Kapitel 10 - Captured II

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Er zog dich in einen Raum. Schlecht beleuchtet, wie wahrscheinlich alles in dieser Abstiege. Was allerdings deutlich Beleuchtet war, war eine Art Behandlungsstuhl. Dieser ganze Raum, sah aus wie aus einem Horrorfilm. Überall Instrumente, die für sämtliche OP's reichen würden. Viele Geräte, unter anderem zum Röntgen und eines, um deine Vital-werte zu überprüfen. Was für Experimente führen die hier bitte durch? Wirst du das nächste? 

Er schubste dich auf einen der wenigen normalen Holzstühle, die dort waren. Fesselte deine Handgelenke und Fußgelenke. Immer noch besser, als der Behandlungsstuhl. Er nuschelte irgendwas in seine bescheuerte Maske herein. Das einzige, was zu dir durchdrang, waren einzelne Worte wie Omega, Stolz  und Weltherrschaft. Der Typ hat definitiv Probleme.

"Also Prinzessin, letzte Chance. Du willst doch sicher nicht, an diese ganzen Maschinen angeschlossen werden oder?"

"Fahr zur Hölle."

"Wie du willst, aber fang später nicht an zu heulen, wenn du Schmerzen hast. Du hast dir das alles selbst eingebrockt, meine hübsche. Schlaf gut Prinzessin, wir sehen uns wieder, wenn Ich alles über dich weiß."

"S-schlaf g-gut?"

Und schon wurde wieder alles dunkel, als du einen stechenden Schmerz in deinem Nacken verspürtest. Ist so viel Betäubungsmittel gesund? Wahrscheinlich nicht weniger, als es dein Lifestyle vorher eh schon war. 


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Du wolltest deine Augen öffnen, doch ein grelles Licht, machte es dir schwer. Du hörtest sämtliche Maschinen piepen. Spürtest einen Zugang in deinem Handrücken. Diese Lampe, die direkt in dein Gesicht schien, sollte dich beunruhigen, denn du realisiertest, dass du dich auf dem Behandlungsstuhl befandst. 

"Na unser Dornröschen ist ja endlich wach. Ich dachte schon, das einer meiner Leute das Betäubungsmittel zu hoch dosiert hatte. Naja, ist ja nochmal alles gut gegangen."

Du konntest nichts sagen. Du warst wie betäubt. Vielleicht warst du es auch noch. Aber du konntest nicht einen Ton von dir geben. Du spürtest jedoch, wie die Betäubung beginnt sich abzubauen, als jedes deiner Körperteile anfing zu schmerzen. 

"Du hast deinen Körper mit diesen Drogen ganz schön zerstört. War ne ganz schöne Arbeit, deine Organe wieder hin zu bekommen." 

Organe? Wieder hin bekommen? 

"W-wieder h-hin b-bekommen?" 

"Wir mussten deinen Körper wieder her richten, für das Omega-Programm. Dein Körper muss sich noch ein paar Tage erholen, bevor wir weiter machen können. Je nachdem, wie du mitarbeitest, kannst du hier ein Zimmer bekommen, was natürlich streng beobachtet wird. Ansonsten wirst du in deine Zelle zurück gebracht."

"M-mitarbeiten?"

"Schön, dass du fragst. Aber dazu wirst du mehr erfahren, wenn du dich erholt hast. Wir wollen dich ja nicht überfordern. Wir wissen noch nicht, wie sich der ganze Stress auf dein Herz auswirkt."

Wieso redet er mit dir, als wärst du ein Rentner, dem man vor dem Herzinfarkt zu  bewahren versucht? Alles in deinem Kopf ist Matsch. Es fühlt sich an, wie ein krasser Entzug. Organe wieder hin bekommen... Ist das ein Entzug? Ist es möglich, den Körper so zurückzusetzen? Aber.. dann würde dein Körper keine Entzugserscheinungen haben. Allerdings, so wie es sich anfühlt, ist in deinem Körper irgendetwas stark verändert. Du fühltest dich fremd in deiner eigenen Haut. 

Er löste deine Fesseln, schub seine Arme unter deine Beine und unter deinen Rücken und hob dich an ihn ran. Dieser Mensch, hat dich zu seiner Art Experiment gemacht, wieso beruhigte dich die Wärme seiner Brust also? Dein Kopf sagt dir, jedes schlechte Gefühl, welches dir bekannt ist zu fühlen. Dein Körper jedoch, war durch seine Körperwärme und das leichte Pochen seines Herzens, ruhiger denn je. Er sprach nicht mit dir, er wusste wahrscheinlich, dass dein beruhigter Zustand durch seine Stimme Geschichte wäre. 

Du schlosst deine Augen. In so einem ruhigen Zustand, warst du sonst nur wenn du irgendwas geraucht hast. Du machtest keine Anstalten, dich um zu sehen oder zu beobachten, wo er dich hin trägt. Bis er vor einer Tür stehen blieb. Sie war schlicht, aber definitiv besser, als die Feuerschutztür, die zu den Zellen führte. 

Er hielt dich weiterhin im Arm, als er die Tür mit einer schnellen Bewegung öffnete, um dich nicht fallen zu lassen. 

Das Zimmer war schön. Nicht dein Style, schrie eher nach Ich-bin-reich-beachtet-mich. Allein das Bett kostet wahrscheinlich mehr, als du es dir jemals leisten könntest. Die Wände in einem dunklen Rot gestrichen. Der Dunkle Laminat und die dunklen Möbel, machten die Atmosphäre leicht gruselig. Auf eine schöne Art. Das einzige Licht, kam von den Kerzen, die an der Wand angebracht waren. 

Chisaki hatte dich nach wie vor auf dem Arm. Er näherte sich dem Bett und lag dich vorsichtig auf die weiche Matratze. Er legte eine feine aber sehr weiche Decke über deine Beine. Er streichelte über deinen Kopf, bis er mit der von Handschuhen bedeckte Handfläche über deine Wange strich. Dein Kopf war in diesem Moment wie ausgeschaltet. Dein Gesicht drückte sich gegen seine Handfläche, als würdest du nie wieder ohne diese Hand dort leben können. 

Er ließ von dir ab. Ein Moment, in dem du wieder klar wurdest. Gepaart mit dem Gefühl, von Verlust, was sich in dir immer weiter ausbreitete, als er sich umdrehte und in Richtung Tür ging. Du begannst zu winseln. Tränen schossen dir in die Augen und du vergrubst dein Gesicht in deinen Knien, die du mit deinen Armen umschlosst. Es bewirkte zumindest, dass er stehen blieb. Er drehte sich nicht um, aber du sahst, wie er mit sich haderte. 

"Beruhig dich. Schlaf dich erstmal aus." 

Im nächsten Moment, war er durch die Tür verschwunden. Er ist regelrecht hinausgestürmt. Und du saßt noch da, auf diesem Bett und weintest. Weswegen genau, wusstest du auch nicht. Wahrscheinlich eine Mischung aus all den Ereignissen der vergangenen Tage oder sogar Wochen. 

Als du dann jede Träne ausgeweint hattest, lehntest du dich zurück und fielst sofort in den Schlaf. Du warst so unfassbar erschöpft. Diese Hitze in diesem Raum, machte es nicht sonderlich angenehmer. 


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