Drei Stunden später verließen sie die Bar gemeinsam.
„Du musst auch zum Schlesischen Tor? Wo wohnst du überhaupt?" fragte Felix und zog seine Jacke über. Er schaute zu Maja. Die war mit ihren von ihm grob geschätzten 1 Meter 50 echt klein. Aber genau richtig für ihn. Sein Vater hatte ihn immer kompakt statt klein genannt. Manchmal war es wirklich schwer, eine Frau zu finden, die kleiner war als er. Denn größere Frauen, das nagte dann irgendwie an seinem Ego. Zum Vögeln okay. Aber eine Beziehung würde er niemals mit einer größeren Frau anfangen. Da käme er sich blöd vor.
„Ich wohne in der Nähe vom Weißensee. Etwas außerhalb. Fahre jetzt Richtung Senefelder Platz und nehme von da ein Taxi oder so."
„Oh, das ist ja ein Stück. Wieso hast du nichts gesagt? Wir hätten uns auch woanders treffen können."
„Ach, alles gut. Ich bin ja erwachsen, ich kann abends mit den Öffentlichen fahren. Und bis Prenzlauer Berg ist die Bahn auch immer noch gut belebt, das passt schon."
„Sicher?" fragte Felix skeptisch. So ganz wohl war ihm nicht bei dem Gedanken Maja alleine durch die Stadt fahren zu lassen. Aber er wollte sie auch nicht bevormunden.
„Sicher. Ich hab mein Handy griffbereit und setze mich direkt hinter die Fahrerkabine. Alles gut."
„Okay. Sonst... naja ick würd dir sonst auch ein Taxi von hier zahlen."
„Brauchst du nicht. Und das könnte ich mir auch selbst bezahlen." Maja zwinkerte ihm zu.
Schweigend liefen sie nebeneinander her Richtung U Bahn. Felix war sich unschlüssig, aber dann fühlte es sich für ihn doch irgendwie richtig an und er griff nach Majas Hand. Sie fühlte sich klein und warm in seiner eher rauen Hand an.
Er schaute zu ihr, sie grinste ihn an und drückte seine Hand kurz.
Ein paar Minuten später standen sie vor der Station.
Am liebsten hätte Felix sie gefragt, ob sie mit zu ihm kommen wollen würde, aber das wäre zu schnell und wahrscheinlich auch zu aufdringlich, also sagte er: „Das war wirklich ein schöner Abend." „Fand ich auch." antwortete Maja und schaute ihm in die Augen.
„Wann sehen wir uns wieder?"
„Hm, vielleicht am Donnerstag?" schlug Maja vor, nachdem sie im Kopf die Verabredungen und Termine der nächsten Tage durchgegangen war.
„Eher kannst du nicht?"
„Ne, leider nicht." bestätigte Maja mit leichtem Bedauern.
„Ok, dann Donnerstag. Möchtest du zu mir kommen? Wir könnten was kochen oder bestellen?"
„Gerne. Ich würde direkt nach der Arbeit durchfahren... du wohnst doch am Kotti? Oder sagst du das nur so und hast heimlich ne dicke Villa im Grunewald?"
Felix musste lachen. „Nene, ick wohn am Kotti. Adresse schick ick dir gleich. Wie viel Uhr wärst du dann so ungefähr da?" „Ich schätze mal so gegen fünf." „Allet klar. Machen wir so."
„Meine Bahn kommt glaube ich..." sagte Maja treu dem Motto: man sollte gehen, wenn es am schönsten ist.
„Okay... ey, war wirklich ein schöner Abend, ick freu mich auf Donnerstag." Felix machte einen Schritt auf sie zu und umarmte sie fest. Maja schmiegte sich an ihn und seufzte leicht, was Felix zum Schmunzeln brachte. Er hätte auch gerne geseufzt, aber das machten Typen wie er nicht. Maja roch gut, ganz leicht nach einem blumigen, dennoch leicht schweren Parfüm. Der Duft passte zu ihr. Unauffällig nahm er noch eine Nase, bevor er die Umarmung löste.
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Das Schicksal hat seine eigenen Pläne (Felix Lobrecht FF) Kurzgeschichte
FanficMaja lernt zufällig einen jungen Mann kennen. Felix. Und von dem ist sie Fan. Haben die beiden eine Chance?