Kapitel 32

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„Na los, beweg dich!"
Levi verschränkte gelangweilt die Arme und sah Zeke dabei zu, wie er versuchte, seinen Hengst zu bewegen. Sie waren nun schon ein paar Tage unterwegs. Der Blonde stand vor dem Tier im Gras und hielt die Zügel in der Hand. Bestimmend zog er daran und versuchte, das Tier in Bewegung zu bringen. Wirklich ein sehr amüsantes Bild, fand Levi, wäre seine Lage nicht so ernst. „Bist du bald fertig?" fragte er trocken. Nach allem, was der Blonde ihm und Erwin angetan hatte, durfte er sich ruhig ein wenig blamieren. „Ich sehe schon, das perfekte Pferd für dich, was Levi?" Zeke zog ein weiteres mal an den Zügeln. Der Hauptgefreite war sehr stolz auf die Standhaftigkeit des dunklen Tieres. „Wir sind uns in der Tat sehr ähnlich" sagte Levi gleichgültig. „Er hat auch was gegen Affen~" Wie zur Bestätigung schnaubte der Hengst. Der Blonde sah über die Schulter. Er wirkte kurz auf merkwürdige Weise ertappt. Doch dieser Ausdruck war schnell wieder verschwunden. Stattdessen wurde sein Blick etwas dunkler. „Du hast einen sehr interessanten Sinn für Humor, Hauptgefreiter~" sprach er dann. Levi blickte ihn eindringlich an. Ihm war die leise Drohung in Zekes Stimme nicht entgangen. Er wurde still. So sehr er diesen Mistkerl auch umbringen wollte... Er hatte nicht vergessen, was auf dem Spiel stand...

Erwin...

Einen Moment lang rührte er sich nicht. Doch dann ließ er die Arme sinken und trat langsam näher, sein Blick war bitter. „Man könnte meinen, wenn du in der Lage bist, die Titanen so viele Menschen töten zu lassen..." Levi unterdrückte die aufkochende Wut, die sich bei diesen Worten sofort wieder meldete „... solltest du mit einem Wesen dieser Größe um können..." spottete er bitter. Er nahm Zeke die Zügel aus der Hand. Sein Blick war etwas kälter geworden. Er sah aus dem Augenwinkel, wie Zeke lächelte. „Wie ich sehe, nimmst du mir das immer noch übel~" sprach er. Levi musste sich sehr zurückhalten, um diesem Mistkerl nicht sofort die Kehle aufzuschlitzen. Er biss die Zähne zusammen. „Du hast unzählige meiner Untergebenen auf dem Gewissen" presste er düster hervor. Und in der Tat hatte er während ihrer gemeinsamen Reise erfahren dürfen, dass Zeke der mysteriöse Stratege hinter den Titanen war... Genau wie Erwin es vermutet hatte... Levis Klingen schienen in ihren Halterungen sofort etwas schwerer zu werden... vor allem, als er an das bild seines schwerverletzten Kommandanten dachte, der schwach in einem der Wagen lag. „Vielleicht hättest du mir das nicht erzählen sollen..." fuhr er dunkel fort. „... denn ich bin geneigt, meine Wut darüber an deiner hässlichen Fresse auszulassen..." er fuhr seinem Hengst durchs Fell. Seine Augen blitzten mordlustig. „Sei froh, dass ich das nicht kann..." wisperte er dann gefährlich. Der blonde betrachtete ihn kühl... Doch Levi entging nicht, dass doch ein Hauch von Sorge in Zekes Augen aufblitzte. Ihm war klar, dass Levi seine Drohung zweifellos wahr machen würde, wenn er könnte. „Aber, aber, Levi..." säuselte er, doch Levi unterbrach ihn.  „Wenn Erwin nicht wäre..." er blickte Zeke nun direkt ins Gesicht. „... hätte ich dich längst in kleine, Mundgerechte Würfel geschnitten und dich an deine großen Freunde verfüttert..." seine Stimme war schneidend. „Ich bin sicher, du möchtest auch gern wissen, wie es ist, als Titanenscheiße zu enden... wo du doch so viele meiner Untergebenen zu genau diesem Schicksal verdammt hast... ~" mit blitzenden Augen wandte er sich wieder seinem Pferd zu. Kurz war es verdächtig still. Erst jetzt erkannte Levi, dass er seine bissigen Worte im nächsten Moment bereuen würde. „Nh!" sein Griff um die Zügel wurde verkrampft, als der blonde ihn plötzlich fest am Hintern packte. Levi biss die Zähne zusammen.

Verdammt...!

„Ich bin sehr gerührt, dass du dir um meine Zukunft solche Gedanken machst... Levi..." raunte Zeke hinter ihm. Er spürte, wie Zekes Atem sein Ohr streifte. „G-gnh..." Die Hand des größeren packte noch etwas fester zu. Levi sog scharf die Luft ein. „Aber zu deinem schnuckeligen Mundwerk hatte ich etwas gesagt... nicht wahr...?" fuhr der Blonde fort, während er sich daran weidete, wie Levi sich unter seinen Fingern quälte. Seine Hand glitt tiefer... „Vielleicht bin ich ja zu zimperlich mit dir..." ...und fand hinterlistig den Weg zwischen Levis Beine. „Gnh!!" Der Hauptgefreite verkrampfte erschrocken. „Du verdammter W- hah... Sch... Scheiße...!" Geradezu haltsuchend klammerte er sich an die Zügel seines Hengstes als die Finger des Blonden über den Stoff in seinem Schritt glitten.

Catnip [AoT: Eruri Fanfic] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt