Ergriffen von neuer Zuversicht saß Erwin die nächsten Tage aufrechter in seinem Käfig. Zu erfahren, dass Levi unversehrt war, hatte ihm neue Kraft geschenkt. Sein Gemüt war um einiges leichter und die Entschlossenheit, für die er bekannt war, war in seinen Blick zurückgekehrt. Doch mit seiner Angst um Levi war auch Zeke verschwunden. Und das wiederum gab Erwin einen neuen Grund zur Sorge.
Er wusste, dass Zeke nach diesem Fehlversuch, Levi unschädlich zu machen, nicht einfach aufgeben würde. Er würde es wieder versuchen, würde nach neuen Wegen suchen, die Bedrohung durch den Hauptgefreiten zu beseitigen.
Erwin zuckte mit den Ohren, sein Blick war ernst. Er musste einen Weg hier raus finden und zu den Aufklärern zurück kehren.Doch Zeke hatte mitgedacht.
"Stellt den Neuzugang zu den anderen" Kenny Ackermann lehnte am Schreibtisch und schien Zeke in seiner Abwesenheit zu vertreten. "Und dann schließt ab, ja? Wir können uns keine weiteren Flüchtlinge erlauben" Kenny nahm einen Zug von seiner Zigarre und blies den Rauch dann seelenruhig in den Raum. Erwin rümpfte die Nase bei dem Gestank.
In diesem Moment glitt Kennys Blick zu ihm hinüber. Die Augen des Mörders blitzten. Doch Erwin ließ sich davon nicht beeindrucken. "Wie geht es deiner Seite?" fragte er kühl. Der Blick des Größeren verdunkelte sich drohend bei diesen Worten. Erwin nahm das zufrieden zur Kenntnis. "Ich würde die Klappe an deiner Stelle noch nicht so weit aufreißen, Smith..." Kenny nahm erneut einen Zug. Wieder füllte Rauch den Raum. Erwin blickte ihn unerschütterlich an. "Auch Levi ist verwundbar... Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Zeke ihn in die Hände bekommt... Und seiner jämmerlichen Existenz ein Ende bereitet..." er schob sich seinen Hut ein wenig aus der Stirn. Sein Blick war kalt. Erwin überspielte den kleinen Stich, den Kennys Worte ihm versetzten. Als Kenny ein weiteres Mal Rauch in den Raum blies, rümpfte er wieder die Nase. Es roch fast nur noch danach. Das einzige, was Erwin sonst noch zu riechen vermochte, war die starke Salbe, mit der man Kennys Wunde versorgt hatte. Der Serienmörder spazierte bereits wieder wie unversehrt durchs Leben. Ob er sich wirklich so schnell erholt hatte, oder ob er seine Schwächen einfach nur gekonnt überspielte, konnte Erwin nicht sagen. "Auch Zeke wird Levi nichts anhaben können. Er wird ihn ohne zu zögern umbringen" sagte Erwin kühl. Kenny lachte leise. Er sah wieder zu Erwin rüber. "Wird er das?" er lächelte dunkel. "Soweit ich weiß, steht er total auf Blondes Haar und blaue Augen... ~"
Erwin verkrampfte kurz.Was?
"Ackermann, Sir! Es ist wieder einer entkommen!" ertönte plötzlich eine weibliche Stimme von einer der Türen. Sofort wurde Kennys Blick dunkler. Er wandte sich ihr zu. "Schon wieder??" fragte er düster. Er stieß sich vom Tisch ab und drückte seine Zigarre gereizt an einer kahlen Stelle in der Wand aus. Dann ließ er sie kalt fallen. Erwin beobachtete ihn. "Seit wann lasst ihr euch von kleinen erbärmlichen Fellknäulen reinlegen??" Kenny schritt zur Tür und zog sich seinen Hut tiefer ins Gesicht. Jeder Schritt dieses Mannes strahlte eine unheimliche Gefahr aus... Erwin sträubte sich das Fell. "Wir wissen nicht, wie das passieren konnte" erklärte die Frau sachlich, neigte jedoch sicherheitshalber den Kopf. "Dann findet es heraus" sagte Kenny rau. "Ich bezweifle, dass Zeke sehr erfreut wäre..." er trat zur Tür und folgte der Frau dann den Flur entlang. Erwin lauschte, wie seine Schritte sich entfernten. Sein Pelz kribbelte.
Jemand ist entkommen?
Er zuckte mit den Ohren und ließ seine Muskeln spielen. Wenn es jemandem hier gelungen war, zu fliehen...
Hatte er dann vielleicht auch eine Chance?
"Psst! Hey du!" Erwin spitzte die Ohren und suchte das Zimmer nach dem Ursprung des Zischens ab. "Hier unten" kam es erneut leise. Erwin trat an die Gitterstäbe und blickte über die Tischkante nach unten. Seine Augen blitzten überrascht. Vor ihm saß ein kleiner, nachtschwarzer Kater auf dem Boden. Seine Vorderpfoten waren schneeweiß und er blickte zu Erwin nach oben. "Bist du Erwin Smith?" maunzte der kleinere. Erwin schnippte kurz misstrauisch mit dem Schwanz. War er auch einer der freiwilligen, wie die Katzendame, die ihn angesprochen und verspottet hatte? "Mit wem habe ich das Vergnügen?" fragte er kühl. Der kleinere schnurrte leise. "Ich bin Nero... Der Kater, der den Menschen hier Kopfschmerzen bereitet~" er leckte sich belustigt über die Pfote und fuhr sich dann übers Ohr. Erwin setzte sich und legte den Schwanz fein säuberlich um die Pfoten. "Kopfschmerzen?" wollte er wissen. Nero sah zu ihm hoch. "Ich bin es, der hier dauernd Leute raus lässt~" schnurrte er. Erwins Herz schlug etwas höher. "Die Ladies von drüben haben darauf bestanden, dass ich auch dich raus lasse" Nero blinzelte, er wirkte trotz der ernsten Situation seltsam beschwingt. Ein aufgeregtes Kribbeln fuhr durch Erwins Körper. Vielleicht würde er doch zu den Aufklärern zurück kehren können!
DU LIEST GERADE
Catnip [AoT: Eruri Fanfic]
Fanfiction[Basierend auf "Um Ein Schnurrhaar"] Erwin Smith. Der dreizehnte Kommandant des Aufklärungstrupps. Kluger Kopf, überragender Stratege. Kühles, berechnendes Auftreten. Starke Ausstrahlung. Levi Ackermann. Der Stärkste Soldat der Menschheit. Hauptgefr...