Kapitel 12

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„Da haben welche versucht einzubrechen und du bist ernsthaft da geblieben?! Du bist doch verrückt! Ich wusste, dass dieser Typ nur Ärger bedeutet." regte Peter sich auf.
Maja, Eva und Peter saßen bei Peter im Wohnzimmer, es war Sonntagnachmittag und sie aßen Kuchen.

Nach einem gemeinsamen Frühstück hatte Felix Maja nach Hause gefahren. Sie hatten ziemlich lange gebraucht um sich voneinander zu verabschieden und direkt ein Treffen für den Abend ausgemacht. Felix wollte zu Maja kommen, sie würden Pizza bestellen und Felix zum ersten Mal in seinem Leben Tatort schauen.

„Na, da kann Felix ja jetzt auch nix für, wenn jemand versucht bei ihm einzubrechen. Und so wie ich es verstanden habe, hat er genau richtig reagiert und alles getan, um Maja zu beschützen." sagte Eva und schaute Peter böse an. Der war aber noch nicht fertig.
„Ahja, also heißt du es gut, dass er eine verbotene Waffe in seiner Wohnung hat? Wer hat denn bitte ein Butterfly rumliegen?! Der ist doch schlechter Umgang."

Maja seufzte. So langsam war sie mit ihrem Latein am Ende. Sie verstand nicht, wieso Peter immer nur das Negative in Felix sah anstatt sich für sie zu freuen.

„Mein Gott, das hat er vor Jahren gefunden, wieso sollte man es wegwerfen? Ich hab mich sicher bei ihm gefühlt. Klar, war ne unangenehme Situation das Ganze und möchte ich auch nicht nochmal erleben... aber Felix war da nun wirklich nicht Schuld dran."

„Wenn du meinst..." erwiderte Peter und schob sich energisch die volle Gabel in den Mund.

„Ihr habt euch also geküsst?" kam Eva auf das wirklich wichtige Detail des gestrigen Abends zurück. Sofort hatte Maja ein breites Grinsen auf den Lippen.

„Ja..."
„Und, wie war's? Kann er gut küssen?"
„Ohja... ich glaube, so einen guten Kuss hatte ich noch nie." schwärmte Maja.

„Er hat ja auch genug Übung." konnte Peter sich nicht verkneifen. Eva und Maja schauten ihn entnervt an.
„Weißt du was, Peter? Mir reichts. Ich hab keine Ahnung, wieso du so negativ bist, aber ich habe keine Lust mehr, mir das alles von dir mies machen zu lassen. Ich geh jetzt. Meld dich, wenn du wieder normal bist und dich für mich freuen kannst." sagte Maja sauer, stand auf, zog ihre Schuhe an und verließ die Wohnung mit knallender Tür.

„Toll gemacht, Peter." sagte Eva, schob ihren Stuhl zurück und schaute den Freund entnervt an. „Was soll das denn?"
„Er ist einfach nicht gut genug für Maja..." murrte Peter.

„Kann es sein, dass in deinen Augen niemand außer dir gut genug für Maja ist?" fragte Eva vorsichtig nach.

Ertappt schaute Peter sie an.

„Wusste ich's doch!" triumphierte Eva. „Warum sagst du es ihr nicht?"
„Sie sieht mich so nicht."
„Naja, sie weiß ja auch nicht, dass du Gefühle für sie hast."
„Und das soll auch so bleiben. Wenn ich ihr das sage, dann war es das mit unserer Freundschaft."
„Wenn du dich weiter wie ein Arsch benimmst aber auch."

Peter seufzte. „Ich weiß... aber... dieser Typ geht doch wirklich gar nicht."
„Ich kenn ihn nicht, aber er hat unserer Maja ein ziemlich großes Lächeln auf die Lippen gezaubert und das haben wir doch seit der Trennung von Fabian ewig nicht gesehen, also scheint er irgendwas richtig zu machen."

Zur gleichen Zeit wurde Felix von Julian überrascht. Nachdem Felix in die Familiengruppe geschrieben hatte, dass mal wieder jemand versucht hatte bei ihm einzubrechen, wollte Julian sich die Tür anschauen - und natürlich die neusten Informationen zu Maja und Felix abstauben.

„Alter, das ist aber krasser als bei den letzten beiden Malen gewesen, oder?" Julian begutachtet das Loch in der Tür, welches von innen immer noch sichtbar war.

Das Schicksal hat seine eigenen Pläne (Felix Lobrecht FF) Kurzgeschichte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt