„Kommt noch was?"
Ich sah Dan an, der mich nun schon eine Weile einfach nur grinsend ansah.
„Ich wollte nur sehen wo du bist, nachdem mein Bruder dich so schamlos angemacht hat und du wahrscheinlich vollkommen geflasht von meinen Kusskünsten bist."
„Musst du immer so direkt sein?"
Wollte ich wissen, obwohl es weniger eine Frage, als eine Feststellung war.
„Ja ich denke schon, das ist meine Erziehung, kannst ja mal mit meiner Mutter drüber reden, aber pass auf, dass kein Kaffee in der Nähe ist, sonst landet der wieder auf dir oder sogar auf ihr!"
Gab er ganz schlau von sich und ich sah ihn genervt an, als ob das mit dem Kaffee meinen Schuld gewesen wäre. Mir wurde diese „Diskussion" eindeutig zu blöd, als lief ich mit meinem Handy in der Hand an ihm vorbei, allerdings kam ich nicht gerade weit, denn Dan hielt mich an meinem Handgelenk fest und so schnalzte ich wie ein Gummi zurück.
„Was soll das Dan?"
Motzte ich ihn an und sah ihn wütend von unten an, er aber grinste nur und ich konnte mir auch vorstellen warum. Ich war gut zwei Köpfe kleiner als Dan und so sah ich gerade bestimmt wie ein wütender Gartenzwerg aus. Schade, dass ich seinen Sinn für Humor nicht umbedingt teilte.
„Wir sollen doch glücklich rüber kommen Schatz, sonst glaubt uns das doch keiner, dass hast du selbst gesagt."
Ich sah ihn weiter entnervt an und verfluchte mich zu tausendsten mal mich auf den ganzen Mist hier eingelassen zu haben.
„Heute kommen übrigens wichtige Geschäftspartner von meinem Vater, also solltest du dich vielleicht noch etwas herrichten."
Meinte er und sah mich an, ich, die ungeschminkt und ihrem Sommerkleid, nicht wirklich vorzeigbar aussah.
„Danke für die frühe Mitteilung. Als Sekretär wärst du wirklich einen Niete!"
Giftete ich ihn an und lief aus der Bibliothek.
„Deswegen bin ich gleich Boss geworden!"
Rief er mir hinter her und ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Schließlich kam ich in unserem Zimmer an, heilige Scheiße sah es hier aus. Die Angestellten mussten sich ja auch sonst was denken, glücklicherweise war Dan genauso unordentlich wie ich und so war ich nicht alleine für dieses Chaos verantwortlich. Ich beschloss wenigstens ein wenig Ordnung zu schaffen, was wirklich an einem Weltwunder grenzte, denn normalerweise beschloss ich erst dann aufzuräumen, wenn der Weg von meiner Zimmertür zu meinem Bett vollkommen versperrt war.Ich sammelte gerade alle meine Klamotten ein, als ich plötzlich heißen Atem an meinem Nacken spürte, ich zuckte zusammen und drehte mich blitzschnell um. Jayden stand dicht vor mir und grinste mich an, was zur Hölle war heute nur los? Erst waren Dan und ich uns unfreiwillig näher gekommen, näher, als es mir lieb war, dann baggert Jayden mich an, woraufhin Dan mich demonstrativ vor ihm küsst und jetzt war Jayden hier im Zimmer von Dan und mir und hatte sonst was vor.
„Gott du hast mich erschreckt!"
Meinte ich und machte einen Schritt zurück, denn diese Nähe zu Jayden war mir unangenehm, er hatte etwas an sich, dass ein sehr großes Unwohlsein in mir hervorrief.
„Du musst doch keinen Angst vor mir haben."
Ich sah ihm unsicher in die Augen und versuchte mich instinktiv noch etwas weiter weg entfernen. Jayden streckte seine Hand nach mir aus und legte sie an meine Wange.
„Nicht..."
Murmelte ich und machte erneut einen Schritt nach hinten, aber er lief einfach mit.
„Jayden bitte lass das..."
Sagte ich ruhig.
„Komm schon Clary, du willst es doch auch!"
„Nein...Nein Jayden ich will das nicht...Bitte..."
Sagte ich sehr deutlich.
Aber Jayden entfernte sich nicht von mir, er kam mir eher noch näher. Was wollte er denn nur von mir? Verstand er das Wort Nein nicht? Er näherte sich mich noch etwas mehr an und ich kniff die Augen zusammen. Wenn ich mit einer Sache nicht klar kam, dann war es, wenn jemand mir zu nahe kam, ohne das ich das wollte.
„Verdammt Jayden, nimm deine Hände von mir! Ich habe nein gesagt und das ist auch exakt das, was ich meine! Wenn eine Frau nein sagt, dann hast du das verdammt noch mal zu akzeptieren! Also nimm jetzt deinen Griffel von mir oder ich werde dir jeden einzelnen deiner widerlichen Finger brechen!"
Ich war mit jeden einzelnen Wort lauter geworden und hatte ihn weg gestoßen. Jayden sah mich mit einem überraschten und auch etwas geschockten Blick an.
„Ich denke du solltest jetzt gehen, Bruder."
Mein Blick wanderte zur Tür, Dan stand da, er sah mich und Jayden an. Obwohl seine Stimme ruhig war wusste ich, dass es in seinem Inneren brodelte.
„Jayden wann verstehst du es endlich? Du solltest endlich kapieren, mit wem von uns beiden Clary zusammen ist! Clary ist nicht Elizabeth! Merk dir das ein für alle mal, denn nächstes mal bremse ich die Kleine nicht aus und dann bricht sie dir jeden einzelnen deiner Finger und jetzt verschwinde und halte dich fern von Clary!"
Ich sah Dan überrascht an. Was meinte er damit, dass ich nicht Elizabeth war? Aber es schien die gewünschte Wirkung zu haben, denn Jayden entfernte sich von mir und verließ das Zimmer. Ich atmete aus, ich vergrub meine Hände in meinen Haare und merkte, dass ich zu zittern begonnen hatte.
„Alles klar Kleine?"
Dan kam auf mich zu, ich atmete noch ein paar mal ein und aus und versuchte mich zu beruhigen. Dan legte seine Hand auf meinen Arm und sah mich genau an.
„Ja sicher."
Meinte ich schließlich und lies meine Hände wieder sinken, Dan stand vor mir und sah mich weiter prüfend an.
„Tut mir echt leid, dass dieser dumme Sacke seine Finger nicht bei sich behalten kann."
„Ist schon in Ordnung ist ja nichts passiert."
Dan sah mich noch etwas an, dann nickte er und meinte.
„Dem hast du es ganz schön gegeben Clary."
Ich musst leicht grinsen und sah auf den Boden, Dan lachte ebenfalls leise und sagte.
„Weißt du wirklich wie man Finger bricht oder soll ich dir das lieber zeigen?"
„Nein aber ich weiß wie man Männer in die Eier tritt, also wäre ich an deiner Stelle vorsichtig mein Freund."
Ich war während ich das gesagt hatte dicht vor ihn getreten und hatte ihm dabei tief in die Augen gesehen. Dan grinste und sich drückte mich an ihm vorbei ins Badezimmer. Hin und wieder war Dan ein nicht vollkommener Idiot, die Betonung liegt auf hin und wieder.
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Gonna Be Your Fakegirl?!
RomanceClary ist eine normale Studentin. Sie lebt in Melbourne mit ihrem Bruder in einer Wohnung und eigentlich ist alles gut. Eigentlich... Wenn da nicht der idiotische beste Freund von Josh, ihrem Bruder, wäre. Nicht nur, dass Dan ein reicher verwöhnte K...