Chapter 7

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„Sehr geehrte Fluggäste, wir setzten in Kürze zur Landung an. Stellen Sie sicher, dass Ihr Sitz gerade gestellt und der Tisch zurückgeklappt ist. Wir bedanken uns bei Ihnen und wünschen Ihnen einen schönen Tag."
Ich sammelte meine Sachen ein und steckte sie zurück in meine Tasche, dann zog ich auch meine Schuhe wieder an und nahm die Decke von meinem Schoß. Dan hatte sein Zeug schon längste weggepackt und spielte jetzt nur noch ein wenig auf seinem Handy rum. Er war wirklich sehr kommunikativ.
„Wir haben die Parkposition erreicht. Vielen Dank, dass Sie mit Australian Airlines geflogen sind."
Da wir erste Klasse waren durften wir das Flugzeug als erste verlassen, das war mal Luxus, aber natürlich blieb Dan gewohnt lässig. Wir liefen zum Flugzeugausgang, dann durch diesen Gang bis in das Gebäude. Wir musste natürlich noch durch die Kontrolle, glücklicherweise besaß Dan, da er ja Amerikaner war, einen amerikanischen Pass und so mussten wir nicht durch die Touristenkontrolle. Als wir endlich fertig waren und unser Gepäck hatten machten wir uns auf den Weg in die Eingangshalle. Unser Gepäck wurde hinter uns her gefahren, also ich musste bis jetzt immer meine Koffer selber ziehen. Plötzlich griff Dan nach meiner Hand, ich wollte sie empört wegziehen, doch er hielt sie fest.
„Wir sind ein Paar Clary! Glaub mir, mir macht das auch keinen Spaß, aber ich stellte mir einfach vor du wärst Megan Fox und dann ist das ganz ok."
Ich hatte das dringende Bedürfnis ihm eine aufs Maul zu geben.
„Jetzt wo ich an Ryan Gosling denke ist es nur noch 40% zum Kotzen!"
Zickte ich zurück und er drückte meine Hand fester, doch plötzlich blieb er stehen und ich wurde unsanft zurück gezogen.
"Verdammt Dan!"
Fuhr ich ihn an, aber ihm war mein angriffslustiger Ton egal.
„Dein Ring!"
„Was für ein Ring?!"
Ich sah ihn verständnislos an, wenn er die nächsten 2 Monate nur in Rätseln mit mir reden würde, dann würde das verdammt anstrengend werden.
„Wir zwei. Verlobt. Ring?"
Meinte er und ich kam mir wie ein kleines Mädchen vor, dem man erklärte, dass Sand nicht essbar war.
„Verdammt."
Murmelte er und ich beobachtete ihn dabei, wie er versuchte eine schnelle Lösung zu finden.
„Komm mit."
Er zerrte mich am Arm unsanft zurück und ich war nah daran stehen zubleiben, mich auf meinen Hintern fallen zu lassen und auf bockiges Kind zu machen, aber ich hatte die leise Befürchtung, dass Dan mich dann umbringen würde. Er zerrte mich zu einem teuer aussehenden Schmuckladen. Keine Ahnung was der in einem Flughafengebäude zu suchen hatte. Vielleicht fiel einem Ölscheich ja kurz vor seinem Abflug ein, dass 9 Rolex Uhren nicht genug waren. Nur so eine verrückte Idee.
Innen erwartete uns eine junge Verkäuferin, die uns quasi ansprang und fragte.
„Wie kann ich Ihnen behilflich sein?"
Dan kam ohne weitere Umschweife zum Thema.
„Haben Sie Verlobungsring?"
Sie sah zwischen uns hin und her und meinte dann.
„Ähm ja, aber sollte die Zukünftige da lieber nicht dabei sein?"
Dan sah zu mir und meinte dann.
„Ach wir sehen das nicht so eng. Verlobungsringe?"
Sie lief zu einer Glasvitrine, nachdem sie uns beiden nochmal einen verwirrten Blick geschenkt hatte, und holte ein paar heraus.
„Also hier hätten wir ein Auswahl."
Sie zeigte uns welche, ich verzog das Gesicht, denn keiner gefiel mir so recht. Ich wusste, dass das keine echte Verlobung war, aber ich hatte mir doch einen etwas außergewöhnlichen Ring erhofft.
„Den da."
Er wies auf eine, ich starrte diese Ding, kein anderes Wort passte dazu, entsetzt an. Dan konnte vergessen, dass ich den auch nur in die Nähe meines Ringfingers bringen würde. Sie sah mich an und ich blickte verzweifelt auf die anderen, aber keiner war besser.
„Sicher?"
Wollte sie wissen, Dan folgte ihrem Blick, der auf mir lag.
„Gut welchen willst du?"
Fragte er genervt.
„Keinen wenn ich ehrlich bin."
Er rollte mit den Augen und wand sich wieder an die Verkäuferin.
„Ok wir nehmen den da."
Er zeigte auf einen sehr schlichten Ring, mit einen Diamanten, der Ring war nicht hässlich, aber auch nicht wirklich etwas besonderes. Die Frau nickte etwas verstört, holte dann ein Maßband hervor und ich hielt ihr widerwillig meinen Hand hin, nachdem sie die Größe des Rings bestimmt hatte sah sie die Ringe danach durch.
Schließlich zahlte Dan mit der Karte und drückte mir das kleine Kästchen dann in die Hand. Ich rollte mit den Augen und steckte mir das Ding an.
Er lief einfach vor und ich stand noch kurz in dem kleinen Geschäft, die Verkäuferin warf mir einen mitleidigen Blick zu. Dan griff außen wieder nach meiner, nun mit einem Verlobungsring geschmückten, Hand und wir liefen los.

„Hei Albert."
Begrüßte Dan einen Mann in den 60ern, ich lächelte und sagte.
„Ich bin Clary."
Der Mann nickte mir höflich zu und geleitet uns zu dem Wagen. Ich war schon etwas verwirrt, denn normalerweise holte doch die Familie einen ab, oder? aber diese Familie war etwas speziell, da war der Sohn das beste Beispiel für. Dan zog mich etwas hinter sich her, denn während ich mich hier etwas umsah wollte er zum Wagen. Kein Anstand dieser Mann!
Albert kümmerte sich, nachdem er uns die Tür aufgehalten hatte, um unser Gepäck. Dan lies im Wagen augenblicklich meine Hand los und ich rollte mit den Augen. So schlimm war ich nun wirklich nicht.
Während ich fast die ganze Fahrt begeistert aus dem Fenster sah starrte Dan unentwegt in sein Handy. Ich fragte mich, ob er sterben würde, wenn ich das Ding jetzt aus dem Fenster schmeißen würde. Ich sah ihn kurz belustigt an, ehe ich wieder der unbekannten Landschaft meine Aufmerksamkeit widmete.
Schließlich bog Albert ab und ich riss beeindruckt den Mund auf. Wir fuhren an riesigen Villen vorbei, eine pompöser als die andere. Schließlich kam sie an der bisher größten Villa an, Albert hielt kurz, der Pförtnern, ja sie hatten einen Pförtner, der in so einem Kasten saß, öffnet ein paar Sekunden später das Tor.
Wir fuhren eine Allee entlang und ich konnte nicht anders, als gaffen. Schließlich bot sich mir gerade ein Blick, den man sonst nur aus Hollywoodfilmen kannte. Dan hatte zwar das Handy weggesteckt, aber wirkte immer noch sehr unbeeindruckt. Das war mir aber jetzt offiziell egal, ich befand mich im verdammten Paradies!
Albert fuhr um einen imposanten Brunnen herum und ich hatte das Gefühl, dass alles was ich bis jetzt gesehen hatte ein Scheiß gegen dieses Haus und Grundstück war. Wir hielten und Albert öffnete die Tür, ich stieg aus und kam gar nicht mehr aus dem Staunen raus.
Zwei Butler, und zwar genau solche, wie man sie sich vorstellte, kamen und brachten unser Gepäck durch einen Seiteneingang in das Haus. Dan griff wieder, sehr grob, nach meiner Hand und lief mit mir auf die Haustür zu.
Mit eine mal wurde ich sehr nervös, was, wenn sie mich nicht mochten? Klar ich wusste, wir waren nicht zusammen, aber immerhin würde ich hier 2 Monate verbringen und wenn sie mich nicht mochten, dann würde das nicht halb so schön verlaufen. Wir liefen durch eine Art Eingangshalle, von der eine große breite Treppe nach oben führte. Es war wie in einem Palast aus einem Disney Film!
Wir liefen weiter und ich hatte gar nicht genug Zeit mich großartig umzusehen. Dan führte mich immer weiter durch dieses riesige Haus, bis wir schließlich im Garten ankamen. Also wenn ich jetzt noch nicht beeindruckt gewesen wäre, dann wäre es spätestens jetzt so weit gewesen.
Wo sollte ich zuerst anfange? Also erstens die Aussicht. Mitten auf das wunderschöne Meer, dann der riesige Pool, die Bar, die Palmen und und und...
Eine Frau erhob sich, ich schätzte sie auf etwa Mitte 50, und kam auf uns zu.
Sie sah einfach nur umwerfend aus, mit diesem weißen Sonnenhut, der großen teuren Sonnenbrille und dem Badeanzug, über den sie ein transparentes Kleid trug.
„Daniel!"
Sagte sie erfreut und kam auf ihn zu, die beiden umarmten sich fest und er ließ meine Hand los.
„Und du musst Clarissa sein."
Wand sie sich, nachdem die beiden sich geherzt hatten, mir zu.
„Ähm ja Claire oder Clary wäre mir lieber."
Meinte ich schüchtern, die Frau schenkte mir ein leichtes Lächeln und ich lächelte zurück.
„Ich bin Harper."
Ich nahm kurz ihre Hand und ich hoffte inständig, dass sie mich mochte, denn ich hatte das Gefühl, wenn sie mich nicht mochte, dann hatte ich ein ernsthaftes Problem.

Gonna Be Your Fakegirl?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt