Kapitel 41 - Zeit

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Sorry nochmal, dass es so lange gedauert hat.
Bin in meiner Arbeit ausgebrannt - und das hat sich auch extrem auf mein Privatleben und meine Gesundheit ausgewirkt. Gerade geht es etwas besser :)

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Die Art, wie ihre Schlafgelegenheiten hergerichtet waren, brachten sie zum Lächeln. Das war gut. Es gab zu wenige Dinge, die sie in letzter Zeit noch zum Lächeln brachten.

Zuerst hatten sie die kleinsten Matratzen ausfindig gemacht, die sie finden konnten. Diese schienen sich in den Gästeschlafzimmern im oberen Stock zu befinden. Es gab keine andere Möglichkeit, sie herunterzubringen, als sie zu werfen. Sie kippte die erste Matratze mit über das Geländer, so dass diese mit einem lauten Krachen im Foyer landete, was zu einer riesigen Staubwolke führte, die in die Luft stieg. Hermione lehnte sich über das Geländer, um es genauer betrachten zu können. Sie konnte ein Schnauben gerade noch so ersticken darüber, wie dämlich die blanke Matratze aussah, die mitten in dem würdevollen Heim des verstorbenen Lucius Malfoy gelandet war. Draco hatte eine bessere Idee, wie man die zweite ins Erdgeschoss befördern könnte. Im Rückblick hätte sie es kommen sehen müssen. Er packte sie an ihrer Hüfte, ignorierte ihr Protestgeschrei und beförderte sie neben sich auf die Matratze, bevor er sie beide abstieß. Und ab ging's. Sie holperten auf ihrem provisorischen Floß schnell über die Stufen hinunter. Die zweite Matratze glitt in das Foyer, drehte sich in sanften Kreisen und kam neben der ersten zum Halt. Draco sah ziemlich selbstzufrieden aus.

Hermione lag immer noch flach auf ihrem Rücken. Dann legte sie sich ihre Hand über die Augen und lachte. „Ich kann nicht glauben, dass du das getan hast."

Er beugte sich, auf seinen Ellenbogen balancierend, über sie. „Würdest du es gern nochmal tun?", fragte er, plötzlich ziemlich ernst.

Sie hörte auf zu lächeln, jetzt, da sie sich gewahr wurde, dass sein Körper über ihrem war. Auch wenn er sein Gewicht auf seinen Armen trug. „Ich denke, dass wir genug Matratzensurfen für einen Tag hatten."

Er half ihr auf und dann half sie ihm, gemeinsam die Matratze zu dem von ihnen ausgesuchten Platz in der Bibliothek, zu schieben und zu ziehen.

Sie richteten sich ihre Betten ein paar Meter voneinander entfernt her. Damit waren sie nah genug an der Feuerstelle und doch umgaben sie Berge von Büchern, die sie enthusiastisch in die engere Wahl als Lesestoff gezogen hatte. Ein geeignetes Wort, das ganze Setup zu beschreiben, wäre 'heimelig'.

Romantisch ginge auch, dachte sie. Aber dieses Wort beinhaltete zu viel Erwartung.

***

Essensbeschaffung im Manor war an sich schon ein kleines Abenteuer. Lucius Malfoy (der Erste) hatte, Hermiones Meinung nach, eine brillante Methode entwickelt geheime Essensvorräte zu lagern.

Der erste Lucius war unglaublich unbeliebt, sowohl unter Reinblütern, als auch bei den Muggeln, mit denen er im sechzehnten Jahrhundert in England verkehrt war. Der letztere Sachverhalt war ohne Zweifel der Grund für den zuvor genannten. Es half auch nicht, dass unglaublich viele Gerüchte besagten, er wäre von Queen Elizabeth sitzen gelassen worden und hätte aus Rache, die Monarchin derart verflucht, dass sie nie jemand anderen angemessen für eine Hochzeit gefunden hatte. Es hörte sich alles ziemlich fantastisch an, aber bei den Malfoys konnte man nie wissen.

Wie auch immer, in Folge der gerade erwähnten Geschehnisse, wurde Lucius paranoid. Er war überzeugt davon, dass hinter jeder Ecke jemand lauerte, der ihn belagern oder enthaupten wollte.

Während es für einen Zaubereihaushalt durchaus möglich war, sich selbst von den Gefahren der Welt draußen abzuschirmen, würden der Zugang zu Essen und andere Notwendigkeiten irgendwann zu einem Problem werden. Muggel lagen oft falsch, wenn sie annahmen, dass das magische Volk alles heraufbeschwören konnte, was sie sich wünschten. Das stimmte nur für die Zauber, die kein körperliches Ergebnis erforderten. Und was die anderen Sprüche betraf, für diese wurden zumindest die rohen Komponenten benötigt, von dem, was man sich wünschte und dann brauchte man noch die Rechte, es via Aufrufzauber herzuhexen. Das war auch der Grund, warum größere Speise- und Vorratskammern der durchschnittlichen Zaubererhaushalte, traditionell mit den stärksten Schutzzaubern versehen waren. Andernfalls tendierten Dinge wie Puderzucker dazu, durch einen gedankenverlorenen Nachbarn zu verschwinden, der einen Hang dazu hatte, sein Mandelgebäck mit den benötigten Zutaten in der Nähe heraufzubeschwören. Es war nicht möglich, etwas aus dem nichts zu erschaffen, und unglücklicherweise, hatte noch niemand herausgefunden, wie man Einrichtungsgegenstände in Pudding verwandelte. Also, Pudding, der nicht aus Holzsplitter bestand.

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt