Kapitel 14

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„Du hast sie immer noch nicht gebumst!? Alter, was ist denn los mit dir?" Julian und Felix saßen im Büro und Felix hatte seinen Bruder auf den neusten Stand gebracht.
„Sehr lustig. Keine Ahnung, die Stimmung war ein wenig gedrückt, nachdem ihr bester Freund ihr eine Liebeserklärung gemacht hat. Alter, was ein Wichser ey. Was der mir für kack Fragen gestellt hat und so. Als ob ich Abschaum wäre."

„Na, wenn er heiß auf die Kleine ist... Kein Wunder, dass er dich nicht leiden kann..."
„Hast du auch recht..." stimmte Felix ihm zu. „Aber dann mach ich doch nicht so nen Aufstand. Das klär ich doch ohne Zeugen so... oder?"
„Definitiv... und dann auch noch vor dir? Vor der besten Freundin, ok. Aber vor dem Typen, mit dem das Mädel sich trifft. Schon ziemlich daneben, würde ich sagen. Und wie hat sie reagiert?"

„Maja hat ihn rausgeschmissen. Zurecht."
„Völlig zurecht. Aber sie will auch nix von dem?" hakte Julian nach.
„Glaub nicht, sie sagte, er sei nur ein Freund und dass sie ihn so nicht sehen würde."
„Ok, und du glaubst ihr? Ich mein, da ist ja immer noch nix gelaufen, vielleicht liegt das auch ein bisschen an diesem Typen?"

„Neee, also ja die Stimmung war dann schon ein wenig gedrückt aber.... ne. Sie sucht schon meine Nähe so..."
„Hm, wann seht ihr euch wieder?"
„Morgen. Heute hat sie eine Veranstaltung von der Arbeit." erklärte Felix.
„Und was macht ihr?"
„Sie kommt zu mir, ick wollte was kochen und ihr ein bisschen Wein kredenzen und sie dann endlich ficken."

„That's the spirit." sagte Julian und lachte, während er Felix auf die Schulter haute.
„Und dann wird sie safe gar keine Gedanken mehr an irgendeinen anderen Typen verschwenden, dit kannste aber wissen."

Maja saß auch im Büro, bereitete sich gerade auf ein Vorstellungsgespräch vor.
Ihre Gedanken schweiften immer wieder zum letzten Abend.

So hatte sie sich das Kennenlernen ihrer Freunde und Felix wirklich nicht vorgestellt.
Wie hatte sie nur so blind sein und Peters Gefühle für sie nicht sehen können? Eva hatte es ihr seit Wochen gesagt.

Wahrscheinlich hatte sie es einfach nicht sehen wollen. Für sie war Peter einfach Peter, ihr bester Kumpel. Dass er irgendwie Interesse an ihr haben könnte... das war ihr absolut nie in den Sinn gekommen. Und sie wollte das auch nicht. Am liebsten würde sie das Wissen um seine Gefühle für sie einfach aus ihrem Kopf streichen. Aber das war natürlich nicht möglich. Sie wusste aber auch nicht, wie sie damit umgehen sollte...
Und dann war da noch Felix. Es war total surreal, dass sie beiden sich wirklich trafen. Ob er das überhaupt ernst meinte? So ganz sicher war sie sich da nicht, auch wenn die bisherigen Treffen wirklich schön gewesen waren. Gut, Sex hatten sie bisher nicht gehabt. Dabei hatte sie gedacht, dass es gestern Abend dazu kommen würde. Aber dann war Peter mit seiner Liebeserklärung dazwischen gekommen. Und das hatte sie dann doch ziemlich aus der Bahn geworfen, so dass sie keinen Kopf für Sex mit Felix gehabt hatte. Den wollte sie nämlich genießen und nicht abgelenkt sein.

Maja seufzte. Am liebsten würde sie die Abendveranstaltung heute schwänzen und zu Felix fahren. Er war schon ein wenig enttäuscht gewesen, als sie ihm gesagt hatte, dass sie keine Zeit hatte. Und eigentlich wollte sie ja auch viel lieber Zeit mit ihm als mit ihren Arbeitskollegen verbringen...

„Frau Mulert, sind Sie soweit?" ihr Chef riss sie aus ihren Gedanken. „Alles in Ordnung mit Ihnen?" fragte er und schaute sie besorgt an.
„Oh,... ja... ich habe nur ein wenig Kopfschmerzen." flunkerte sie. Das war ihre Chance aus der Abendveranstaltung herauszukommen und den Abend doch mit Felix verbringen zu können.

Felix saß gelangweilt auf seiner Couch und zappte sich von einer Doku zur nächsten. Irgendwie hatte er auf alles und nichts Lust. Er hätte sich für heute mit einem seiner Kumpels verabreden sollen. Aber irgendwie war seine Laune nicht die Beste, deshalb hatte er das gelassen.

Das Schicksal hat seine eigenen Pläne (Felix Lobrecht FF) Kurzgeschichte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt