Chapter 37

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Am Morgen wachte ich schon recht früh auf, ich musste erstmal nachdenken um zu verstehen warum ich nicht bei Dan im Bett, sondern auf einer Liege am Strand lag. Mir fiel wieder ein, wie ich ihm gestern meine ganzen Gefühle offengelegt hatte nur um dann festzustellen, dass er schlief.

Neben mir war eine fast leere Schnapsflache, die hatte ich mir an einem 24h Kiosk gekauft und war dann mit dieser hier an den Strand gelaufen. Das erklärte dann wohl auch meine Kopfschmerzen, ich rappelte mich etwas auf und fasste mir an den schmerzenden Nacken.

Verdammt. Ich hatte mich auf dieser blöden Liege so verlegen, dass ich mir wohl einen Muskel gezerrt hatte.

Ich kreise ein paar mal mit meinem Kopf, aber mehr als dass mir schwindelig und etwas schlecht wurde passierte nicht. Innerlich verfluchte ich mich für meine gestrige Reaktion, denn nun hatte ich einen totalen Kater. Ich wollte einfach nur in das weiche, große Bett und den ganzen Tag schlafen, das war aber leider nicht möglich, denn heute stand die Shoppingtour mir Mila und Harper an. Ich blieb noch etwas sitzen, eine Morgenbrise wehte mir immer wieder meine Haare ins Gesicht, was ich allerdings gekonnt ignorierte.

Die Sonne schien gerade erst aufgegangen zu sein. Ich beschloss zurück zu gehen und mich erstmal zu duschen, ein starker Kaffee und eine Kopfschmerztablette würden den Rest regeln.

Wie weit war ich gestern gelaufen? Es kam mir wie ein halber Marathon vor, als ich schlussendlich am Haus der Kings ankam.

Ich lief leise wieder in das Haus und die Treppen nach oben, traditionsgetreu verlief ich mich einmal, ehe ich am Zimmer ankam und ganz leise die Türklinke nach unten drückte.

Ich kniff die Augen zusammen, als ob das irgendetwas an dem Quietschen der Tür ändern würde, als ich zu dem Bett sah lag dort kein schlafender Dan, sowie ich das erwartet hatte. Ich zog verwundert die Augenbrauen hoch, auch das Bad war leer.

Vielleicht war er joggen gegangen. Kam es mir, als ich auf die Uhr sah, die kurz vor sechs anzeigte kam mir das allerdings unwahrscheinlich vor. Er stand zwar früh auf, so früh allerdings auch nicht.

Außerdem konnte ich seine Sportschuhe in einer Ecke liegen sehen. Ich beschloss trotzdem erstmal duschen zu gehen, denn mir war kalt und ich fühlte mich etwas verklebt, was angesichts der salzigen Brise auch kein Wunder war.

***

Nach der Dusche fühlte ich mich schon deutlich besser, ich zog mich an und beschloss dann nach unten zu gehen. Von Dan war immer noch keine Spur zu sehen. Wo war er nur? Ich lief nach unten und hört ich eine aufgeregte Stimme aus der Küche.

„Nein...Sie ist nicht da....Keine Ahnung seit wann sie weg ist!....Nein ihr Zeug ist noch da...Natürlich habe ich versucht sie auf ihrem Handy anzurufen, aber das lag auf dem Nachttisch....Ich war auch schon im Garten, am Strand und hab die ganze Straße nach ihr abgesucht...Josh hör auf mich anzuschreiben, ich habe nun mal geschlafen!....Warum gehst du gleich davon aus, dass ich irgendetwas gemacht habe?!..."

Ich atmete überrascht auf. Er hatte mich gesucht?

Mit einmal fühlte ich mich ziemlich schuldig. Ich hatte eigentlich nicht vor, dass irgendjemand etwas von meinem nächtlichen Ausflug an den Strand mitbekam. Ich entschloss mich in die Küche zu gehen, dann könnten mein Bruder und Dan zumindest aufhören sich Sorgen zu machen. Nur was sollte ich sagen, wenn er mich fragte, wo ich war?

Da musste ich mir wohl spontan etwas ausdenken.

„Morgen."

Murmelte ich, Dan wirbelte herum und sein gerade noch sehr angespanntes Gesicht wurde sofort entspannter und ich konnte sogar ein kleines, erleichtertes Lächeln erahnen.

„Josh du kannst deine Hasstirade gegen mich beenden, sie ist hier. Ihr geht es gut."

Ohne noch auf eine Antwort zu warten legte Dan auf und legte das Handy auf die Küchentheke, dann lief er mit zwei großen Schritten auf mich zu. Ich erwartete, dass er mich jetzt anmotzte oder schlimmeres, doch stattdessen schloss er mich in seine Arme und drückte mich fest an sich.

„Man Clary wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht."

Ich brauchte noch etwas um diese Situation zu checken, dann drückte ich mich ebenfalls etwas an Dan.

„Ich bin voll erschrocken, als ich in der Nacht aufgewacht bin und du weg warst."

Teilte er mir mir mit und ich konnte nicht anders, als zu lächeln, denn es war süß, dass er sich Sorgen machte. Gleichzeitig tat es mir natürlich leid!

„Ich konnte nicht schlafen."

Meinte ich und genoss es, dass Dan mich immer noch umarmte und diese Umarmung wohl auch noch ein bisschen länger dauern würde.

„Warum hast du mich nicht geweckt?"


Fragte er mich mit sanfter Stimme.

„Ich hatte Angst, dass du dann sauer wirst."

Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber wenigstens war es nicht total gelogen. Er seufzte und drückte mich etwas mehr an sich.

„Tut mir leid, ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst."

„Ist schon gut, aber ich habe etwas bei dir gut, weil dein Bruder hat mich mit den wüstesten Beschimpfungen über das Handy angebrüllt."

Ich konnte nicht anders, als lachen und es fühlte sich schön an, dass er nicht mehr wütend zu seien schien.

Na wenigstens war das jetzt geklärt. Er machte uns beiden einen starken Kaffee und als er gerade abgelenkt war nahm ich eine Schmerztablette.

Er musste ja nicht wissen, dass ich mich quasi in den Schlaf gesoffen hatte.

Dan lud mich dann auch noch zum Frühstücke ein, was mir natürlich ein breites Lächeln aufs Gesicht zauberte.

Gonna Be Your Fakegirl?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt