etwas Abstand, um ihr Werk zu bewundern. Jetzt kam der knifflige Teil. Er schlüpfte aus seinem weißen Labormantel und begann die gestohlenen Waffen zu verteilen.

„Wir werden eine ganze Menge rennen müssen, also nehmt nur mit, was ihr braucht", erklärte Draco Blaise und Belikov. „Das Gewicht mag sich jetzt noch nicht schwer anfühlen, aber es wird schwer werden, wenn wir erstmal in Bewegung sind." Er schlang sich ein Maschinengewehr über die Brust und steckte eine Pistole in den Bund seiner Hose. Eines der Walkie-Talkies wurde an seinen Gürtel geklemmt. Belikov zeigte ihm, wie man die Lautstärke regulierte und die Kanäle änderte. Dann zog Draco einen Gummi aus einer Schublade und band sein Haar zurück. Einige kürzere Strähnen entkamen, deshalb steckte er diese einfach hinter seine Ohren. „Zieh deinen Laborkittel aus", wies er Belikov an. „Nichts helles, weißes oder andere Dinge, die einem schnell ins Auge fallen könnten, wenn wir herumschleichen. Man wird uns früh genug bemerken. Aber je später das passiert, desto besser."

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt