Kapitel 15: Eine helfende Hand

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Zusammenfassung:

Der Saboteur wird aufgedeckt. Projekt Weihnachten verliert an einem entsetzlichen Abend vier Mitglieder.

***

Hermione starrte auf den Monitor; auf das Ergebnis, zu dem die Modellierung der letzten sechs Stunden kam, die sie mit dem Computer durchgeführt hatten. Sie runzelte die Stirn. Vor lauter Frustration schüttelte sie die Faust.

Malfoys leises Lachen war fast unhörbar, aber sie hörte ihn, weil sie direkt über ihm stand, während er auf einem Stuhl vor dem Computer saß. "Wenn Drohungen nicht funktionieren, könntest du als nächstes Bestechung versuchen."

Und du weißt natürlich alles über solche skrupellosen Methoden, dachte sie. Es kostete sie einiges an Überwindung, keinen Blick auf das Whiteboard zu ihrer Linken zu werfen, auf dem die D.R.A.C.O. Notizen zusammengefasst waren, die er ihnen bisher überlassen hatte. Es war ein langsamer Prozess, der Kate McAlister noch mehr frustrierte als Hermione. Das ergab auch Sinn, weil McAlister eine Virologin war und es somit für sie besonders quälent war, sozusagen nur fragmentarische Einblicke in den Heiligen Gral zu erhalten. Malfoy dagegen hielt sein Wort – in den letzten anderthalb Wochen hatte er ihnen weitere Seiten übergeben, die er zumindest bisher gegen scheinbar belanglose Dinge eingetauscht hatte. Und trotz Harrys düsterer Vorhersagen war Hermione nie ein Bestandteil dieser Geschäfte gewesen.

"Noch nicht", warnte Harry, "gib dem Bastard etwas Zeit, daran zu arbeiten."

Aber dann brachte sie etwas dazu, D.R.A.C.O. vorübergehend beiseite zu schieben, als ihr zuletzt entwickelter Satz von ReGen Serum anfing, wirkungslos zu werden. Wenn man die Wirkzeit betrachtete, war es nicht länger angemessen, Ron diese Medikamente zu verabreichen. Das war auch der Grund, warum Mercer die SVM Technik eingeführt hatte, mit der man Modelle der verschiedenen Permutationen von ReGen auf dem Computer modellieren konnte, um zu sehen, wie diese sich gegen die kontinuierlich mutierende Infektion schlugen.

"Warum kriegen wir immer wieder andere Ergebnisse? Benutzen wir das Teil hier überhaupt richtig?"

"Hol Mercer, damit er es mal überprüft", schlug Malfoy vor. Seine gebrochene Nase war nun komplett verheilt, auch wenn man bei naher Betrachtung immer noch den Schatten der gräßlichen Wunde sehen konnte.

"Nein", meinte Hermione, "er hat gerade Pause. Lass ihn."

"Es könnte ein Eingabefehler sein", schlug Malfoy vor. Er nahm einen Becher der mit etwas gefüllt war, das nach Brandy roch, mit einem Spritzer Kaffee.

"Du hast die Daten selbst eingegeben."

Er zuckte mit den Schultern "Ich bin auch nicht unfehlbar."

"Wirklich?" Sie hob eine Augenbraue "Du tust aber so."

Malfoy warf ihr einen hochnäsigen Blick zu, der auf jedem anderen Gesicht liebenswert ausgesehen hätte. "Ich bin nicht verantwortlich dafür, für deine fehlerhafte Wahrnehmung, was mich betrifft."

Hermione war sich ziemlich sicher, wenn sie ein Streichholz anzündete, würde der Alkohol in seinem Atem ein Feuer zwischen ihnen entfachen. Dabei war er noch nicht einmal annähernd betrunken, aber die Nacht war noch lang. Sie folgte auf einen langen, frustrierenden Tag.

Was tat man also, wenn die Arbeit und Produktivität einen Tiefstand erlitt und man 36 Stunden am Stück ununterbrochen schuftete und das letzte Mal, als man etwas zu essen hatte, war, als Neville Longbottom einen Toast vorbeibrachte - und zu allem Überfluss sah Draco Malfoy sie nun an, als wären ein Schachbrett, auf dem er gegen einen Meister spielte?

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt