„Maja, was für eine schöne Überraschung! Komm rein!" begrüßte Peter sie fröhlich an der Tür.
Dem würde das Grinsen gleich noch vergehen, dachte Maja.
„Hi." sagte sie nur und lief schnurstracks in sein Wohnzimmer. Dort drehte sie sich um, immer noch sauer, und funkelte Peter wütend an.„Sag mal, bist du eigentlich komplett bescheuert?!" fragte sie.
Peter schaute sie ertappt an. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Maja so früh Wind von dem Foto bekommen würde.
„Wie kannst du nur?! Wir sind doch Freunde! Wie kannst du nur sowas machen? Was soll denn das?" redete Maja sich in Rage.
„Na eben drum." antwortete er und schaute Maja abwartend an. So wütend hatte er sie selten gesehen.
„Wie? Was soll das? Wieso stellst du mich so bloß? Wie kommst du überhaupt dazu wie so ein Stalker Felix und mich zu fotografieren?"
„Damit du merkst, dass er nicht gut ist."
„Achja? Ich glaube eher, dass du nicht gut für mich bist! Sowas macht ein Freund nicht, schon gar nicht ein bester Freund!"
„Ich wollte dir zeigen, wie die schlechten Seiten sind, wenn du mit ihm zusammen bist."
„Na danke, sehr schön. Ohne dich wäre doch gar nichts rausgekommen. Jetzt kann ich mich mit gehässigen Kommentaren, zig Nachrichtenanfragen und Followern bei Instagram rumschlagen, nur weil du meinst, dass es eine tolle Idee wäre, unsere Beziehung öffentlich zu machen? Merkst du selbst, dass das völlig daneben ist, oder? Ich hätte da schon gerne ein Mitspracherecht gehabt!!"Peter schaute an ihr vorbei.
„Hallo! Ich rede mit dir!" rief Maja und wedelte mit ihren Händen.
„Ich höre es, laut und deutlich."
„Na... dann erklär mir bitte, was diese Scheiße sollte?"
„Er ist nicht gut für dich, ganz einfach. Du sollst glücklich sein. Und das wirst du nicht mit ihm." versuchte Peter zu erklären.
Maja schüttelte ungläubig den Kopf.
„Peter, ich bin glücklich. Sehr glücklich sogar. Mit Felix. Und davon, dass du uns heimlich fotografierst und die Bilder weitergibst, wird Felix für mich nicht schlechter oder unattraktiver. Im Gegenteil. Du schießt dich ins Aus. Wie soll ich dir als Freund denn jemals wieder vertrauen können?" fragte Maja und schaute traurig zu ihrem langjährigen Freund rüber.
„Mann Maja, ich... ich hab dir gesagt, dass ich dich liebe."
„Ja, aber ich liebe dich nicht, nicht so. Du bist mein bester Freund, aber ich habe keinerlei romantische Gefühle für dich. Das tut mir leid. Und es tut mir leid, dass es für dich so schlimm ist, dass ich wieder einen Freund habe. Das möchte ich auch nicht. Aber ich bin glücklich. So richtig glücklich. Mit Felix. Ich würde mich freuen, wenn du das irgendwann akzeptieren und dich vielleicht auch für mich freuen könntest." sie atmete aus.Peter stand vor ihr und sah aus wie ein geprügelter Hund. Seine Augen waren leicht glasig.
„Ich... mann Maja. ... Ich weiß, das war scheiße von mir. Ich wusste mir nicht anders zu helfen. Ich hab dir so viel Zeit gelassen, war immer für dich da. Und dann ist da plötzlicher dieser Typ. Da... keine Ahnung. Ich hab irgendwie gehofft, dass du irgendwann merkst, dass du und ich... dass das gut wäre." sagte er leise.„Du und ich, wir sind gut - als Freunde. Mehr nicht. Du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und das schon so lange. Ich möchte dich nicht verlieren. Aber wenn es für dich einfacher ist... dann schränken wir unseren Kontakt erstmal ein."
„Nein, ich... ach scheiße." Peter setzte sich auf die Couch und schaute zu Maja hoch. Der ging das Gespräch auch ziemlich nahe.
„Ich möchte dir nicht weh tun, indem ich dir mein Glück die ganze Zeit vorführe."
„Ist schon okay aber ja, vielleicht halten wir ein wenig Abstand. Vielleicht ist das besser, keine Ahnung. Und vielleicht vermisst du mich ja dann und..."
Maja seufzte.
„Peter, ich seh dich so nicht. Du bist ein attraktiver Mann, keine Frage aber... also du bist für mich wie ein Bruder. Mach dir da bitte keine Hoffnungen."
„Sag niemals nie."
„Peter... Hast du noch mehr als dieses Foto weitergegeben?"
Ertappt schaute Peter zu ihr hoch.
„Peter! Was hast du gemacht?"
„Eventuell... naja vielleicht kommt da noch ein Artikel. Es tut mir leid."
„Oh man... das ist echt... scheiße."
„Es tut mir wirklich leid."
„Das hilft grad auch nicht wirklich..."
„Irgendwie sind die Pferde da mit mir durchgegangen. Ich hätte das nicht machen dürfen."
„Nein, hättest du nicht. Und vor allem hättest du schon viel eher mit mir reden müssen!"
„Naja, ich dachte, dass sich das mit der Zeit schon ergeben wird."
„Hm, ne. Oh man, ich geh jetzt. Es tut mir leid, wenn ich dich irgendwie verletzt habe. Das war nie meine Absicht. Mir war nicht klar, dass du so für mich empfindest. ... Aber ich brauche da jetzt auch erstmal ein bisschen Zeit."
„Was ist mit Weihnachten?" Weihnachten feierten sie am 1. Weihnachtstag seit Jahren traditionell zusammen.
„Keine Ahnung... Werden wir dann sehen." Maja wandte sich Richtung Flur. „Mach's gut."
Und verließ die Wohnung, während Peter stumm sitzen blieb und auf den Ort starrte, wo Maja gerade noch gestanden hatte.
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Das Schicksal hat seine eigenen Pläne (Felix Lobrecht FF) Kurzgeschichte
FanfictionMaja lernt zufällig einen jungen Mann kennen. Felix. Und von dem ist sie Fan. Haben die beiden eine Chance?