Kapitel 8 - Nachtleben

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Ihr verschwandet hinter der Tür. Und wer hätte es gedacht, ihr hattet Sex. Guten Sex. Sehr guten Sex. Du hattest keine Ahnung, dass in dem sonst so wortkargen Shinso ein Meister des Dirty-Talks steckt. Er musste dir die ganze Zeit lang den Mund zu halten, ansonsten hätte dich wirklich JEDER gehört. Aber es war dir egal. Du hast jede einzelne Sekunde unfassbar genossen. Und das sollte nicht das letzte mal an diesem Abend gewesen sein. Und das galt erst recht nicht für die nahe Zukunft.


Die nächsten 2 Wochen, tatest du nicht wirklich was anderes. Tagsüber die normale ruhige Schülerin spielen und Nachts unten im Keller exzessiv den Alkohol und ab und an Tablettchen in dich schütten und Sex mit Shinso haben.

Der Haken an der Sache? Shinso und du hattet nur betrunken was. Sobald ihr am nächsten Morgen euch saht, war da nichts mehr, als die Freundschaft, die euch seit Jahren verbunden hatte.

Jedem war wahrscheinlich klar, dass ihr beide was am laufen hattet, jedoch hatte niemand ein Wort gesagt. Zumindest nicht, zu dir. Untereinander tuschelten sie alle. Oft auch nicht gerade unauffällig. Aber auch das war dir egal, wie so ziemlich das meiste. Du warst sorgenfrei. Nach Langer Zeit mal wieder. Es war sicher alles andere als gesund, sich jeden Abend voll laufen zu lassen, aber es machte dein Leben, zumindest für den Moment, erträglicher.

Du hattest dich schon ab und an mal gefragt, warum ihr nur betrunken oder auf Drogen was miteinander hattet. Lag es daran, dass ihr lediglich horny wurdet und halt einfach da wart? Wäre es mit jeder anderen Person auch so gewesen? Oder verstärkte das ganze nur Gefühle, die eh schon da waren?

Egal was es war. In dieser Zeit, warst du zufrieden. Du wusstest, dass es ohne Drogen und Alkohol nicht so wäre. Aber süchtig? Warst du doch noch lange nicht. Oder? Wobei, inzwischen mehr als 3 Wochen am Stück jeden Tag Drogen und Alkohol zu sich nehmen? Klingt sehr nach einer Abhängigen. Aber nein, du könntest jederzeit damit aufhören, wenn du wolltest. Du wolltest nur eben einfach nicht.

Wer hätte ahnen können, dass du schon bald dazu gezwungen warst.





Dieser eine Morgen. Du fühltest dich komisch, seit du aufgestanden warst. Du hattest es definitiv mit dem Alkohol erneut übertrieben. Nachdem du dir geschlagene 20 Minuten die Seele aus dem Leib kotzen musstest, sah man dir die nächtlichen Eskapaden an. Wäre Halloween nicht erst vor knapp einem Monat gewesen, hättest du dich nicht mal verkleiden müssen. Da du auch nicht wirklich viel gegessen hast, hattest du ein ganzes Stück abgenommen. War nun der Punkt erreicht, an dem du einsehen musstest, dass du ein Problem hast?

Die Einsicht muss bis nach der Schule warten, du warst eh schon spät dran. Du sprangst unter die Dusche und föhntest dir anschließend die Haare. Für mehr war keine Zeit. Dumme Sprüche wie "bist du krank", "du bist ja so blass" oder "du siehst ja echt scheiße aus". Du wusstest genau, dass du dich auf nichts anderes vorbereiten musstest.

"Du siehst ja noch beschissener aus, als sonst."

Bakugo. Charmant wie du es gewohnt warst. Minimal verletzend war es trotzdem.

"Halt's Maul."

Deine schlechte Laune überraschte selbst ihn. Aber was ihn auf die Palme brachte, war nur, dass du einfach an ihm vorbei gingst und keine weitere Beachtung schenktest. Er hatte irgendwas von "Was fällt dir ein wie du mit mir redest" gebrüllt, aber du gingst einfach weiter. Wahrscheinlich besser so.

In der Klasse wurde es nicht einfacher, zwar hatte niemand was gesagt, aber die Blicke sprachen für sich. Genau wie erwartet. Du sahst so beschissen aus, dass nicht mal Mineta irgendeinen Spruch raus brachte. Aber irgendwer fehlt. Jedes Wort dröhnte in deinem Kopf und doch fehlte eine Stimme. Izuku. Hatte sich wahrscheinlich einfach wieder überschätzt und sich sämtliche Knochen gebrochen.

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